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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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in den Ankündigungen der SPD-Modelle
besonders erwähnt. Daher ist seine Abneigung gegen Gefahr
besonders groß. Gleichzeitig aber hast du ihm, als du ihn
ausschicktest, um das Selen zu bringen, diesen Befehl sozusagen
gleichgültig gegeben, ohne seine Dringlichkeit besonders zu
betonen, dadurch ist das durch Regel Zwei aufgebaute Potential
ziemlich schwach geworden. Warte noch, ehe du was sagst! Ich stelle
ja lediglich Tatsachen fest.«
    »Schön, dann fahr fort. Ich glaub, ich weiß schon,
worauf du hinauswillst.«
    »Du verstehst, wie das Ganze funktioniert… nicht wahr?
Irgendwo in der Nähe des Selenvorkommens droht eine Gefahr.
Diese wird um so größer, je mehr er sich dem Selen
nähert, und an irgendeinem Punkt kommen das von Anbeginn an
ungewöhnlich hohe Potential der Regel Drei und das von Anbeginn
an ungewöhnlich niedrige Potential der Regel Zwei in eine Art
Gleichgewicht.«
    Erregt stand Donovan auf. »Ins Gleichgewicht«, rief er.
»Ich verstehe. Regel Drei treibt ihn zurück und Regel Zwei
vorwärts, und so…«
    »So beschreibt er einen Kreis um das Selen herum, wobei er
sich genau da hält, wo er sich aufhalten muß, wenn die
Potentiale im Gleichgewicht sind. Und wenn wir nichts dagegen tun, so
wird er für immer und ewig auf dieser Linie bleiben und uns ad
infinitum an der Nase herumführen.« Dann in Gedanken:
»Das ist auch der Grund seines Betrunkenseins. Befinden sich die
Potentiale im Gleichgewicht, so ist die Hälfte aller
positronischen Bahnen seines Gehirns instabil. Ich bin zwar kein
Robotspezialist, aber das scheint mir doch klar. Wahrscheinlich hat
er die Kontrolle gerade über jene Teile seines
Willensmechanismus verloren, über die ein menschlicher
Betrunkener sie verlieren würde. Ganz schön verworren,
was?«
    »Worin aber besteht denn nun jene Gefahr? Wüßten
wir, wovor er davonrennt…«
    »Du hast es ja selber angeführt. Vulkanische
Tätigkeit. Irgendwo direkt über dem Selenvorkommen befindet
sich eine Stelle, an der Gas aus dem Innern des Merkur
entströmt. Schwefeldioxyd, Kohlendioxyd – und
Kohlenoxydgas. Und zwar eine ganz ansehnliche Menge – und bei
dieser Temperatur.«
    Donovan schluckte hörbar. »Kohlenoxyd plus Eisen gibt
das flüchtige Eisencarbonyl.«
    »Und ein Robot«, fügte Powell hinzu, »besteht
in der Hauptsache aus Eisen.« Dann grimmig: »Es gibt nichts
Schöneres als logische Deduktion. Wir wissen nun über unser
Problem hier alles, außer der Lösung. Selbst können
wir das Selen nicht holen. Es ist noch immer zu weit weg. Diese
Robotpferde können wir auch nicht schicken, weil sie nicht in
der Lage sind, sich allein und ohne Reiter zu bewegen. Uns aber
können sie nicht dahin tragen, weil sie dafür viel zu
langsam sind. Anderseits können wir auch Speedy nicht fangen,
weil der Dummkopf sich einbildet, wir spielen nur mit ihm, und er
kann hundert Kilometer rennen in der Zeit, in der wir achte
machen.«
    »Geht einer von uns«, begann Donovan zögernd,
»und kommt schließlich richtig durchgekocht nach Hause,
ist noch immer der andere übrig.«
    »Stimmt«, kam die sarkastische Antwort. »Dies
würde ein wirklich wunderschönes Opfer darstellen –
nur daß kein Mensch in der Lage sein wird, alle nötigen
Befehle zu erteilen, weil er tot ist, ehe er das Selen erreicht. Auch
zweifle ich sehr daran, daß – selbst wenn dies
möglich sein sollte – die Robots ohne die nötigen
Direktiven hierher zurückkehren. Rechne selbst mal aus! Wir
befinden uns hier vier bis fünf Kilometer von dem Selen entfernt
– sagen wir vier. Die Robots machen etwa sieben Kilometer pro
Stunde. Wir selbst können in unseren Isolieranzügen zwanzig
Minuten existieren. Vergiß nicht, daß es ja nicht nur die Hitze ist! Die Sonnenstrahlung hier im Ultravioletten und
darunter ist reines Gift.«
    »Mhm«, sagte Donovan. »Es fehlen rund zehn
Minuten.«
    »Was genau so viel ist, als wenn eine Ewigkeit fehlte. Und
noch etwas. Wenn das Potential der Regel Drei Speedy zum Halten
bringen konnte, dann muß sich eine recht ansehnliche Menge
Kohlenoxyd in der Metalldampfatmosphäre befinden – was eine
ganz beträchtliche korrosive Wirkung haben dürfte. Er
befindet sich jetzt bereits seit Stunden da draußen. Wie
können wir wissen, ob nicht jeden Augenblick sagen wir mal ein
Kniegelenk aus dem Gleichgewicht kommen kann, was den ganzen Kerl
hinwerfen würde. Hier handelt es sich also nicht allein nur um
Nachdenken, sondern wir müssen auch sehr schnell
nachdenken.«
    Abgrundtiefes,

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