Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
kleine Möglichkeit eines Zusammenbruches unter äußerst extremen Umständen läßt sich nicht leugnen. Daß solche Umstände aber eintreten, ist nicht wahrscheinlich. Belassen Sie es bitte bei dieser Darstellung. Ich werde Ihnen bestimmt keine neuen Gründe liefern für Ihre absurde Forderung, daß zweiundsechzig vollkommen einwandfreie Robots zerstört werden sollen, nur weil Sie nicht in der Lage sind, Nestor 10 unter ihnen herauszufinden.«
Susan Calvin schaute ihn an, bis er die Augen senkte. Ein Ausdruck von Abscheu lag auf ihrem Gesicht. »Sie werden es nicht zulassen, daß irgend etwas geschieht, das Ihrer Chance, Generaldirektor der Gesellschaft zu werden, Abbruch tut, was?«
»Aber ich bitte Sie«, bat Kallner gereizt. »Bestehen Sie darauf, Dr. Calvin, daß es nichts anderes gibt, was man noch tun könnte?«
»Ich kann mir absolut nichts denken«, antwortete sie müde. »Wenn zwischen Nestor 10 und den normalen Robots nur noch andere Unterschiede beständen – Unterschiede, die nicht lediglich das Erste Gesetz betreffen.
Selbst ein einziger würde genügen. Etwas bezüglich Indoktrination, Umgebung, Spezifikationen.« Sie brach plötzlich ab.
»Was ist los?«
»Mir ist da etwas eingefallen… ich glaube… Diese modifizierten Nestors, Peter – die bekommen doch die gleiche Indoktrination wie die normalen, was?«
»Jawohl, genau die gleichen.«
»Und was haben Sie gesagt, Mr. Black?« Sie wandte sich dem jungen Manne zu, der durch die Stürme, die seinem Erscheinen gefolgt waren, völliges Schweigen bewahrt hatte. »Als Sie sich einmal über die Haltung von Überlegenheit, die die Nestors zeigen, beschwerten, da sagten Sie doch, die Techniker hätten sie alles gelehrt, was sie konnten.«
»Jawohl, bezüglich Raumphysik alles. Die haben, wenn sie hierherkommen, von diesem Stoff keine Ahnung.«
»Das stimmt«, sagte Bogert überrascht. »Ich habe Ihnen doch erzählt, Susan, daß ich – als ich mit den anderen Nestors hier sprach – herausfand, daß die Neuangekommenen von Raumphysik noch keine Ahnung hatten.«
»Und warum ist das so?« Dr. Calvin sprach mit wachsender Erregung. »Warum werden NS-2-Modelle nicht von vorneherein mit Raumphysik indoktriniert?«
»Das kann ich Ihnen sagen«, rief Kallner. »Gehört alles zu dem Geheimnis. Wir dachten, daß es Mißtrauen erwecken würde, wenn wir ein Spezialmodell mit raumphysikalischen Kenntnissen herausbrächten, wenn wir dann zwölf von dieser Sorte für diesen Zweck benützten, alle anderen aber in Gebieten beschäftigten, die mit Raumphysik nicht das mindeste zu tun haben. Männer, die mit normalen Nestors zu tun hatten, wären vielleicht erstaunt gewesen über die Tatsache, daß diese Robots sich in Raumphysik auskannten. Daher wurden diese Dinger lediglich so konstruiert, daß sie die Fähigkeit besaßen, sich die nötigen Kenntnisse während ihrer Beschäftigung auf diesem Gebiete anzueignen. Natürlich erhalten nur diejenigen, die hierherkommen, ein solches Training. So einfach liegt dieser ganze Fall.«
»Ich verstehe. Bitte verlassen Sie alle miteinander den Raum! Geben Sie mir bitte etwa eine Stunde Zeit!«
Calvin hatte das Gefühl, daß sie die Qual nicht ein drittes Mal auf sich nehmen könnte. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, ihn aber dann mit solcher Heftigkeit von sich gewiesen, daß sie hinterher geradezu eine körperliche Übelkeit empfand. Nein – sie konnte nicht noch einmal die endlose Folge sich dauernd wiederholender Robots ertragen.
Daher stellte nun Bogert die Fragen, während sie neben ihm saß, mit halb geschlossenen Augen und nur halb gegenwärtigen Gedanken.
Nummer vierzehn kam herein. Neunundvierzig weitere würden folgen.
Bogert schaute von dem vor ihm liegenden Fragebogen auf und sagte: »Was ist deine Nummer?«
»Vierzehn, Sir.« Der Robot reichte ihm sein Nummernschild.
»Setz dich, Junge!«
Bogert fragte: »Du warst heute noch nicht hier, was?«
»Nein, Sir.«
»Nun, mein Junge, sobald wir hier fertig sind, werden wir einen anderen Menschen einer Gefahr aussetzen. In der Tat wirst du, wenn du diesen Raum verläßt, zu einer Zelle geführt werden, wo du ruhig zu warten hast, bis wir dich benötigen. Verstehst du mich?«
»Jawohl, Sir.«
»Nun wirst du natürlich, wenn ein Mann sich in Gefahr befindet, verletzt zu werden, versuchen ihn zu retten.«
»Selbstverständlich, Sir.«
»Unglücklicherweise wird sich zwischen dir und dem Manne ein Gammastrahlenfeld befinden.«
Schweigen.
»Weißt
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