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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zu
zucken, aber Powell versuchte es trotzdem. »Ich habe keine
Ahnung, Mike. Du weißt, daß er
konstruktionsmäßig völlig auf die Merkurumgebung
eingestellt ist. Hitze bedeutet für ihn gar nichts und seine
Ausrüstung trägt sowohl der kleineren Schwerkraft, als auch
dem zerklüfteten Boden Rechnung. Er ist hundertprozentig
›idiotensicher‹ – zum mindesten sollte er es
sein.«
    Es wurde still. Dieses Mal dauerte das Schweigen lange Zeit.
    »Meister«, sagte der Robot, »wir sind
angekommen.«
    »Was?« Powell fuhr aus seinem Dösen auf.
»Schön – also schaff uns raus ins Freie, hinaus auf
die Oberfläche.«
    Sie befanden sich in einer winzigen, leeren, luftlosen und
verfallenen Nebenstelle. Donovan war damit beschäftigt, mit
Hilfe seiner Taschenlampe ein zackiges Loch im oberen Bereich einer
der Wände zu untersuchen.
    »Wohl durch einen Meteoriten verursacht, was?« fragte
er.
    Powell zuckte mit den Schultern. »Ist doch ganz unwichtig.
Machen wir, daß wir hier herauskommen!«
    Eine hochaufragende Klippe aus schwarzem, basaltartigem Gestein
schnitt das Sonnenlicht ab, und der tiefe Nachtschatten einer
luftlosen Welt umgab sie. Dieser Schatten brach mit messerscharfer
Plötzlichkeit inmitten fast unerträglich weißen
Lichtes ab – eines Lichtes, das sich in Myriaden von Kristallen
auf dem felsigen Boden spiegelte.
    »Zum Donnerwetter«, rief Donovan fast atemlos, »das
sieht wie Schnee aus.« Und so war es auch.
    Powell ließ seine Blicke über das zerklüftete
Glitzern Merkurs bis zum Horizont hin wandern. Das Leuchten und
Glänzen, das seine Augen traf, wirkte wie ein körperlicher
Schmerz.
    »Dies hier muß eine ganz außergewöhnliche
Gegend sein«, sagte er. »Im allgemeinen reflektiert der
Merkur nicht viel Licht und in der Hauptsache besteht sein Boden aus
grauem Bimsstein. So ungefähr wie auch beim Mond. Schön ist
das hier, was?«
    Er war dankbar für die Lichtfilter, die sich in ihren
Gesichtsplatten befanden. Schön oder nicht schön – ein
Blick ins Sonnenlicht durch gewöhnliches Glas hätte sie
innerhalb einer halben Minute blind gemacht.
    Donovan war damit beschäftigt, seinen Federthermometer zu
betrachten, der an seinem Handgelenk befestigt war. »Du guter
Gott, die Temperatur beträgt hier achtzig Grad
Celsius!«
    Powell kontrollierte sein eigenes Instrument. »Mhm«,
sagte er. »Bißchen viel, was? Hier gibt’s
Atmosphäre, wie du weißt.«
    »Auf dem Merkur? Bist du verrückt?«
    »Der Planet Merkur ist nicht wirklich luftlos«,
erklärte Powell etwas geistesabwesend. Er war dabei, den
Feldstecher, der an seiner Gesichtsplatte befestigt war,
einzustellen. Seine durch den Isolieranzug verdickten Finger taugten
schlecht zu feiner Arbeit. »Eine kleine Spur hängt an
seiner Oberfläche – Dämpfe der flüchtigeren
Elemente und Verbindungen, die im Hinblick auf die kleine Schwerkraft
des Planeten schwer genug sind, um hier zu bleiben. Du weißt
das ja alles – Stoffe wie Selen, Jod, Quecksilber, Gallium,
Kalium, Wismut, flüchtige Oxyde. Die Dämpfe strömen in
den Schatten von Felsen und Bergen, wo sie sich niederschlagen,
kondensieren und dabei Wärme abgeben. Dies ist eine Art
gigantischer Brennerei. Es ist in der Tat so, daß du –
wenn du deine Taschenlampe nimmst und mit ihr diese Seite der Klippe
untersuchst – finden wirst, daß sie mit, sagen wir mal
Schwefelreif oder Quecksilbertau überzogen ist. Diese Hitze
macht uns aber nichts aus, da unsere Anzüge lächerliche
achtzig Grad auf eine unbestimmte Zeit aushalten
können.«
    Powell hatte jetzt seinen Feldstecher eingestellt und glich nun
einer stieläugigen Schnecke.
    Donovan beobachtete ihn gespannt. »Kannst du was
entdecken?«
    Der andere antwortete nicht gleich, und als er es
schließlich tat, klang seine Stimme ängstlich und
sorgenvoll. »Am Horizont ist ein dunkler Punkt, der vielleicht
die Stelle ist, wo sich das Selen befindet. Der Punkt stimmt mit dem
auf der Karte überein. Speedy aber kann ich nicht
entdecken.«
    In dem instinktiven Wunsche, besser zu sehen, kletterte Powell
höher hinauf. Schließlich stand er – ein wenig
unsicher zwar – auf den Schultern des Robots. Seine Beine waren
gespreizt. Angestrengt starrte er in die Ferne. Dann sagte er:
»Ich glaube – ich glaube – ja, bestimmt ist er’s!
Er kommt in unserer Richtung gelaufen!«
    Donovans Blicke folgten dem ausgestreckten Finger. Er hatte keinen
Feldstecher, aber deutlich sah er einen winzigen, sich bewegenden
Punkt, der sich schwarz von

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