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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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zurück.
    Ein wilder Jubelschrei erhob sich aus der Menge. Vuka gab die Fackel einem kräftig gebauten Krieger, der sich umdrehte und begann, den Hügel hinunterzugehen. Plötzlich tauchten Hunderte von Fackeln wie aus dem Nichts auf, die Leute streckten sie nach vorne, um die heilige Flamme zu berühren, die die einzige Quelle war, durch die die Feuer der ganzen Horde wieder entzündet würden.
    Das Feuer schien die Seite des Hügels hinunterzuspringen; bald wurden Tausende und dann Zehntausende brennende Fackeln geschwenkt. In der Ferne ertönte Geschützdonner, und Tamuka drehte sich um und blickte zu den weit entfernten Hügeln, auf denen eine lange Reihe von Geschützen aufgestellt war, die die Kanoniere jetzt auslösten.
    Viehschreie zerrissen die Luft, der Tötungswahnsinn ging weiter, die Schlachter warteten nicht einmal mehr darauf, bis sie ihre Opfer zur Kante der Grube oder zu den Zugangsgräben gebracht hatten, Äxte und Krummsäbel hoben und senkten sich. Andere wurden überhaupt nicht zerstückelt, stattdessen wurden sie lebendig in die Flammen geschleudert, sodass sie quer durch das Innere der Grube liefen, schrien, sich vor Qual auf der heißen Glut wanden, über die Köpfe stolperten, die die Steine bedeckten, und in das kochende Blut platschten, das an manchen Stellen jetzt knöcheltief war.
    Von den Hinrichtungen ausgehend, die von der Grube entfernt stattfanden, prasselte ein beständiger Hagel von Köpfen durch die Luft und landete in der Grube und vermischte sich dort mit Armen und Beinen. Der Geruch des Bluts löste eine Raserei aus. Ein irrsinniges Gebrüll hallte von den Feldern wider, als jene Glücklichen, die einen Körper in dem Wahnsinn ergattert hatten, ihren Schatz zu ihren Jurten für das zeremonielle Festessen brachten, während andere, die nicht so viel Glück hatten, sich darum schlugen und kämpften, wobei Dutzende in dem wahnsinnigen Gedränge starben.
    Eine Mauer aus Wachen umgab Vuka, der schwankte und kurz vor einem Zusammenbruch stand. Tamuka schaute sich um, seine Augen wurden vor Wut und Freude immer größer. Ein schreiendes Stück Vieh, nur halb ausgewachsen, das seinem Schlachter irgendwie entkommen war, kam an Tamuka vorbeigekrochen. Mit einem Freudenschrei packte Tamuka es an den Haaren, trennte den Kopf vom Körper und warf ihn dorthin, wo er vermutete, dass Hulagars Körper lag. Sich jetzt vor Verlangen verzehrend, kümmerte er sich nicht einmal darum, den Körper in Sicherheit zu bringen. Er hob ihn hoch, trank das Blut, das immer noch aus dem durchtrennten Hals strömte, und schleuderte dann den Körper in die Grube.
    Das Gedränge um das Grab herum wuchs. Ein Schlachter, der sein Gleichgewicht verlor, als sich ein männliches Vieh auf ihn stürzte, fiel in die Grube, und das Vieh sprang ihm hinterher. Die zwei taumelten in dem ansteigenden Meer aus kochendem Blut und Stapeln aus Köpfen umher und schrien einander wütend an. Irgendwie gelang es dem Vieh, seine Hände frei zu bekommen, es ergriff das Schwert des Schlachters und zerschmetterte ihm den Schädel. Augenblicklich wurde das Vieh von einem halben Dutzend Speere durchbohrt, fiel zu Boden und verschwand in dem wirbelnden Chaos.
    Die Sonne stieg höher, und auch das Blut und die Stapel der Köpfe im Grab, bis schließlich die letzten Flammen daraus emporzüngelten. Tamuka blickte himmelwärts. Die Sonne erreichte den Zenit, und er wischte sich den Schweiß von den Augen ab. Die Luft stank nach Abschlachten. Die Pferche waren immer noch halb voll, und das Gemetzel ging jetzt sogar dort im Inneren weiter. Das Gelände um das Grab war so mit Körpern übersät, dass es beinahe unpassierbar war, und die Steine, die die Seite des Hügels befestigten, waren so rutschig wie Eis, aufgrund des scharlachroten Flusses, der die Seite des Hügels herabströmte.
    Tamuka drehte sich um und sah, dass Vuka gegangen war, schon lange dorthin zurückgebracht, was jetzt seine Jurte war. Auch Sarg war fort. Nur er allein war noch übrig. Er blickte zum Himmel empor, als hoffte er irgendwie darauf, den Geist seines Freundes zu sehen.
    Stattdessen war da etwas anderes – eine Wolkenmaschine. Er fluchte lautstark, schwenkte seine Klinge gen Himmel und lachte darüber, was das Vieh dort oben jetzt mit ansehen musste. Er drehte sich um und watete zurück in das Gemetzel.
    »Gnädiger Kesus«, flüsterte Feyodor und bekreuzigte sich, als er auf den Wahnsinn dort unten hinunterstarrte.
    Jack Petracci, der krank vor Wut war, senkte

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