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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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weiter. Eine Gruppe Überlebender kämpfte verbissen, um sich aus der Flut der Merki zu befreien, die unvermindert heranbrandete, geradewegs hinein ins Zentrum der Linie. Eine breite Kluft entstand mitten in der Armee der Republiken.
    Andrew zügelte das Pferd vor dem Landhaus, das als Kommandostand für die drei Brigaden des Dritten Korps diente. Die schwere Division war mit zwei Brigaden in der Front formiert, deren Linie sich über eine halbe Meile erstreckte. An die hundert Meter weiter hinten war die dritte Brigade in fünf Regimentskolonnen aufgestellt. Eine Viertelmeile voraus weitete sich der Durchbruch, und die Kolonne der Merki strömte herein.
    »Lasst sie kommen!«, brüllte Andrew und galoppierte die Front der Linie hinab zum Korpskommandeur.
    Mikhail salutierte und stand in den Steigbügeln auf.
    »Für Hans Schilder, für Rus!«
    Jubel brandete auf, der Andrew einen Schauder über den Rücken jagte, dann setzte sich die mächtige Linie unverzüglich über das offene Feld in Bewegung.
    Gregory, der neben Mikhail ritt, schaute zu Andrew zurück, salutierte zackig und setzte den Vormarsch fort.
    Andrew spürte Erregung, wollte mit ihnen reiten, doch er wusste, das konnte er nicht, noch nicht. Wenn alles verloren war, würde er es tun, aber nicht vorher.
    Sein Stab, der bei dem wilden Ritt zum Dritten Korps aufgrund der weit langsameren, Clydesdalegroßen Pferde zurückgefallen war, schloss zu ihm auf. Er spürte, wie sein Blut beim Anblick des in die Schlacht ziehenden alten Dritten Korps in Wallung geriet. Dreißig Regimentsflaggen sprenkelten die Front entlang der eine halbe Meile breiten Linie. Andrew schaute zurück zu der sich verbreiternden Mauer der Merki.
    »Das Vierte Korps geht unter«, flüsterte er. Das Loch in der Linie war bereits so breit wie das vorrückende Dritte Korps. Er blickte zu den Hügeln ringsum. Wo steckte Schneids Reservedivision?
    Er wandte die Aufmerksamkeit wieder der Front zu. Das Dritte Korps hatte die Kampfhandlungen begonnen. Der Donner der ersten Salve hallte zu ihm zurück, und eine mächtige Rauchwolke stieg auf. Die Reserveregimenter rannten bereits zur nördlichen Flanke, um die Linie zu verlängern und die wachsende Breite des Durchbruchs der Merki auszugleichen.
    Andrew trieb das Pferd zurück zu dem in das Hauptquartier des Dritten Korps umgewandelten Landhaus und schaute zu einigen Männern auf, die mit nach Süden gerichteten Feldstechern auf dem Dach standen.
    »Wie steht es um die linke Flanke des Durchbruchs?«
    »Sieht so aus, als sei Vincents Reservedivision unterwegs, um sie zu versiegeln.«
    Andrew blickte zurück nach Norden. Keine Reserven mehr. Wo zur Hölle war Schneids Division?
    Ein Telegrafist kam aus dem Gebäude gerannt.
    »Der Zug mit der Reservedivision ist an der Weiche entgleist. Die gesamte Linie stockt.«
    Ohne Hilfe schwang Andrew sich zurück in den Sattel, wendete das Pferd und galoppierte zurück nach Norden.
    »Schwenken, schwenken!«, brüllte Vincent aus voller Kehle, während er die Linie entlanggaloppierte.
    Die erste Brigade seiner Reservedivision, die nach vorne hin ausgerichtet gewesen war, war völlig aus der Formation geraten. Das Dritte Korps bewegte sich rechts davon bereits vorwärts, aber unmittelbar vorne begannen die Merki, seitwärts auszubrechen, nach Süden zu drehen und in der Bewegung die Grabenlinie zu überrollen. Er musste die Brigade um neunzig Grad drehen, um die linke Flanke des Dritten Korps auf einer Seite mit seinen anderen beiden Divisionen zu verbinden, die sich noch in den Schützengräben eine Viertelmeile voraus befanden.
    »Wir müssen eine Seite für das Viereck schaffen und sie abriegeln.«
    Befehle hallten die Linie hinab.
    »Schwenkt in einer Linie per Brigade nach rechts!«
    Die zweitausendfünfhundert Mann setzten sich in Bewegung, wobei der Mann ganz rechts der Linie stehen blieb, während der Letzte ganz links rannte, um die gesamte Formation über eine Breite von einer Viertelmeile gleichsam um einen Angelpunkt zu drehen wie ein sich schließendes Tor und so den Durchbruch zu verschließen.
    Stetig drehte die Linie sich weiter und legte langsam Geschwindigkeit zu. Die Männer bemühten sich, die Formation zu halten, während sie sich durch Felder und Weingärten und über Steinmauern bewegten, geführt von den Regimentsflaggen.
    Vincent galoppierte die Front entlang. Er hatte den Hut abgenommen, schwenkte ihn über dem Kopf und trieb die Männer an. Das erste Regiment rechts der Linie begann

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