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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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detaillierten Nachanalyse unterziehen. Die
Partnerzuteilung muß überprüft werden, und das ist
für den Partner höchst peinlich. Und es bedeutet
keine… keine…« – ihre Stimme wurde ganz leise,
war jetzt nur noch ein Flüstern – »Kinder.«
    »Keine Kinder?« sagte Baley mit normaler Stimme.
    Gladia wurde rot. »Es ist schrecklich, so etwas
auszusprechen. Ein solches Wort! K-Kinder!«
    »Nach einer Weile geht es ganz einfach«, sagte Baley
trocken.
    »Ja. Aber wenn ich mir das angewöhne, werde ich es
irgendwann vor anderen Solarianern aussprechen, und dann werde ich
vor Scham im Boden versinken… Jedenfalls, wenn die zwei schon
Kinder… sehen Sie, jetzt habe ich es schon wieder gesagt –
gehabt haben, muß man sie finden und untersuchen – und das
war übrigens Teil von Rikaines Pflichten – nun, es ist
einfach unangenehm.«
    Soviel zu Thool, dachte Baley. Die Unfähigkeit des Arztes war
eine natürliche Konsequenz der hiesigen Gesellschaft, und daran
war nichts Böses. Nichts notwendigerweise Böses. Man
kann ihn wohl abhaken, dachte er, aber nur mit einem ganz dünnen
Strich.
    Er sah Gladia beim Essen zu. Ihre Bewegungen waren anmutig und
akkurat, und ihr Appetit schien normal. (Sein Geflügel schmeckte
herrlich. In einer Hinsicht jedenfalls – in bezug auf das Essen
nämlich – konnte es leicht sein, daß diese
Äußeren Welten Ihn verdarben.)
    »Was halten Sie von der Vergiftung, Gladia?« fragte
er.
    Sie blickte auf. »Ich versuche, nicht daran zu denken. In
letzter Zeit hat es soviel Schreckliches gegeben. Vielleicht war es
gar keine Vergiftung.«
    »Doch.«
    »Aber es war doch niemand da?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Es kann niemand dagewesen sein. Er hat heutzutage keine
Frau, weil er seine Zuteilung von K… – Sie wissen schon
– hinter sich hat. Also war da niemand, der das Gift hätte
hineintun können. Wie kann er also vergiftet worden
sein?«
    »Aber er ist vergiftet worden. Das ist eine Tatsache, und das
muß man akzeptieren.«
    Ihre Stirn umwölkte sich. »Meinen Sie etwa«, sagte
sie, »daß er es selbst getan hat?«
    »Das bezweifle ich. Warum sollte er? Und so
öffentlich?«
    »Dann konnte man es einfach nicht tun, Elijah. Es ging
einfach nicht.«
    »Im Gegenteil, Gladia«, sagte Baley. »Sehr leicht
konnte man es tun. Und ich bin sicher, ich weiß genau,
wie.«

 
8
WIDERSTAND GEGEN EINEN SPACER
     
     
    Gladia schien einen Augenblick lang den Atem anzuhalten. Er
entwich ihren geschürzten Lippen fast wie ein Pfeifen. Dann
sagte sie: »Ich weiß ganz sicher nicht, wie es
geschehen ist. Wissen Sie denn, wer es getan hat?«
    Baley nickte. »Derselbe, der auch Ihren Mann getötet
hat.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Sind Sie das nicht? Der Mord an Ihrem Mann war der erste
Mord in der Geschichte Solanas. Einen Monat später ereignet sich
ein zweiter Mord. Kann das denn ein Zufall sein? Zwei Mörder,
die – unabhängig voneinander – innerhalb eines Monats
auf einer sonst von Verbrechen freien Welt zuschlagen? Und dann
bedenken Sie auch noch, daß das zweite Opfer damit
beschäftigt war, das erste Verbrechen zu untersuchen, und damit
für den ursprünglichen Mörder eine große Gefahr
darstellte.«
    »Nun…« Gladia wandte sich ihrem Nachtisch zu und
sagte dann zwischen zwei Bissen: »Wenn Sie es so
ausdrücken, bin ich unschuldig.«
    »Wieso, Gladia?«
    »Nun, Elijah, ich bin in meinem ganzen Leben nie auch nur in
die Nähe des Gruer-Anwesens gekommen, also könnte ich ganz
sicher Agent Gruer nicht vergiftet haben. Und wenn ich das nicht
getan habe – nun, dann habe ich meinen Mann auch nicht
getötet.«
    Baley bewahrte strenges Schweigen. Das schien die in ihr
entstandene Hochstimmung gleich wieder zu dämpfen, denn ihre
Mundwinkel sanken herunter. »Denken Sie da anders,
Elijah?«
    »Ich bin da nicht sicher«, sagte Baley. »Ich sagte
Ihnen ja, ich kenne die Methode, mit der man Gruer vergiftet hat; sie
ist äußerst geschickt, und jedermann auf Solaria
hätte sich ihrer bedienen können, ob der Betreffende sich
nun auf dem Gruer-Anwesen befunden hat oder nicht; genauer gesagt, ob
der Betreffende je das Gruer-Anwesen betreten hat oder
nicht.«
    Gladia ballte die Hände zu Fäusten. »Sagen Sie
damit, daß ich die Tat begangen habe?«
    »Nein, das sage ich nicht.«
    »Sie deuten es aber an.« Ihre Lippen waren vor Wut
weiß, und über ihren hohen Backenknochen brannten
hektische rote Flecken. »Ist das der Grund, weshalb Sie mich
sichten wollten? Um mir heimtückische Fragen zu

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