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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Problem, ob
Byerley ein Mensch ist oder nicht, interessiert mich nicht. Mein
ganzes Ziel besteht darin, die Gesellschaft aus einer schwierigen
Lage herauszubringen. Eine Mahlzeit in aller Öffentlichkeit wird
dieser Sache ein Ende bereiten, und zwar für immer, ganz
gleichgültig, was Quinn auch tut. Die feineren Details der
ganzen Sache können wir ruhig Anwälten und Robotpsychologen
überlassen.«
    »Aber, Herr Dr. Lanning«, sagte Byerley, »Sie
übersehen völlig die politische Seite der Angelegenheit.
Ich bin ebenso darauf aus, gewählt zu werden, wie Quinn darauf
aus ist, mir den Weg zu verbauen. Haben sie übrigens bemerkt,
daß Sie seinen Namen verwendet haben? Durch einen recht
billigen Winkeladvokatentrick habe ich Sie dazu gebracht. Ich
wußte, Sie würden ihn früher oder später
namentlich erwähnen.«
    Lanning errötete. »Was hat die Wahl mit dieser Sache zu
tun?«
    »Reklame, mein Herr, wirkt für die eine wie für die
andere Seite. Wenn Quinn mich einen Robot schimpfen will und die
Frechheit besitzt, dies zu tun, so besitze ich die Frechheit, das
Spiel nach seinen Regeln zu spielen.«
    »Sie meinen, Sie…« Lanning zeigte ganz offen,
daß er sich abgestoßen fühlte.
    »Genau. Ich will damit sagen, daß ich ihn weitermachen
lasse. Er wird sich den Strick, an dem er schließlich
hängen wird, selber aussuchen, wird selber seine Stärke
ausprobieren, selber die richtige Länge abschneiden, selber die
Schlinge knoten, selber den Kopf hineinstecken und grinsen. Das
übrige… und es bleibt schließlich nur sehr
wenig… besorge ich dann mit dem größten
Vergnügen.«
    »Sie sind recht zuversichtlich.«
    Susan Calvin stand auf. »Kommen Sie, Alfred, wir brauchen gar
nicht erst zu versuchen ihn umzustimmen!«
    »Sehen Sie«, sagte Byerley, »Sie sind doch auch
eine Menschenpsychologin.«
    Vielleicht besaß Byerley aber doch nicht in vollem
Maße jene Zuversicht, von der Lanning gesprochen hatte, als er
an jenem Abend seinen Wagen bei den automatischen Laufbändern
parkte, die zu seiner tiefer liegenden Garage hinunterführten,
und selbst den Pfad zur Vordertür seines Hauses hinaufging.
    Die Gestalt im Rollstuhl schaute bei seinem Eintritt lächelnd
auf. Byerleys Gesicht wurde warm und freundlich. Er ging hinüber
zu dem Manne.
    Die Stimme des Krüppels war ein heiseres, kratzendes
Flüstern, das aus einem nach einer Seite hin verzerrten Munde
herauskam. Die Hälfte des Gesichtes war eine einzige verwachsene
Narbe. »Du kommst spät, Steve.«
    »Ich weiß, John, ich weiß. Ich hatte heute aber
mit einer sehr eigenartigen und interessanten Schwierigkeit zu
tun.«
    »So?« Weder das zerrissene Gesicht noch die
zerstörte Stimme waren irgendeines Ausdrucks fähig. Sorge
aber zeigte sich im Blick der klaren Augen. »Hoffentlich nichts,
womit du nicht fertig werden könntest?«
    »Ich bin nicht ganz sicher. Ich brauche möglicherweise
deine Hilfe. Du bist das Genie in der Familie. Willst du, daß
ich dich in den Garten schiebe? Es ist ein wundervoller
Abend.«
    Zwei starke Arme hoben John aus seinem Rollstuhl. Sanft, fast
zärtlich, legten Byerleys Arme sich um die verbundenen Beine des
Krüppels und um seine Schultern. Vorsichtig und langsam ging er
durch die Räume, die sanft abfallende Rampe hinunter, die im
Hinblick auf den Rollstuhl so konstruiert worden war, und durch die
Hintertür hinaus in den mit einer Mauer und Stacheldraht
umgebenen Garten hinter dem Haus.
    »Warum läßt du mich nicht den Rollstuhl benutzen,
Steve? Dies ist töricht.«
    »Weil ich dich lieber trage. Hast du was dagegen? Du
weißt sehr wohl, daß du ebenso froh bist, aus dieser
motorisierten Kutsche herauszukommen, wie ich es bin, dich mal nicht
darin sehen zu müssen. Wie geht es dir denn heute?« Mit
unendlicher Sorgfalt ließ er John auf dem kühlen Gras
nieder.
    »Wie soll es mir denn gehn? Aber erzähle mir von deinen
Nöten.«
    »Quinns Wahlkampf wird sich darauf aufbauen, daß er
behauptet, ich sei ein Robot.«
    Johns Augen öffneten sich weit. »Woher weißt du
das? Das ist unmöglich. Ich kann’s nicht glauben.«
    »Ich sage dir aber, daß es so ist. Er hat bereits einen
von den Großmogulen der U.S. Robot Gesellschaft zu mir ins
Büro geschickt, um mit mir zu diskutieren.«
    Langsam rissen Johns Hände Grashalme aus. »Ich verstehe.
Ich verstehe.«
    Byerley sagte: »Wir können ihn aber seine eigenen Waffen
wählen lassen. Ich habe nämlich eine Idee. Hör mal zu
und sag mir dann, ob du glaubst, daß

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