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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Position zu stellen.
    »Wir bekommen Gesellschaft!«, schrie Feyodor.
    Jack schaute auf und sah, wie ein halbes Dutzend Merki-Aerodampfer von den Hügeln nahe Fort Lincoln aufstiegen, sich von Süden näherten und sich schnell auf der allmählich aufkommenden westlichen Brise vorwärtsbewegten. Das Schiff stieg wieder einen Moment lang empor, angehoben von einer weiteren Luftblase, die so vom Gestank des Abschlachtens erfüllt war, dass er erneut zu würgen begann.
    Er hörte ein lautes Summen, und von einem eine halbe Meile entfernten, mit Bäumen bedeckten Hügel sah er den Rauchstoß eines Artilleriegeschützes aufsteigen. Die Kugel ging daneben, und er hoffte, dass, wenn sie auf den Boden stürzte, in den Haufen unterhalb einschlagen würde.
    Ein paar vereinzelte Rauchstöße wirbelten von unten empor, einzelne Merki, die ihre Musketen direkt nach oben abfeuerten. Er konnte mehrere kleine Löcher vorne oben im Ballon sehen. Es waren nicht genug, um ein Problem zu verursachen, aber eine sechs oder neun Pfund schwere Kanonenkugel könnte dafür sorgen, dass sie nach Kev zurückmussten, zweihundert Meilen nach Osten, eine unsichere Sache, sogar mit einem aufkommendem Rückenwind. Der Treibstoff, den sie benötigten, um nach Hause zu kommen, war fünfzig Meilen östlich von Vazima für ihn versteckt worden, aber es wäre der Verlust an Wasserstoff, der den entscheidenden Unterschied ausmachen würde. Das Schiff war im jetzigen Zustand, mit dem Gewicht der drei Kameras, den Waffen und dem Kerosin, bereits beinahe überladen.
    Die Bastarde mussten irgendwo nahe Fort Lincoln Schuppen errichtet haben, ihre Basis von der weiter entfernten Seite der Shenandoah-Hügel wegverlegt haben. Wenn ich nur mehr an Höhe gewinnen könnte, dachte er, könnten wir es wagen, eine Fahrt in den Süden zu unternehmen, um zu versuchen, ihn auszukundschaften. Nicht heute – zu viel ist uns heute schon angetan worden, dachte er kalt, als er den Wahnsinn unterhalb betrachtete.
    Er stabilisierte die Kamera, indem er sie in ihrem Rahmen befestigte, und kippte sie, richtete sie direkt nach unten auf die Raserei. Er öffnete die Linse, zählte dieses Mal bis zwanzig und verschloss sie dann.
    »Lass uns schleunigst von hier abhauen!«, schrie Feyodor. »Sie haben ihre Schiffe möglicherweise ausgeschlachtet, um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen – wir wissen nicht, was sie in den letzten dreißig Tagen getan haben.«
    »Sie sind nicht so verdammt clever«, rief Jack, glaubte aber nicht wirklich, was er sagte. Er stand kurz davor, vor Wut zu explodieren. Die hysterischen Schreie der Männer, Frauen und Kinder unterhalb waren wie ein pulsierender Donner. Er schaute entsetzt auf den bluttriefenden Hügel, die nackten, kopflosen Körper, die Zehntausende, die in sämtliche Richtungen davongeschleift wurden. Die Luft war erfüllt mit dem Rauch von Tausenden von Feuern, Merki tanzten um die Flammen, und über jedem Feuer war ein Körper, oder Teile eines Körpers, auf einen Spieß gesteckt. Viele von ihnen sahen hinauf, einige schüttelten die Fäuste, andere gaben dem Schiff ein Zeichen, damit es landen sollte, wieder andere schwenkten menschliche Arme, Glieder und Rümpfe in spöttischer Herausforderung.
    Jack nahm den Sharps-Karabiner ab, der an seiner Seite hing, lehnte sich aus dem Korb und begann, in die Menge zu schießen. Beim dritten Schuss sah er, wie eine Kugel ihr Ziel traf. Die Menge unterhalb schwankte und wich aufgrund des Treffers ein bisschen zurück. Aber der Wahnsinn des Abschlachtens um die Grube herum ging weiter.
    Er visierte sein Ziel leicht höher an und begann, in den Bereich zu schießen, in dem am meisten niedergemetzelt wurde, außerstande irgendetwas zu verfehlen. Er sah einen Lichtblitz, eine Reflexion der Mittagssonne, die auf etwas dort unten traf - einen kreisförmigen Bronzeschild.
    Er legte den Karabiner auf die Seitenwand des Korbs, zielte sorgfältig und schoss. Der Schild drehte sich.
    »Ihr Bastarde!«
    Er war nicht einmal mehr in der Lage, seine eigene Stimme zu hören, war sich sogar nicht einmal bewusst, dass er dieselbe Phrase immer wieder und wieder hysterisch skandiert hatte.
    Ein Schlag ließ den Korb erbeben, und Splitter des Korbgeflechts flogen in sein Gesicht. Eine Musketenkugel war direkt über seinem Kopf in den Ballon eingeschlagen.
    Der knappe Fehlschuss brachte ihn zur Vernunft, und er hörte Feyodor wieder.
    »Dreh uns herum! Dreh uns jetzt herum!«
    Jack sah auf, blinzelte, war sich

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