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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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niemandem
wehe tut. Sehen Sie, Dr. Lanning, lassen Sie mich mal einen
hypothetischen Fall konstruieren! Nehmen wir mal an, es gäbe
einen Politiker, der alles Interesse daran hätte, einen
Reformkandidaten um jeden Preis zu besiegen. Dieser Politiker
käme nun bei seinen Nachforschungen auf Eigenheiten, wie ich sie
gerade erwähnt habe.
    Nehmen wir ferner an, daß dieser Politiker nun, um dem
betreffenden Kandidaten eins auszuwischen, zu Ihrer Gesellschaft
kommt, weil diese das ideale Mittel zum Zweck sein kann. Erwarten Sie
von ihm, daß er sagt: ›Der So-und-so ist ein Robot, weil
er fast niemals mit anderen Leuten ißt und weil ich noch nie
gesehen habe, daß er während eines Prozesses eingeschlafen
ist. Und einmal, als ich mitten in der Nacht in sein Zimmer
hineinspähte, da habe ich ihn mit einem Buch in der Hand
aufrecht dasitzen sehn. Und außerdem habe ich in seinem
Eisschrank herumgeschnüffelt und habe dort keine Nahrungsmittel
gefunden‹? Würde einer so was sagen, so würden Sie ihn
in eine Zwangsjacke stecken lassen. Sagt er aber: ›Er
schläft niemals, er ißt niemals‹, dann macht Sie der
Schreck über die Behauptung blind gegenüber der Tatsache,
daß derartige Anklagen nie zu beweisen sind. Sie spielen das
Spiel dieses Mannes, indem Sie sich zu seinem Werkzeug
machen.«
    »Trotz allem«, begann Lanning eigensinnig von neuem,
»ganz gleichgültig, ob Sie diese Sache als ernst betrachten
oder nicht, ist lediglich die von mir bereits erwähnte Mahlzeit
nötig, um dem ganzen Spuk ein für allemal ein Ende zu
machen.«
    Wieder wandte Byerley sich der Frau zu, die ihn noch immer
beobachtete. »Entschuldigen Sie, bitte! Ich habe Ihren Namen
doch richtig verstanden. Sie sind doch Dr. Susan Calvin?«
    »Jawohl, Mr. Byerley.«
    »Sie sind die Psychologin der Gesellschaft, nicht
wahr?«
    »Die Robotpsychologin, bitte.«
    »Ach, ich wußte gar nicht, daß Robots geistig so
anders sind als Menschen.«
    »Völlig anders.« Sie gestattete sich ein kaltes
Lächeln. »Robots sind im Grunde anständig.«
    Der Anwalt lachte. »Da versetzen Sie uns aber einen
bösen Schlag. Was ich aber eigentlich sagen wollte: Da Sie eine
Psycho – entschuldigen Sie – eine Robotpsychologin sind und
eine Frau, so haben Sie bestimmt schon etwas getan, woran Dr. Lanning
bisher noch gar nicht dachte.«
    »Und was soll das sein?«
    »Sie haben bestimmt etwas zum Essen in Ihrer
Handtasche.«
    Die wohlgeschulte Gleichgültigkeit in Susan Calvins Augen
wurde einen Augenblick durchbrochen. »Sie überraschen mich,
Dr. Byerley«, sagte sie.
    Sie öffnete die Tasche und brachte einen Apfel zum Vorschein.
Wortlos reichte sie Byerley die Frucht. Dr. Lanning, der
zunächst etwas aus der Fassung geraten war, folgte der langsamen
Bewegung ihrer Hände mit scharfen und wachsamen Blicken.
    Gelassen biß Stephen Byerley in den Apfel und gelassen
schluckte er den Bissen hinunter.
    »Sehen Sie, Dr. Lanning?«
    Dr. Lanning lächelte mit einer solchen Erleichterung,
daß selbst seine Augenbrauen ein paar Sekunden lang wohlwollend
erschienen. Leider dauerte diese Erleichterung nicht lange.
    Susan Calvin sagte: »Ich war neugierig zu sehen, ob Sie den
Apfel essen würden. Allerdings beweist dies im vorliegenden Fall
absolut nichts.«
    Byerley blickte auf. »Wieso nicht?«
    »Das ist doch klar. Dieser Mann, Dr. Lanning, würde,
wenn er ein humanoider Robot wäre, natürlich eine
vollkommene Imitation darstellen. Er ist fast zu menschlich, um noch
glaubhaft zu erscheinen. Schließlich und endlich haben wir ja
menschliche Wesen unser ganzes Leben lang gesehn und beobachtet. Es
wäre völlig unmöglich, uns mit etwas hereinzulegen,
das etwa nur annähernd korrekt wäre. Solch ein Robot
müßte ganz und gar in Ordnung sein. Beobachten Sie doch
bitte das Gewebe der Haut, die Qualität der Regenbogenhaut, die
Knochenformation der Hand. Ist er ein Robot, so wollte ich, unsere
Firma hätte ihn hergestellt, denn er ist ein wirklich
erstklassiges Fabrikat. Gut. Scheint es Ihnen also dann
wahrscheinlich, daß irgend jemand, der in der Lage war, auf
derartige Kleinigkeiten so viel Wert zu legen, nicht auch in der Lage
sein würde, ein paar Apparate einzubauen, um essen, schlafen und
trinken vorzutäuschen? Natürlich nur zur Benutzung in
Notlagen – wie zum Beispiel jetzt eine entstanden ist. Daher
kann eine Mahlzeit eigentlich gar nichts beweisen.«
    »Nun warten Sie mal«, fauchte Lanning. »Ich bin
nicht ganz so dumm, wie Sie offenbar beide glauben. Das

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