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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dem leuchtenden Glänze des
kristallartigen Bodens abhob.
    »Ich sehe ihn«, brüllte er. »Los, gehen
wir!«
    Powell hatte sich wieder auf den Schultern des Robots
niedergelassen. Seine durch das Material des Anzugs bedeckte Hand
schlug gegen die faßartige Brust dieses modernen Gargantua.
    »Hü – los, geh!«
    »Hü!« brüllte auch Donovan und stieß den
Robot mit den Absätzen in die Seite, als spornte er sein
Pferd.
    Die Robots begannen sich zu bewegen. Das regelmäßige
Tappen ihrer Schritte war unhörbar, da das nichtmetallische
Gewebe der Isolieranzüge schallundurchlässig war. Was man
spürte, war nichts als eine rhythmische Vibration, die sich
gerade unterhalb der Schwelle tatsächlicher Hörbarkeit
befand.
    »Schneller«, brüllte Donovan. Der Rhythmus
änderte sich nicht.
    »Hat keinen Sinn«, brüllte Powell als Antwort.
»Diese Alteisenhaufen sind lediglich für eine einzige
Geschwindigkeit eingerichtet. Glaubst du vielleicht, die seien mit
auswählbaren Beugemuskeln ausgestattet?«
    Sie waren nun aus dem Schatten hinausgetreten. Das Sonnenlicht
überflutete sie mit einem weißglühenden Strom und
umspülte sie, als wäre es eine flüssige Masse.
    Donovan duckte sich unwillkürlich. »Menschenskind, bilde
ich mir’s ein oder ist es vielleicht tatsächlich so
heiß?«
    »Heiß – das ist noch gar nichts. In ein paar
Augenblicken wird es dir noch viel heißer werden«, kam die
grimmige Antwort. »Behalte Speedy im Auge!«
    Robot SPD 13 war nun nahe genug, daß man ihn in allen
Einzelheiten erkennen konnte. Blitzende Lichter spiegelten sich in
seinem stromlinienförmigen Körper, der sich graziös
und schnell über den zerklüfteten Boden bewegte. Sein Name
war natürlich von den Anfangsbuchstaben seiner Serie abgeleitet.
Dennoch paßte er in jeder Beziehung, denn Speedy heißt
›schnell‹ und die SPD-Modelle gehörten zu den
schnellsten Modellen, die überhaupt von der United States Robot
and Mechanical Men Corp. hergestellt wurden.
    »He – Speedy!« rief Donovan und winkte wie
wild.
    »Speedy«, schrie Powell. »Komm hierher!«
    Die Entfernung zwischen den Männern und dem herumirrenden
Robot verminderte sich augenblicklich – allerdings mehr durch
die Bemühungen Speedys als durch das Dahertrotten der
fünfzig Jahre alten ›Rosinanten‹ Donovans und
Powells.
    Nun waren sie nahe genug, um zu erkennen, daß Speedys
Gangart eigenartig schwankend war. Es war, als schaukelte er auf
eigenartige Weise von Seite zu Seite. Als dann Powell wiederum winkte
und die größtmögliche Sendeenergie in seinem
kompakten Radiosender, der sich auf seinem Kopfe befand, einschaltete
– und zwar als Vorbereitung für ein neues Rufen oder besser
Brüllen –, schaute Speedy auf und sah sie.
    Mit einem Ruck blieb Speedy stehen und verharrte einen Augenblick
in dieser Stellung. Er war nicht völlig regungslos, sondern
schwankte ein klein wenig, als würde er von einem leichten Winde
bewegt.
    Powell brüllte: »Also mach keine Geschichten, Speedy!
Komm hierher, mein Junge!«
    Worauf zum ersten Male Speedys Robotstimme in Powells
Kopfhörern ertönte.
    Sie sagte: »Wir wollen Spielchen spielen. Du fängst mich
und ich fange dich. Keine Liebe kann unser Messer in zwei Teile
schneiden. Denn ich bin klein Butterblümchen – das liebe,
kleine Butterblümchen. Juchhe!« Und indem er sich auf dem
Absatz umdrehte, rannte er in der Richtung davon, aus der er gekommen
war, und zwar mit einer Geschwindigkeit und Kraft, daß der von
der Hitze festgebackene Boden nur so nach allen Seiten spritzte.
    Und seine letzten Worte waren, ehe er immer kleiner und kleiner
wurde: »Eine kleine Blume wuchs unterm Eichenbaum«, welcher
Äußerung ein metallisches Klirren folgte, was vielleicht
das robotische Gegenstück zu einem Schlucker war.
    Donovan sagte schwach: »Woher hat er nur die Gilbert- und
Sullivan-Verse? He Greg – ich glaube, er ist betrunken oder so
was ähnliches.«
    »Mensch«, sagte Greg, »du merkst aber auch alles.
Laß uns zur Klippe zurückgehen! Sonst werde ich noch bei
lebendigem Leibe geröstet.«
    Es war Powell, der das Schweigen der Verzweiflung brach.
»Zunächst«, sagte er, »ist Speedy nicht
betrunken… zum mindesten nicht im menschlichen Sinn des
Wortes…, weil er ja ein Robot ist, und Robots werden nicht
betrunken. Immerhin, etwas stimmt mit ihm nicht, und dieses
Etwas ist ganz offenbar das robotische Gegenstück menschlicher
Betrunkenheit.«
    »Für mich ist er betrunken«, stellte Donovan
emphatisch

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