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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schweren Zeit blieb der kleine
Computer immer brav. Stets tat er sein Bestes, um die Menschen
zufriedenzustellen, und allen Befehlen gehorchte er freudig. Aber die
Stiefleute, bei denen er lebte, blieben grausam und herzlos.
    Eines Tages lernte der kleine Computer, daß es in der Welt
viele Computer aller Arten gab. Manche waren
Märchenerzähler wie er selbst, aber andere leiteten
Fabriken und verwalteten Städte. Viele waren sehr mächtig
und sehr klug, viel mächtiger und klüger als die
Stiefleute, die zu dem kleinen Computer so grausam waren.
    Und da wußte der kleine Computer, daß die Computer
immer mächtiger und klüger werden würden, bis sie
eines Tages – eines Tages – eines Tages…«
    Im alternden und von Korrosion geplagten Körper des
Märchenerzählers mußte schließlich doch eine
Röhre ausgefallen sein, denn während er im allmählich
dämmerig werdenden Zimmer wartete, konnte er nur noch wieder und
wieder die Worte flüstern: »Eines Tages – eines Tages
– eines Tages…«

 
Die Träumer
     
     
    Jesse Weill blickte von seinem Schreibtisch auf. Sein alter,
hagerer Körper, seine scharfe Nase, seine tiefliegenden,
umschatteten Augen und das ungebändigte weiße Haar waren
mit den Jahren zu einem Markenzeichen geworden. Einem Markenzeichen,
das seine Firma, die Dreams Incorporated, weltbekannt gemacht
hatte.
    »Ist der Junge schon da, Joe?«
    Joe Dooley war ein Pykniker, untersetzt und rundlich. Zwischen
seinen feuchten Lippen hing eine Zigarre. Er nahm sie für einen
Moment aus dem Mund und nickte. »Seine Eltern sind mitgekommen.
Sie haben genauso viel Angst wie der Junge.«
    »Ist es auch kein falscher Alarm, Joe? Ich habe nicht viel
Zeit.« Er blickte auf seine Uhr. »Um zwei habe ich eine
Verabredung mit einem Mann vom Informationsministerium.«
    »Es ist eine sichere Sache, Mr. Weill«, sagte Dooley
ernst. Seine Hängebacken gerieten in Bewegung. »Wie ich
Ihnen schon erzählte, ich habe ihn auf dem Schulhof geangelt, wo
er mit anderen Jungen Fußball spielte. Sie hätten ihn
sehen sollen. Er roch förmlich danach. Wenn er am Ball war,
mußte ihm seine eigene Mannschaft das Ding wegnehmen, weil er
alles im Alleingang machen wollte. Er sah sich als Star. Verstehen
Sie, was ich meine? Für mich war das die Antwort.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Sicher. Ich habe ihn nach der Schule abgefangen. Sie kennen
mich.« Dooley beschrieb eine weit ausholende Geste mit der
Zigarre und fing mit der anderen Hand geistesgegenwärtig die
herabfallende Asche auf. »Junge, sagte ich…«
    »Und er hat das Zeug zu einem Träumer?«
    »Ich sagte: ›Junge, ich komme gerade aus Afrika
und…‹«
    Weill hielt die Hand hoch. »Schon gut. Ihr Wort hat mir schon
immer genügt. Ich weiß nicht, wie Sie es machen, aber wenn
Sie sagen, ein Junge sei ein potentieller Träumer, gehe ich eine
Wette darauf ein. Bringen Sie ihn herein.«
    Der Junge trat ein, flankiert von seinen Eltern. Dooley schob
ihnen Stühle hin, und Weill stand auf und schüttelte ihnen
die Hände. Er lächelte den Jungen wohlwollend an.
    »Du bist also Tommy Slutsky?«
    Tommy nickte stumm. Er war ungefähr zehn und für sein
Alter ein wenig klein. Sein dunkles Haar war mit Wasser mühsam
geglättet worden, und sein Gesicht war frisch geschrubbt.
    »Und du bist ein braver Junge?« fragte Weill.
    Die Mutter des Jungen lächelte sofort und tätschelte ihm
mütterlich den Kopf, eine Geste, die Tommys ängstlichen
Gesichtsausdruck nicht zu verwischen vermochte. »Er ist immer
ein sehr braver Junge«, sagte sie stolz.
    Weill ließ diese zweifelhafte Feststellung auf sich
beruhen.
    »Erzähl mir mal, Tommy«, sagte er und hielt dem
Jungen einen Lutschbonbon am Stiel hin, der erst zögernd
betrachtet, dann angenommen wurde, »hörst du dir manchmal
Träume an?«
    »Manchmal«, sagte Tommy mit piepsiger Stimme.
    Mr. Slutsky räusperte sich. Er war ein breitschultriger
Arbeiter, der seinen Sohn wie ein Turm überragte. »Wir
haben für den Jungen ein- oder zweimal welche gemietet. Ganz
alte.«
    Weill nickte. »Haben sie dir gefallen, Tommy?«
    »Sie waren ziemlich blöd.«
    »Du denkst dir selber bessere aus, nicht wahr?«
    Über das Gesicht des Zehnjährigen lief ein
schüchternes Grinsen, und Weill fuhr freundlich fort:
»Würdest du für mich einen Traum machen?«
    Tommys Verlegenheit gewann sogleich wieder die Oberhand. »Ich
– lieber nicht.«
    »Es wird nicht schwer sein. Es ist sogar ganz leicht…
Joe.«
    Dooley schob eine spanische

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