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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ist
der einzige Platz, von dem aus wir vielleicht die Aufmerksamkeit auf
uns lenken können.«
    Aber das ging auch wieder nicht. In jenem letzten Raum
nämlich sah man durch das Bullauge gar nicht mehr einen blauen
Himmel, sondern alles war schwarz, und harte, gelblich leuchtende
Sterne, die so groß waren wie Stecknadelköpfe, zeigten an,
daß sie sich im Weltraum befanden.
    Es gab einen dumpfen Ton, als zwei Körper sich schwer in die
breiten und so bequemen Stühle fallen ließen.
     
    Alfred Lanning traf Dr. Calvin unmittelbar vor seinem Büro.
Nervös zündete er sich eine Zigarre an und machte ihr ein
Zeichen einzutreten.
    Er sagte: »Na, Susan – wir sind bis jetzt nicht sehr
weit gekommen, und Robertson verliert allmählich die Nerven. Was
wollen Sie mit dem ›Gehirn‹ anfangen?«
    Susan Calvin spreizte die Finger. »Ungeduldig zu werden, hat
überhaupt keinen Sinn. Das ›Gehirn‹ ist bedeutend mehr
wert als irgend etwas anderes, das wir bei diesem Geschäft aufs
Spiel setzen.«
    »Sie haben es nun aber bereits zwei Monate lang
ausgefragt.«
    Die Stimme der Psychologin klang flach, aber im Hintergrund
gefährlich. »Sie würden diese Sache wohl lieber selbst
in die Hand nehmen, was?«
    »Also Sie wissen ganz genau, daß dem nicht so ist und
was ich mit meiner Bemerkung sagen wollte.«
    »Ach, natürlich, ich weiß schon.« Dr. Calvin
rieb sich nervös die Hände. »Es ist nicht leicht. Ich
habe das ›Gehirn‹ äußerst zart behandelt und nur
ganz vorsichtig ausgefragt, und es hat mir nicht das mindeste
genützt. Seine Reaktionen sind normal. Seine Antworten –
nun ja, die sind recht sonderbar. Bis jetzt habe ich nichts in der
Hand, verstehen Sie? Bis wir aber wissen, wo es fehlt und was los
ist, müssen wir ganz einfach sozusagen auf den Zehenspitzen
gehen. Ich kann ja nicht vorauswissen, welche einfache oder ganz
harmlose Frage oder Bemerkung das ›Gehirn‹
gewissermaßen über den Rand des Abgrundes stoßen
kann und was dann geschehen wird. Passiert das aber, dann bleibt
nichts anderes übrig als ein völlig nutzloses
›Gehirn‹. Wollen vielleicht Sie so etwas
riskieren?«
    »Immerhin kann es wenigstens nicht das Erste Gesetz
brechen.«
    »Ich war der gleichen Auffassung, habe aber…«
    »Sie sind also noch nicht einmal ganz sicher, daß es
menschlichen Wesen nichts antun wird?« Lanning war zutiefst
erschreckt.
    »Ach, Alfred, wissen Sie, ich kann eigentlich gar nichts mehr
ganz sicher wissen.«
    Mit erschreckender Plötzlichkeit begann das Alarmsystem zu
läuten. In einer Art von Krampf schaltete Lanning die
Lautsprecheranlage ein. Die atemlosen Worte, die aus dem Apparat
kamen, ließen ihn fast zu Stein erstarren.
    Schließlich gelang es ihm zu sprechen. »Susan«,
sagte er, »Sie haben’s gehört. Das Raumschiff ist
fort. Vor einer halben Stunde habe ich die beiden Testingenieure
hineingeschickt. Sie müssen unbedingt von neuem mit dem
›Gehirn‹ sprechen.«
    Mit erzwungener Ruhe sagte Susan Calvin: »›Gehirn‹,
was ist mit dem Raumschiff geschehen?«
    Das ›Gehirn‹ antwortete glücklich: »Mit dem
Raumschiff, das ich gebaut habe, Fräulein Susan?«
    »Jawohl, mit dem. Was ist mit ihm geschehen?«
    »Aber gar nichts. Die beiden Männer, die es ausprobieren
sollten, befanden sich gerade an Bord, als wir fertig waren zum
Abflug. So habe ich es losgeschickt.«
    »O! – Na, das ist ja reizend.« Die Psychologin
empfand gewisse Atemschwierigkeiten. »Glaubst du, daß an
Bord alles in Ordnung sein wird?«
    »Tadellos in Ordnung, Fräulein Susan! Ich habe für
alles gesorgt. Es ist ein ganz wun – der – schönes
Fahrzeug.«
    »Ja, ›Gehirn‹ – es ist wunderschön. Sie haben doch wohl genügend
Nahrungsmittel dabei, wie? Ich meine, es geht ihnen nichts ab,
wie?«
    »Massenhaft Nahrungsmittel.«
    »Die Sache muß ja ein ziemlicher Schreck für die
beiden sein, ›Gehirn‹. Ich meine, das Ganze kam doch
ziemlich unerwartet.« Auf das ›Gehirn‹ blieb dies ohne
Eindruck: »Alles ist in bester Ordnung. Ich denke mir, daß
es für die beiden äußerst interessant sein
muß.«
    »Interessant? Wieso?«
    »Einfach interessant«, sagte das ›Gehirn‹
verschlagen.
    »Susan«, flüsterte Lanning mit nur schwer
verhaltener Wut, »fragen Sie es, ob Tod etwas mit der Sache zu
tun hat. Fragen Sie es nach den damit verbundenen Gefahren.«
    Susan Calvins Gesicht drückte Wut aus. »Halten Sie den
Mund!« Mit zitternder Stimme sprach sie das ›Gehirn‹
an: »Wir können uns mit dem Fahrzeug

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