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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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stand allein da, war sich des kleinen Gefolges der Zungenlosen nicht bewusst, die ihn jetzt wachsam beschützten, eine Ehre, die ihm bislang noch nicht zuteil geworden, jetzt aber Teil seines Lebens als Schildträger des Qar Qarth war.
    Er griff in den Beutel mit seiner Ausrüstung, zog einen Streifen Stoff heraus, wischte seine Klinge sauber und steckte sie wieder in die Scheide.
    »Vuka verlangt nach dir.«
    Tamuka drehte sich um und erblickte Sarg, der sich schwer auf seinen Stab stützte und hinter ihm stand, sein dünner Körper hob sich als Silhouette gegen den großen Haufen aus Köpfen ab.
    Tamuka nickte und sagte nichts.
    »Das Fieber wird wieder schlimmer«, sagte Sarg besorgt.
    »Es wird sinken.«
    »Ich bin mir nicht sicher. Der Geruch des Arms … er riecht nach Tod.«
    »Wir reiten morgen«, sagte Tamuka. »Zweiundzwanzig Umen mit der ersten Welle. Als Qar Qarth muss er mit ihnen gehen. Wir haben dreißig Tage gewartet, und jeder Tag macht sie stärker. Wir können ihnen keinen einzigen weiteren Tag mehr gestatten.«
    »Ich weiß das«, sagte Sarg. »Eine Sänfte kann ihn tragen, aber es wäre am besten, wenn er in seiner Jurte bliebe.«
    »Ich habe gesehen, wie Jubadi viel schlimmer verletzt wurde und trotzdem in eine Schlacht zog«, antwortete Tamuka kalt. »Sein Sohn sollte nichts Geringeres tun.«
    »Du, als Schildträger, solltest derjenige sein, der dazu rät, dass die Armee so lange wartet, bis der Qar Qarth in der Lage ist, zu reiten«, sagte Sarg.
    Tamuka blickte zu ihm zurück und nickte.
    »Schamane, ein Krieg muss geführt werden. Wir können uns nicht durch den Wald zurückziehen. Wir müssen vorwärts stürmen und Nahrung beschaffen. Anderenfalls beginnt die ganze Horde zu verhungern. Dies ist nicht die offene Steppe des Südens. Dies ist das Reich der Tugaren, und die Tugarenhorde war nur ein Drittel so groß wie wir. Es konnte sie ernähren, aber es kann uns nicht ernähren, es sei denn, wir unternehmen einen Vorstoß nach Roum und ziehen hinaus auf offenes Weideland. Wir sind hier zwischen dem Meer und dem Wald eingeschlossen.«
    »Du sprichst wie ein Krieger, der vom Geist seines Ka erfüllt ist, und nicht vom 7wdes Schildträgers.«
    »Es ist mein Tu, das spricht, zum Wohle des Clans, durch die Macht meines Geistes, der umherwandert und den nicht einmal du, Sarg, sehen kannst.«
    Der Schamane war ein bisschen aufgebracht.
    Tamuka ging zu ihm und legte ihm die Hand beruhigend auf die Schulter.
    »Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich brauche deine Hilfe, falls die Merki überleben sollen.«
    »Und Vuka, ist er kein Merki?«
    »Ich spreche von allen Merki. Schamane, wenn du nur wüsstest, wohin mein Tu mich geführt hat. Ich glaube, im Grunde deines Herzens bist du mit meinem Rat einverstanden.«
    »Das Vieh muss vernichtet werden«, stimmte Sarg schließlich zu.
    »Wir setzen uns morgen in Marsch. So lautet der Befehl von Vuka.«
    »Von Tamuka, der sich daranmacht, Qar Qarth zu werden.«
    Tamuka richtete den Blick auf Sarg, blinzelte nur dann, wenn ein Blitz aus den Wolken herauszuckte und in die Hügel hinter ihm einschlug, während der Donner mit einem krachenden Rollen über sie hinwegspülte.
    »Du wagst es, so etwas zu behaupten?«
    »Du warst es, der seine Wunde verband, die jetzt nach Fäulnis stinkt«, antwortete Sarg.
    »Klagst du mich an?«
    »Niemand klagt dich an.« Sarg rückte näher heran. »Falls das irgendjemand wagte, entstünde Chaos, die Merkihorde zersplitterte in sich bekriegende Gruppen, wie es am Anfang war, bevor wir uns vereinigten. Nicht einmal ich würde solch eine Herausforderung aussprechen.«
    Tamuka nickte und beobachtete Sarg eingehend.
    »Aber falls er ohne Nachkommen sterben sollte, würdest du herrschen, bis der Rat der Qarths eine neue Linie auswählte. Seit zweihundert Umkreisungen herrschen die Nachfahren dieser Blutlinie über uns, und Vuka ist der Letzte, der übrig geblieben ist.«
    »Entstammt er wirklich der Blutlinie?«, flüsterte Tamuka, dessen Worte beinahe vom Donner übertönt wurden. Er war kaum in der Lage, laut auszusprechen, was nur Hulagar wirklich gewusst hätte.
    »Ich habe gehört, dass das Vieh mittlerweile sogar Möglichkeiten kennt, Wunden so zu behandeln, dass keine grüne Flüssigkeit mehr heraussickert, wie es normalerweise bei unseren Wunden der Fall ist.«
    »Sollen wir deshalb einen Yankeeschamanen holen, der sich um ihn kümmert?«, fragte Tamuka sarkastisch.
    »Nein. Aber es lässt mich etwas von dem erkennen, was

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