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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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vielleicht noch eine Minute Nachspielzeit, das war zu schaffen. Timo fühlte sich fit und schöpfte Hoffnung. Vielleicht konnte er den Trainer überzeugen, ihn in der zweiten Halbzeit spielen zu lassen.
    Während Timo sich gedanklich auf seinen möglichen Einsatz vorbereitete, schoss Harry auf dem Platz das zweite Tor, kurz danach folgte der Halbzeitpfiff.
    Das ganze Stadion war aus dem Häuschen. Wann hatte es das zuletzt gegeben? Der Club führte zur Pause mit zwei Toren!
    Timo war das egal. Er wollte nur noch eines: In der zweiten Halbzeit eingesetzt werden. Doch der Trainer dachte gar nicht daran, sein Erfolgsteam zu verändern.
    »Du bleibst auf der Ersatzbank, und damit basta«, erklärte er.
    Timo biss sich auf die Zunge und schluckte seine Antwort hinunter. Es hatte keinen Zweck, sich mit dem Trainer anzulegen, der saß eindeutig am längeren Hebel.
    Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete: In der 55. Minute schoss Harry eine Ecke Eric so perfekt vor die Füße, dass er ihn nur noch ins Tor zu schubsen brauchte. 3:0 für den Club – das war eine Sensation!
    Während der Trainer nach dem ersten Jubel zu Zurückhaltung mahnte, saß Timo mit einer großen Wut im Bauch auf der Bank. Das war das Ende seiner Karriere beim Club. Zwei Tore hatte der Jungstar selbst geschossen, am dritten war er beteiligt. Was konnte er dem entgegensetzen? Einen empfindlichen Darm. Timo hätte am liebsten das ganze Stadion, den Ort seiner größten Schmach, in die Luft gesprengt.
    Tatsächlich schafften es die Leverkusener noch, mit zwei Toren anzuschließen, doch der Schlusspfiff ging im tosenden Jubel der Club-Fans unter: Drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg waren gewonnen!

    »Hallo, Timo, schön, dass du da bist«, sagte Mona, die Regieassistentin. »Geht’s dir besser? Ich hab gehört, du warst krank.«
    »Ja, bin wieder fit«, murmelte Timo und setzte sich widerwillig vor den Spiegel. »Nicht zu viel von dem ekligen Zeugs«, warnte er. Er deutete auf die vielen Tuben und Tiegel, die vor dem Spiegel standen. »Ich bin Fußballer und kein Model.«
    »Klar, wird gemacht«, versicherte ihm Sonja von der Maske. Dennoch dauerte es fast zehn Minuten, bis er fertig war.
    »Du hast noch drei Minuten«, flüsterte Mona. »Es kommt noch ein kurzer Einspieler, dann gehst du rein.«
    Timo nickte nur. Er war ja nicht zum ersten Mal bei Blickpunkt Sport. Er hoffte nur, dass seine Verdauung ihn nicht im Stich ließ. Drei Tabletten hatte er geschluckt, das musste doch reichen.
    »… heute eine erstklassige Leistung gezeigt und drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg geholt. Leider saß der Kapitän der Mannschaft auf der Bank. Warum – das können wir ihn jetzt selbst fragen. Hier kommt Nürnbergs Kapitän, hier kommt Timo Hartmann.«
    Applaus setzte ein, Timo zählte 21, 22, 23 und betrat, kurz bevor ihm Mona einen Schubs geben wollte, das Studio.
    Markus Othmer strahlte ihn an und reichte ihm die Hand. Sie kannten sich.
    »Hallo Timo, schön, dass Sie kommen konnten«, sagte Othmer und wies ihm seinen Platz zu. »Wie geht’s Ihnen?«
    Timo blieb gelassen, es war klar, dass diese Frage kommen würde.
    »Gut, danke der Nachfrage«, erwiderte er und lächelte in die Kamera. »Ich bin jetzt wieder fit und kann in Berlin die Mannschaft anführen.«
    »Darüber werden sich die Fans sicher freuen«, sagte Markus Othmer. »Aber lassen Sie uns über das heutige Spiel reden. Ihr habt drei wichtige Punkte geschafft und seid jetzt auf Platz 15. Was fühlt man da: Erleichterung?«
    »Klar sind wir alle erleichtert«, sagte Timo. »Das war heute ein klasse Spiel, das die Mannschaft abgeliefert hat, und das gegen einen so starken Gegner wie Leverkusen.«
    »Soll heißen, gegen Hertha nächste Woche ist es ein Kinderspiel?«
    Timo lachte. »Nein, ganz und gar nicht. Man darf keine Mannschaft unterschätzen, auch die nicht, die auf dem letzten Platz steht. Jeder will nach oben und jeder kämpft dafür, die Herthaner genauso wie wir.«
    Othmer konsultierte kurz seine Stichwortkarten. »Ein Wort zu Harald Mägerlein. Er hat heute zwei Tore geschossen und war am dritten beteiligt. Die Presse nennt ihn den neuen Stürmerstar. Wie sehen Sie das?«
    Timo fühlte den Knoten in seinem Magen, doch er zwang sich zu lächeln. »Er hat heute wirklich ein tolles Spiel gemacht, keine Frage. Aber er ist noch sehr jung. Er hat im letzten Jahr noch bei der U21 gespielt, ihm fehlt es noch an Erfahrung in der Bundesliga.«
    »Kann er Ihnen

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