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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ich möchte es vermeiden.«
    »Was haben Sie davon, wenn Sie uns töten? Erklären Sie es mir. Etwa weil ich mich geweigert habe, die Mittel zu opfern, die Ocean City zur Verfügung gestellt werden? Ich konnte nicht anders handeln. Schließlich bin ich nicht derjenige, der die Entscheidungen fällt. Und wenn Sie mich töten, dann bewirkt das unter Garantie nicht, daß die Entscheidungen zu Ihren Gunsten abgeändert werden. Im Gegenteil. Wenn ein Mondmensch zum Mörder wird, welches Licht wirft das denn auf das Mondunternehmen? Sie dürfen die Emotionen der Menschen auf der Erde nicht vergessen.«
    »Begreifen Sie denn nicht«, schaltete sich Anette Bergen mit leicht schriller Stimme ein, »daß man behaupten wird, die Strahlung auf dem Mond beeinflusse den Menschen auf negative Weise? Man wird sagen, die genetischen Manipulationen, die Ihr Leben auf dem Mond physisch möglich machen, haben Ihren Geist beeinträchtigt, Ihre seelische Ausgeglichenheit. Denken Sie bloß an das Wort ›mondsüchtig‹. Ist es vielleicht ein Kompliment, wenn man jemanden als mondsüchtig bezeichnet? Schon früher hat man gedacht, daß der Mond den Menschen krank macht und seinen Kopf verwirrt.«
    »Ich bin weder krank noch verrückt«, sagte Demerest.
    »Was völlig egal ist«, sagte Bergen und verfolgte vorsichtig die Richtung, die seine Frau eingeschlagen hatte. »Man wird nämlich trotzdem sagen, daß Sie nicht normal sind und alle Mondmenschen eine Macke haben. Lunar City wird stillgelegt und der Mond für einen Himmelskörper erklärt werden, der nicht mehr betreten werden darf. Wollen Sie das etwa erreichen, Mr. Demerest?«
    »Das könnte die Folge sein, wenn man der Meinung ist, daß ich Sie getötet habe, aber dieser Meinung wird man nicht sein. Ein Unfall wird sich ereignen und Ocean City zerstören.«
    Demerest riß den linken Ellbogen hoch und schlug damit den Plastikkasten ein, der über den Instrumenten angebracht war, die per Hand bedient werden mußten.
    »Ich kenne Vorrichtungen dieser Art«, sagte er gelassen. »Ich weiß genau, wie sie funktionieren. Eigentlich hätte die Tatsache, daß der Plastikkasten eingeschlagen wurde, eine Warnlampe oder dergleichen in Betrieb setzen müssen – er könnte ja auch aus Versehen eingeschlagen worden sein –, und jemand müßte kommen und nachsehen. Wenn sich die Vorrichtungen nicht sogar selbst verriegeln, was besser wäre.« Demerest legte den Kopf leicht zur Seite und überlegte kurz. »Ich bin überzeugt davon«, fuhr er schließlich fort, »daß niemand kommt. Sogar, daß nirgends eine Warnlampe aufleuchtet. Dieses Sicherheitssystem hier ist nicht pannensicher, weil Sie sich darauf verlassen haben, daß es nie gebraucht werden würde.«
    »Und was haben Sie jetzt vor?« fragte Bergen.
    Demerest spürte die innere Anspannung des Mannes und beobachtete dessen Knie.
    »Falls Sie versuchen sollten, sich auf mich stürzen zu wollen, drücke ich ab«, sagte er. »Ich drücke ab und erledige auf der Stelle den Rest.«
    »Dann habe ich wohl nicht mehr viel zu verlieren.«
    »Doch – Zeit. Mischen Sie sich nicht ein, dann haben Sie noch ein paar Minuten Zeit und können reden. Vielleicht schaffen Sie es sogar, mich von meinem Vorhaben abzubringen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie hindern mich nicht an meinem Tun, und ich gebe Ihnen die Chance, mich davon zu überzeugen, daß ich dabei bin, einen Fehler zu begehen.«
    »Aber was haben Sie denn eigentlich vor?«
    »Zum Beispiel das!« sagte Demerest. Er mußte nicht einmal hinsehen. Seine linke Hand schoß zur Seite und betätigte einen Hebel. »Jetzt wird die Schleuse aufgeheizt«, sagte er, »und der Dampf drückt das Wasser nach außen. Es dauert ein paar Minuten, aber dann – ich gehe jede Wette ein – leuchten diese Kontrollämpchen auf.«
    »Wollen Sie…«
    »Warum fragen Sie?« schnitt ihm Demerest das Wort ab. »Sie wissen doch ganz genau, daß ich beabsichtige, Ocean City zu überfluten.«
    »Warum, frage ich Sie? Warum?«
    »Weil man diese Art von Zerstörung für einen Unfall halten wird. Weil Sie damit in punkto Sicherheit nicht mehr an erster Stelle stehen. Weil die Katastrophe so groß sein wird, daß Sie ausgelöscht sind. Weil sich dann der PEA von Ihnen abwenden und Ocean City seinen Heiligenschein verlieren wird. Weil dann wir die zur Verfügung stehenden Gelder bekommen und weitermachen können. Wenn ich all das auf andere Weise erreichen könnte, würde ich davon Abstand nehmen, aber die Bedürfnisse von Lunar

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