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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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plötzlich bewusst, dass die ganze Welt in einen blutroten Nebel getaucht zu sein schien, als starrte er in einen langen Tunnel. Sein Herz raste, sein Mund war trocken und säuerlich von dem Erbrochenen, und er keuchte.
    Zitternd sah er sich um, als erwachte er aus einem Traum. Die Merki-Aerodampfer schwärmten aus und erschienen über der leeren Stadt Suzdal. Er schob das Ruder hart herum, und er hörte, wie Feyodor vor Erleichterung seufzte, als das Schiff begann, sich zu drehen.
    »Gieße mehr Treibstoff ins Feuer, und schließe die Abgasöffnung des Ballons«, schrie Jack, und Feyodor machte die Treibstoffleitung ganz auf, währenddessen Jack den Gashebel bis zum Anschlag zurückzog. Als die Yankee Clipper II ihre schwerfällige große Wende durchführte, blickte er hinunter auf den Schlachtpferch, der immer noch mit Zehntausenden gefüllt war. Viele von ihnen schauten nach oben, griffen mit flehenden Händen in die Luft, als wäre er ein Gott, der irgendwie herabstoßen und sie in Sicherheit mitreißen könnte.
    Tränen strömten über sein Gesicht, und er richtete seinen Blick geradeaus, lenkte das Schiff nach Osten und begann, zurück in Richtung Kev und Sicherheit zu jagen.
    Eine dunkle Schattenwand raste über die Felder, die Sonne verschwand hinter den hohen ambossförmigen Wolken, die aus dem Südwesten heranmarschierten und aus deren schwarz-grünen Unterseiten gabelförmige Blitze hervorschossen.
    Tamuka drehte sich um und wendete sich dem Sturm zu. Die Spätnachmittagssonne war verschwunden, und die Temperatur fiel schnell, als die ersten kalten Windböen umherwirbelten. Es war ein gutes Omen, dass das Himmelsfeuer auf die Welt der Sterblichen hinunterfuhr und den Geist von Jubadi und von Hulagar in sein Herz zog.
    Er beugte erneut die rechte Hand. Sie war immer noch gefühllos, und die Druckstelle auf den Knöcheln war wund und geschwollen. Die Kugel, die aus der Wolkenmaschine abgefeuert worden war, war von dem Schild abgelenkt worden; die Kugel hatte die polierte Oberfläche zerkratzt, die Wucht des Aufpralls war durch ihn hindurchgefahren. Er hatte lautlos gegen die Perfidie einer solchen Tat gewettert, ein Sakrileg, und sich darüber hinaus über den entstandenen Schaden am Schild geärgert, dem Zeichen seines Amtes, den Hulagar länger als eine Umkreisung lang getragen und jede Nacht mit liebevollem Eifer poliert hatte. Er war jetzt entstellt, die Außenseite von einer langen Furche eingebeult. Es gab nicht einmal mehr einen Viehschmied, der ihn reparieren und wieder in den Zustand der Vollkommenheit zurückversetzen konnte – der Kopf desjenigen befand sich inzwischen höchstwahrscheinlich in der Grube. Der Gedanke daran hatte ihn bekümmert. Sie hatten all ihre Schoßtiere getötet, all die Cartha-Gefangenen, mit Ausnahme einer kleinen Hand voll, die weit in den hinteren Teil des Landes auf der anderen Seite des Flusses gebracht worden waren, diejenigen, die Waffen schmieden konnten und sich um die Wolkenflieger kümmerten, und jene wenigen, die Fertigkeiten besaßen, die zu wertvoll waren, um sie zu verschwenden, oder diejenigen, die einzelnen Personen gehörten, die genug Macht hatten, um für sie eine Ausnahme zu erlangen. Nur ein Vieh, das heute hier war, würde leben, um das Ende mit anzusehen, und das aus einem bestimmten Grund. Aber der Rest? In der Vergangenheit war es ganz einfach gewesen – nach dem Tod eines Qar Qarth würde der nächste Ort, an dem sie überwinterten, den ganzen notwendigen Ersatz liefern. Vuka würde so etwas machen – er würde es nicht tun.
    Das Schlachten war beinahe beendet. Neue Schlachter waren jetzt bei der Arbeit, ersetzten diejenigen, die spät am Morgen jene abgelöst hatten, die in der Morgendämmerung begonnen hatten. Die Luft war so stark vom Geruch nach Blut erfüllt, dass er glaubte, er würde an dem schweren übersättigten Duft ersticken.
    Das ganze Grab war jetzt mit Viehköpfen gefüllt, gut über hunderttausend, sodass die Schlachter sie jetzt oben auf den wachsenden Stapel warfen, der über die Seiten herausquoll. Blut floss in Bächen den Hügel hinunter; alle waren damit beschmiert, leuchtend rot von Kopf bis Fuß. Die gewaltige Raserei hatte sich gelegt, mehr als hunderttausend Viehkörper drehten sich jetzt auf Spießen und wurden in einem Übermaß an Völlerei verzehrt. Die Landschaft war meilenweit in den Rauch von Tausenden von Feuern eingehüllt, der sich jetzt ostwärts kräuselte, fortgetrieben von den Winden des sich nähernden

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