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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Sturms, ostwärts, dorthin, wo Keane wartete.
    Schweigend ging Tamuka um den großen Haufen aus Köpfen herum, zog grimmige Befriedigung aus den leblosen Augen, den gequälten Gesichtszügen, den von Blut verklebten Haaren, Alten und Jungen bis hin zu kleinen Kindern, Männern, Frauen, hellhäutigen aus dem Land der Norse, dunkelhäutigen von den Constan und Cartha, schwarzen von den Zimba, flachgesichtigen mit schmalen Augen von den Chin und Nippo, von der gesamten endlosen Steppe, über die die Merki wanderten.
    Die letzten Opfer wurden hochgeschleppt, der Pferch leerte sich endlich, die Opfer waren seltsamerweise stumm, höchstwahrscheinlich abgestumpft, erkannte er, ihre primitiven Seelen schon tot vor lauter Angst. Aus den letzten Tausend wurden bald hundert und einen Moment später nur noch zwanzig. Er zog sein Schwert aus der Scheide, ging zu ihnen hinauf und beobachtete, wie die Letzten getötet wurden, bis nur noch zwei übrig waren.
    Er hatte einen von ihnen, einen alten Mann, vor sich geschleift.
    »Ihr seid das letzte Vieh, das noch am Leben ist«, sagte Tamuka rau und spöttisch.
    Der alte Mann, ein Constan-Schoßtier, blickte ihn unerschrocken an.
    »Du wirst niemals uns alle töten können«, zischte das Vieh. »Töte zehn Millionen von uns, und Keane wird dich immer noch besiegen.«
    Der alte Mann schürzte seine Lippen und spuckte Tamuka ins Gesicht.
    Mit einem Wutschrei riss Tamuka sein Schwert in einem Bogen in die Höhe, schwang es nach unten und schnitt das herausfordernde Lachen des Viehs ab. Der Kopf rollte auf das rot durchnässte Pflaster, das Blut bespritzte ihn. Er hob den Kopf auf, warf ihn auf die Spitze des Haufens, wo er mit offenen Augen, die ihn anstarrten, liegen blieb.
    Tamuka sah sich schwer atmend nach den Schlachtern um, die dastanden, als wären sie benommen gemacht worden, ihr Atem ging unregelmäßig und heftig, Blut tropfte von ihrer Rüstung, die Luft war jetzt sonderbar ruhig.
    »Schneidet sein Herz und seine Leber heraus. Ich will sie zum Abendessen«, bellte Tamuka und ging weg.
    Auf der Seite sah er das einzige noch übrig gebliebene Vieh stehen. Diesem war nicht gesagt worden, dass er verschont würde -das war Teil seines Plans, um ihn schließlich zu brechen. Jetzt war er der einzige der Gefangenen der Vieharmee, die beim ersten Angriff des Kriegs besiegt wurde, der noch übrig war. Der Mann stand stumm da, mit verzerrtem Gesicht, aschfahl, der Kopf immer noch aufgrund des Schlags, der ihn beinahe getötet hatte, bandagiert. Tamuka konnte spüren, dass dieses Vieh schließlich erkannte, dass er leben würde, um den nächsten Tag zu sehen.
    Der Mann stand dort in seiner mit Blut bespritzten blauen Yankeejacke und beobachtete alles misstrauisch. Er griff in seine Tasche und zog einen Priem Tabak heraus, der dem Vieh solch eine verabscheuungswürdige Freude machte, wenn es darauf herumkaute, biss hinein, und seine Kiefer begannen langsam zu arbeiten.
    »Ich lasse dich momentan noch am Leben«, sagte Tamuka.
    Der Yankee sagte nichts, kaute nur, spuckte auf den Boden und beobachtete ihn mit einem kalten Blick.
    »Ich bin schon tot«, sagte er, »also zur Hölle mit dir.«
    Tamuka spürte, wie Wut in ihm aufflackerte, und war versucht, ein Zeichen zu geben, dass der Mann zu den anderen hineingeworfen wurde.
    Der Yankee lächelte, sein grauer Bart kräuselte sich nach oben.
    »Mach schon und töte mich, wenn du dich dadurch besser fühlst, ich schere mich einen Dreck darum. Andrew wird deinen Arsch in die Hölle befördern, und ich werde dort sein, um dich zu begrüßen.«
    Tamuka, der befürchtete, dass seine Wut Besitz von ihm ergreifen und seinen Plan ruinieren würde, drehte sich um und stolzierte davon und sah nicht die Tränen der Wut und das angewiderte Entsetzen in Sergeant Major Hans Schuders Augen.
    Es wurde dunkel. Tief hängende Wolken rasten über den Himmel und das beständige Grollen des Donners erfüllte die Luft. Tamuka ging zur östlichen Seite des Hügels zurück, seine Stiefel patschten über die blutgetränkten Pflastersteine. Die Letzten des Volks entfernten sich leise vom Hügel und schleiften ihre Mahlzeiten hinter sich her. Das Schlachten hatte so ein Ausmaß angenommen, dass Tausende von Viehkörpern, die weniger appetitlichen Wahlmöglichkeiten, in großen Haufen auf den Seiten des Hügels herumlagen.
    Eine Verschwendung von gutem Fleisch. Es wird im Regen verderben, dachte er kalt, wenn es nicht heute Abend ausgenommen und aufgehängt wird.
    Er

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