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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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Dana herrschten. Sie wollte sich nicht in eine Beziehungskrise hineinziehen lassen und hatte Patrick als Vorwand genommen, um zeitig nach Hause gehen zu können.
    Manchmal hegte Charlotte den Verdacht, dass einer der beiden die Drohbriefe selbst fabriziert hatte. Es würde zumindest erklären, wie die Briefe trotz der massiven Sicherheitsvorkehrungen in die Wohnung gelangen konnten. Doch welchen Sinn würde das machen?
    Sie hatte inzwischen mit Markus Hofmeister, dem zuständigen Beamten bei der Polizei gesprochen. Man nahm die Drohbriefe ernst, hatte aber absolut keinen Hinweis auf den Absender gefunden. Charlottes Engagement hielt Hofmeister für überflüssig, seiner Meinung nach gab es keine konkrete Gefahr.
    »Vermutlich ist es tatsächlich ein durchgeknallter Fan, der sich wichtigmachen will«, hatte er gesagt.
    »Vermutlich«, hatte Charlotte höflich erwidert.
    »Ich bin fertig.« Dana stand vor ihr, noch geschminkt vom Fotoshooting, aber bereits in ihrer eigenen Kleidung.
    »Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt«, sagte Charlotte, während sie zum Wagen gingen. »Du weißt ja, dass ich mit Mode nicht viel am Hut habe«, fügte sie lachend hinzu.
    »Ja, ist mir nicht entgangen.« Dana wirkte gelöst wie selten zuvor. Sie lehnte den Kopf zurück und schloss für einen Moment die Augen.
    Charlotte startete den Motor. Inzwischen hatte sie sich mit dem Z4 angefreundet und freute sich auf die Fahrten mit dem Wagen. Sie verließ Forchheim, fädelte auf die A73 ein und fuhr gemütlich auf der Autobahn Richtung Nürnberg. Es war noch nicht einmal fünf Uhr, aber es war fast dunkel. Vor zwei Tagen war Frühlingsanfang gewesen und sogar hartgesottene Winterfans fragten sich, wann es wärmer werden würde.
    »Müde?«, wollte sie wissen.
    »Ein wenig«, erwiderte Dana. »Mein Gesicht fühlt sich an, als habe man es links und rechts mit Klemmen befestigt. Das ewige Lächeln kann einem ganz schön auf den Wecker gehen.«
    »Du machst das wirklich toll«, sagte Charlotte. »Soweit ich das beurteilen kann, versteht sich.« Gewohnheitsgemäß schaute sie in den Rückspiegel, aber auch heute zeigte sich kein potentieller Verfolger. Sie fragte sich, wie lange Eric für ihre Dienste zahlen würde. Die Polizei tat ja nicht wirklich viel, um den möglichen Briefeschreiber zu finden.
    »Macht dir das Modeln Spaß?«, wollte sie wissen.
    Dana schien die Frage nicht gehört zu haben, denn sie antwortete nicht. Charlotte wollte sie gerade wiederholen, da sagte sie: »Ja und nein. Ich stehe gern vor der Kamera, ich ziehe auch gerne schöne Kleider an.« Sie warf Charlotte einen spöttischen Blick zu. »Das weißt du ja inzwischen.«
    »Oh ja«, stöhnte Charlotte gespielt. Sie wechselte die Spur, um am Autobahnkreuz Fürth-Erlangen auf die A3 zu gelangen.
    »Ich bin wohl der klassische Fall«, fuhr Dana fort. »Ich saß in einem Café und wartete auf meinen damaligen Freund. Er war ein notorischer Zuspät-kommer, ich habe das gehasst. Da kommt dieser Typ auf mich zu und sagt: ›Willst du Model werden?‹ Ich dachte, der verarscht mich. Ich schüttle den Kopf und sag ihm, er soll mich in Ruhe lassen. Er legt eine Visitenkarte auf den Tisch, sagt: :Ruf mich an, wenn du es dir anders überlegst.‹ und geht.« Sie lachte leise. »Hätte er darauf bestanden, dass ich das perfekte Model bin, hätte ich die Karte weggeworfen und nie mehr daran gedacht. Aber so …«
    »Du bist neugierig geworden«, sagte Charlotte.
    »Ja. Ich hatte die Karte wochenlang auf meinem Schreibtisch liegen. Statt Mathe zu pauken, habe ich davon geträumt, als Model viel Geld zu verdienen. Ich bekam immer mehr das Gefühl, dass ich etwas versäume, womöglich die Chance meines Lebens. Also hab ich eines Tages dort angerufen.«
    »Und?«, fragte Charlotte, obwohl klar war, wie die Geschichte weiterging. Immerhin war Dana ein relativ erfolgreiches Model.
    »Sie machten Probeaufnahmen und gaben mir einen Vertrag.« Wieder lachte sie leise. »Meine Eltern waren vielleicht sauer, als ich ihnen sagte, ich würde die Schule schmeißen.« Sie schwieg eine Weile, fuhr dann fort: »Heute würde ich zumindest meinen Abschluss machen, aber damals – da sah ich nur das schnelle, große Geld, die Reisen – und natürlich den Glamour.« Sie schwieg einen Moment, fügte dann leise hinzu: »Keiner sagt dir, dass du dir den Glamour verdammt hart erarbeiten musst.«
    Charlotte musste sich für einen Moment konzentrieren, weil sie die Autobahn verließen und auf die B2 einbogen.

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