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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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machte.
    Schließlich zog Paul einen dünnen, flexiblen
Metallstreifen heraus. »Das ist der Speicher für das
Vokabular und die Satzbildung, das Gedächtnis des
Märchenerzählers. Ich wette, seine Kapazität für
Kombinationen liegt noch unter einer Milliarde.«
    »Was willst du machen?« fragte Niccolo
ängstlich.
    »Ich gebe ihm ein neues Vokabular.«
    »Wie?«
    »Ganz leicht. Ich habe ein Buch hier. Mr. Daugherty hat es
mir in der Schule gegeben.« Paul zog es aus der Tasche, nahm den
Plastikverschluß herunter und spulte ein kleines Stück vom
Magnetband ab. Er fädelte ein Ende in das Aufnahmegerät des
Märchenerzählers ein, stellte ihn auf
Flüsterlautstärke ein und nahm weitere Vorrichtungen
vor.
    »Was soll das?« fragte Niccolo, der inzwischen schon
bedauerte, das Gerät seinem Freund überantwortet zu
haben.
    »Mann, du bist ein Einfaltspinsel! Dieses Buch handelt von
Computern und Automation, und der Märchenerzähler bekommt
jetzt alle diese Informationen. Dann wird er aufhören, von
Königen zu reden, die Blitze machen können, wenn sie die
Stirn runzeln.«
    Niccolo nickte halb überzeugt. »Es ist gar nicht
spannend, weil der Gute sowieso immer gewinnt. Man weiß es
schon im voraus.«
    »So machen sie die Märchenerzähler«, sagte
Paul, ohne von seiner Arbeit aufzublicken. »Die Guten
müssen immer gewinnen und die Bösen immer verlieren, und
solche Sachen. Ich habe gehört, wie mein Vater einmal
darüber geredet hat. Er sagt, ohne Zensur wäre es gar nicht
auszudenken, was aus der jüngeren Generation werden würde.
Er sagt, es wäre schon so schlimm genug… Da, jetzt geht
es.«
    Er wischte seine Hände an der Hose ab und stand auf.
»Hör zu, ich habe dir noch nicht von meiner Idee
erzählt. Es ist die beste Idee, von der du je gehört hast,
wette ich. Ich bin gleich zu dir gekommen, weil ich dachte, du
würdest mitmachen.«
    Niccolo nickte heftig.
    »Gut. Du kennst Mr. Daugherty von der Schule? Du weißt,
was für ein komischer Kerl er ist. Ich glaube, er mag mich
irgendwie.«
    »Ich weiß.«
    »Heute war ich nach der Schule bei ihm.«
    »Wirklich?«
    »Sicher. Er hat gesagt, daß ich in die Computerschule
kommen werde, und daß er mir helfen will. Er sagt, daß
solche Leute überall gebraucht werden, weil es immer schwieriger
wird, jemanden zu finden, der wirklich mit Computern umgehen kann.
Na, er hat mich mit zu sich genommen und mir seine Sammlung alter
Computer gezeigt. Es ist sein Hobby. Er hat ganz kleine, die man
tragen kann, und Rechenmaschinen, wie sie früher in Gebrauch
waren. Er hat sogar ein Stück Papier, das er eine
Multiplikationstabelle nannte.«
    Niccolo, der nur mit mäßigem Interesse zugehört
hatte, sagte: »Warum haben die Leute damals nicht einfach einen
Computer genommen?«
    »Das war doch, bevor sie welche hatten!« rief Paul.
    »Vorher?«
    »Na klar. Denkst du, die Leute hatten schon immer Computer?
Hast du noch nie von Höhlenmenschen gehört?«
    Niccolo errötete. »Aber wie kamen sie denn ohne Computer
zurecht?«
    »Das weiß ich auch nicht. Mr. Daugherty sagt, die Leute
hätten damals einfach getan, was ihnen in die Köpfe kam,
egal ob es gut war oder schlecht. Sie wußten nicht einmal, ob
es gut war oder nicht. Die Farmer arbeiteten mit den Händen, und
die Leute mußten alle Arbeit in den Fabriken machen und alle
Maschinen bedienen.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Mr. Daugherty hat es gesagt. Es war ein furchtbares
Durcheinander, sagt er, und die meisten Leute lebten im Elend. Aber
jetzt laß mich endlich meine Idee erzählen.«
    »Fang schon an«, sagte Niccolo beleidigt. »Niemand
hindert dich daran.«
    »Also, die Multiplikationstabelle bestand aus lauter kleinen
Zeichen. Ich fragte, was sie bedeuten sollten, und Mr. Daugherty
sagte, es wären Zahlen.«
    »Was?«
    »Jedes Zeichen war eine Zahl. Für eins machst du ein
Zeichen, für zwei ein anderes, für drei wieder ein anderes,
und so weiter.«
    »Wozu?«
    »So konnten die Leute ohne Computer rechnen. Natürlich
mußten sie wissen, was die verschiedenen Zeichen bedeuteten.
Mr. Daugherty sagt, daß früher alle Kinder diese Zeichen
lernen mußten. Sie wurden auf Papier gemalt, das nannte man schreiben. Und das Entschlüsseln nannte man lesen. Er sagt, früher hätten die Leute ganze Bücher in
solchen Zeichen geschrieben, und es gäbe noch welche im Museum,
und wenn ich wollte, könnte ich sie mir dort ansehen. Ich habe
schon alle Zahlen bis neun gelernt.«
    Er fuhr mit einem Finger durch die Luft, um

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