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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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funktioniert, leuchten Warnlampen auf, Signalsirenen heulen los, und es ist wie kurz vor einer Atomexplosion… Wissen Sie, Mr. Demerest, wir hier sind genauso neugierig in punkto Lunar City wie Sie, was Ocean City anbelangt. Ich nehme an, daß Sie bereit wären, einen unserer jungen Männer zu sich hinauf einzuladen…«
    »Warum nicht eine junge Frau?« warf Anette Bergen sofort dazwischen.
    »Womit du bestimmt dich selbst meinst, meine Liebe«, sagte Bergen. »Darf ich dich daran erinnern, daß du fest entschlossen bist, hier unten ein Kind zur Welt zu bringen? Ich nehme doch an, daß du auch nach der Geburt noch eine gewisse Zeit hier bleibst, womit du als Anwärterin für eine Reise zum Mond nicht in Frage kommst.«
    »Wir hoffen sehr«, sagte Demerest steif, »daß Sie uns jemanden schicken. In Lunar City ist man sehr daran interessiert, daß Sie unsere Probleme verstehen.«
    »Ja, der gegenseitige Austausch von Problemen und das gegenseitige Ausweinen an der Schulter des anderen könnte höchst beruhigend für beide Teile sein. Sie haben in Lunar City zum Beispiel einen Vorteil, um den ich Sie beneide. Aufgrund der geringen Schwerkraft und der niedrigen Druckdifferenz können Sie Ihre Krater winklig und unregelmäßig gestalten und Ihrem Sinn für Ästhetik und Bequemlichkeit freien Lauf lassen. Wir hier unten sind an runde Formen gebunden, zumindest vorerst noch, und unsere Konstrukteure haben bereits einen Haß gegen alles Runde entwickelt, der alle Vorstellungen übertrifft. Glauben Sie bloß nicht, daß das komisch ist. Sie gehen daran zugrunde und lassen sich frühzeitig pensionieren, um nicht weiter mit dem Zirkel arbeiten zu müssen.«
    Bergen schüttelte den Kopf und kippte mit seinem Stuhl zurück, bis die Lehne an ein Regal mit Mikrofilmen stieß.
    »Als William Beebe neunzehnhundertdreißig oder -einunddreißig die erste Tiefseekammer gebaut hat«, fuhr er schließlich fort, »eine Art Gondel, die an einem Tau von fünfhundert bis sechshundert Meter Länge hing und vom Mutterschiff ins Wasser gelassen wurde – natürlich ohne Schwimmtanks und ohne irgendeine Art von Antrieb –, wenn dieses Tau riß, dann gute Nacht; es ist aber nicht gerissen… Wie dem auch sei, was wollte ich noch sagen? Ach ja, als Beebe die erste Tiefseekammer entwickelt hat, wollte er sie eigentlich zylindrisch bauen. Sie wissen schon, damit ein Mensch bequem Platz darin hat. Der Mensch ist schließlich im allgemeinen ein zylindrisches Wesen. Nun gut, einer von Beebes Freunden hat diesen aber von dem Vorhaben abgebracht und ihn zur Kugelform überredet, weil die Kugel – und damit hatte der Freund natürlich recht – jeder Art von Druck besser standhält als alle anderen Formen. Und wissen Sie, wer dieser Freund war?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Der Mann, der damals Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewesen ist – Franklin D. Roosevelt. All die Einheiten, die Sie hier unten sehen, sind die Urenkel von Roosevelts Vorschlag.«
    Demerest dachte kurz über diesen Punkt nach, enthielt sich jedoch eines Kommentars. Er kam auf das Thema von eben zurück.
    »Wir sind deshalb so an dem Besuch eines Vertreters von Ocean City interessiert«, sagte er, »weil dieser Ihrerseits zu einem Verständnis führen könnte, das für eine Kursänderung nötig wäre, welche eine beachtliche Menge an Selbstaufopferung fordert.«
    »So?« Bergen kippte mit seinem Stuhl wieder nach vorn. »Wie das?«
    »Ocean City ist eine fabelhafte Errungenschaft, das läßt sich nicht abstreiten. Die Tiefseestation wird weiter anwachsen und zu einem Weltwunder werden. Trotzdem…«
    »Trotzdem?«
    »… sind die Ozeane lediglich ein Teil der Erde; ein Hauptteil, aber trotzdem lediglich ein Teil. Und die Tiefsee wiederum ist lediglich ein Teil des Ozeans. Mit Ihrer Station hier läuft alles in einem Punkt zusammen. Es beschränkt sich sozusagen auf einen einzigen Punkt.«
    »Ich glaube«, schaltete sich jetzt Anette Bergen ein, »Sie zielen auf einen Vergleich mit Lunar City hin.«
    »Allerdings«, sagte Demerest. »Lunar City repräsentiert das All, das sich bis in die Unendlichkeit erstreckt. Auf lange Sicht gesehen kann man sich hier unten in der Tiefsee nur begrenzt ausbreiten, wohingegen im All die Möglichkeiten unbegrenzt sind.«
    »Für uns sind Weite und Volumen nicht die einzigen Kriterien, Mr. Demerest«, sagte Bergen. »Der Ozean, in dem wir uns hier befinden, ist nur ein kleiner Teil der Erde, da haben Sie recht, aber genau aus diesem

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