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Fotostudio Plange I (German Edition)

Fotostudio Plange I (German Edition)

Titel: Fotostudio Plange I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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Abwechslung und Spaß. Und ich weiß, wovon
ich rede! Seit meiner Trennung von Manuel vor knapp anderthalb Jahren hab ich
nur diese flüchtigen Alternativen, leider! Aber Sex mit einem festen Partner
ist immer noch am schönsten.“
     
    „Siehst du! Wieder eine Gemeinsamkeit! Aber ich habe
gerade eine gescheiterte Beziehung hinter mir. Da kann ich doch nicht sofort
eine Neue anfangen, oder?“ Er wirkte irgendwie unsicher.
     
    „Wieso nicht? Habt ihr euch ein Gelübde gegeben? Ward ihr
verheiratet? Hast du ein Trauerjahr einzuhalten?“ Verstehe einer diese
Tuntenlogik!
     
    „Nein, das nicht!“ Er nahm seine Brille ab und rieb sich
die Augen.
     
    „Also! Wo steht geschrieben, dass du keine neue Beziehung
anfangen darfst?“
     
    „Nirgends! Da hast du zwar recht, aber …“ Er war nervös,
nestelte ein Taschentuch aus seiner Hose und begann, seine Brille zu putzen.
     
    „Aber was?“ Ich war leicht gereizt.
     
    „Es gibt eigentlich nichts, was mich hindern könnte, aber
da ist ja auch Marvin!“ Er widmete sich dem linken Glas.
     
    „Was ist mit ihm?“
     
    „Ich bin sein Trainer!“ Glaswechsel auf die rechte Seite.
     
    „Und ich sein Onkel! Wo ist das Problem?“
     
    „Ich kann mich doch nicht von seinem Onkel ficken lassen
und ihn dann zu einem Sondertraining verdonnern.“ Endlich hörte er auf, seine
Augengläser zu säubern.
     
    „Wenn du dich dabei besser fühlst, dann fickst du halt
vor dem Training den Onkel! Ich bin nämlich flexibel, was das anbetrifft.“
     
    „Schon wieder eine Gemeinsamkeit! Bei Patrick musste ich
immer ran, auf die Dauer war mir das zu eintönig. Ich will mich auch mal fallen
lassen können und …“
     
    „… aufgefangen werden.“ Ich schaute ihm tief in die
Augen.
     
    „Du machst mir Angst!“ Er setzte seine Brille wieder auf.
     
    „Warum?“
     
    „Weil ich mich immer mehr in dich …“ Er blickte mich wie
versteinert an.
     
    „Was?“
     
    „Verliebe!“ Er sprach ziemlich leise.
     
    „Geht das etwas lauter? Ich bin ein alter Mann und höre
nicht mehr so gut. Du musst schon etwas lauter sprechen, mein Schatz!“ Ich
grinste.
     
    „Ich bin in dich verliebt! Äh, was war das gerade? Hab
ich richtig gehört? Hast du Schatz gesagt?“ Die Versteinerung in seinem
hübschen Gesicht war einer Verwunderung gewichen.
     
    „Habe ich, mein Engel, habe ich! Das Gefühl beruht
nämlich auf Gegenseitigkeit.“ Ich lächelte ihn an.
     
    „Was? Das wäre ja …! Ich bin dir nicht zu jung?“
     
    „Nein!“ Ich griff seine linke Hand und drückte sie.
     
    „Nicht zu problemgeladen?“
     
    „Nein!“ Jetzt hatte ich auch seine Rechte eingefangen.
     
    „Aber wie sollen wir das machen?“
     
    „Was?“
     
    „Eine Beziehung führen! Da ist immer noch Marvin!“ Ich
ließ seine Hände los. Ich hatte mit allem gerechnet, aber damit? „Entschuldige
bitte, aber vielleicht bin ich schon zu alt und verstehe das nicht. Also, was
hat Marvin mit unserer Beziehung zu tun?“
     
    „Na! Er ist ein Neffe und wohnt bei dir!“ Das war eine
offenkundige Tatsache!
     
    „Ja und?“ Worauf wollte er hinaus? Ich verstand nur
Bahnhof!
     
    „Wenn, dann will ich dich ganz und unser Liebesleben
sollte nicht von seinem Stundenplan abhängig sein!“
     
    Ich musste herzhaft lachen. „Entschuldige bitte, aber bei
mir fiel der Groschen gerade pfennigweise. Wenn das kein einziges Problem ist,
kann ich dich beruhigen. Marvin weiß, dass ich schwul bin! Er hat Manuel
gekannt und konnte sich an fünf Fingern ausrechnen, dass wir uns nicht aus
Geldnot ein Bett teilten! Du müsstest nur zu dir und uns stehen! Dann wird
alles kein Problem werden!“
     
    Er wirkte ziemlich verwundert. „Du meinst also, es
reicht, wenn ich ihm sage: ‚Du, Marvin, ich liebe deinen Onkel und wir sind
jetzt ein Paar!‘ So in der Art etwa?“
     
    Ich kratzte mich am Kinn und grinste ihn an. „Also ganz
so plump würde ich es nicht ausdrücken, aber den Kern hast du damit getroffen!
An der Wortwahl müssen wir noch arbeiten, mein Schatz!“
     
    „Zwick mich mal! Ich glaub ich träume!“
     
    Anstatt meinen Fingern gebrauchte ich meine Zunge. „Ich
hoffe, ich hab dich jetzt wachgeküsst!“
     
    „Hast du. Obwohl ich es immer noch nicht so recht glauben
kann, dass es so einfach werden wird. Aber meinst du, er wird mich nicht
verraten? Du weißt schon, ein schwuler Trainer …“
     
    „Also, mein Engel, was das betrifft, kann ich dich
beruhigen! Er weiß seit ein paar Wochen,

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