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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die Allgemeinheit wichtig seien. Aber Jothan wollte
einfach nichts damit zu tun haben.«
    »Hat er das Recht, sich zu weigern?«
    »N-nein«, sagte Gladia zögernd. »Aber wissen
Sie, er ist ein sehr fähiger Robotiker. Robotiker sind auf
Solaria wichtig und wertvoll. Ich glaube, man hat bei ihm ein Auge
zugedrückt. Ich glaube nur, daß Rikaine vorhatte, nicht
mehr mit Jothan zusammenzuarbeiten. Er hat mir einmal gesagt, Jothan
sei ein schlechter Solarianer.«
    »Hat er das Jothan gesagt?«
    »Das weiß ich nicht. Er hat bis zum Ende mit Jothan
zusammengearbeitet.«
    »Aber er dachte, Jothan sei ein schlechter Solarianer, weil
er sich weigerte, zu heiraten?«
    »Rikaine sagte einmal, die Ehe sei das Schwerste, was es im
Leben gibt, aber man müsse es einfach erdulden.«
    »Und was dachten Sie darüber?«
    »Über was, Elijah?«
    »Über die Ehe. Dachten Sie auch, daß sie das
Schwerste im Leben sei?«
    Ihr Gesicht verlor langsam jeden Ausdruck, so als gäbe sie
sich Mühe, jede Empfindung daraus zu verdrängen. Dann sagte
sie: »Ich habe nie darüber nachgedacht.«
    Baley wechselte das Thema. »Sie sagten, Sie würden mit
Jothan Leebig die ganze Zeit spazieren gehen. Und dann haben Sie sich
verbessert und die Vergangenheitsform gebraucht. Dann gehen Sie also
nicht mehr mit ihm spazieren?«
    Gladia schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht hatte plötzlich
einen Ausdruck von Trauer. »Nein. Anscheinend nicht mehr. Ich
habe ihn zwei- oder dreimal gesichtet. Er schien immer
beschäftigt, und ich wollte nicht… Sie wissen
schon.«
    »War dies seit dem Tod Ihres Mannes?«
    »Nein, schon vorher. Monate vorher.«
    »Glauben Sie, daß Delmarre von ihm verlangt hat, sich
nicht mehr um Sie zu kümmern?«
    Gladia sah ihn verblüfft an. »Warum sollte er? Jothan
ist kein Roboter, und ich bin auch keiner. Wie können wir von
einander etwas verlangen, und weshalb sollte Rikaine so etwas
tun?«
    Baley versuchte gar nicht erst, es ihr zu erklären; er
hätte das nur in irdischen Begriffen tun können, und das
hätte die Angelegenheit für sie nicht klarer gemacht. Und
wenn es ihm gelungen wäre, so wäre es für sie nur
widerwärtig gewesen.
    »Nur eine Frage noch«, sagte Baley. »Ich sichte Sie
noch einmal, Gladia, wenn ich mit Leebig fertig bin. Wie spät
ist es übrigens bei Ihnen?« Es tat ihm sofort leid,
daß er die Frage gestellt hatte. Roboter würden in
terrestrischen Begriffen antworten; aber Gladia würde vielleicht
solarianische Einheiten benutzen, und Baley war es müde, seine
Unwissenheit zur Schau zu stellen.
    Gladia antwortete rein qualitativ. »Früher
Nachmittag«, sagte sie.
    »Und das gilt auch für Leebigs Anwesen?«
    »Aber ja.«
    »Gut. Ich sichte Sie, sobald es geht wieder, und dann
können wir verabreden, wann wir uns sehen.«
    Wieder bemerkte er ein Zögern an ihr. »Ist das absolut
notwendig?«
    »Ja.«
    »Nun, gut«, sagte sie mit leiser Stimme.
     
    Den Kontakt zu Leebig herzustellen dauerte einige Zeit, die Baley
dazu nutzte, ein weiteres Sandwich zu verzehren, das ihm in der
Originalverpackung gebracht wurde. Aber er war vorsichtig geworden.
Er untersuchte den Verschluß der Verpackung sorgfältig,
ehe er ihn aufriß, und musterte den Inhalt dann
gründlich.
    Dann ließ er sich einen Plastikbehälter mit Milch
geben, die noch nicht ganz aufgetaut war, biß den Behälter
mit den Zähnen auf und trank unmittelbar aus ihm. Dabei dachte
er niedergeschlagen, daß es natürlich geruch- und
geschmacklose, langsam wirkende Gifte gab, die man mittels
Injektionsspritzen oder Hochdrucknadeldüsen einführen
konnte, schob den Gedanken dann aber wieder als kindisch
beiseite.
    Bis jetzt waren die Morde und die Mordversuche auf sehr direktem
Wege begangen worden. An einem Schlag auf den Schädel war nichts
Subtiles oder Delikates und ebensowenig an Gift in einem Glas in
hinreichender Menge, um ein Dutzend Menschen zu töten, oder
einem Giftpfeil, der ganz offen auf das Opfer abgeschossen wurde.
    Und dann dachte er, um nichts weniger bedrückt, daß er,
solange er auf diese Weise zwischen den Zeitzonen hin und her
hüpfte, wahrscheinlich nie zu geregelten Mahlzeiten kommen
würde. Oder, wenn dies andauerte, zu regelmäßigem
Schlaf.
    Der Roboter trat auf ihn zu. »Dr. Leebig läßt
Ihnen sagen, Sie sollen irgendwann morgen anrufen. Er ist jetzt mit
einer wichtigen Arbeit beschäftigt.«
    Baley sprang auf und brüllte: »Sag diesem
Clown…«
    Er hielt inne. Einen Roboter anzuschreien hatte keinen Sinn. Das
heißt, man

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