Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
»Und
jetzt verschwinde!«
    »Warte! Warte!« rief Baley. Er rieb sich das Knie, das
er sich beim Fallen an einem Stein aufgeschürft hatte. »Ich
habe ein paar Fragen. Wie heißt du?«
    »Bik«, sagte der Junge gleichgültig.
    »Hast du den Pfeil auf mich abgeschossen, Bik?«
    »Ja«, sagte der Junge.
    »Ist dir klar, daß du mich getroffen hättest, wenn
man mich nicht rechtzeitig gewarnt hätte, daß ich mich
ducken konnte?«
    »Ich habe ja auf Sie gezielt«, meinte Bik und zuckte die
Achseln.
    »Sie müssen mich das erklären lassen«,
schaltete Klorissa sich hastig ein. »Der Sport des
Bogenschießens wird hier gepflegt. Das ist ein
Wettbewerbssport, der keinen körperlichen Kontakt erfordert. Wir
halten Wettkämpfe ab, nur über Sichten. Und jetzt habe ich
Angst, die Jungen würden auf Roboter zielen. Ihnen macht es
Spaß, und den Robotern schadet es nicht. Ich bin der einzige
erwachsene Mensch weit und breit, und als der Junge Sie sah,
muß er angenommen haben, Sie wären ein Roboter.«
    Baley lauschte. Er konnte jetzt wieder klar denken, und der
natürliche, mürrische Ausdruck seines langen Gesichts wurde
ausgeprägter. »Bik, hast du geglaubt, ich sei ein
Roboter?« fragte er.
    »Nein«, sagte der Junge. »Sie sind ein
Erdenmensch.«
    »Gut. Geh jetzt!«
    Bik drehte sich um und rannte pfeifend davon. Baley wandte sich
dem Roboter zu. »Du! Woher wußte der Junge, daß ich
ein Erdenmensch bin? Oder warst du nicht bei ihm, als er
schoß?«
    »Ich war bei ihm, Herr. Ich habe ihm gesagt, daß Sie
ein Erdenmensch sind.«
    »Hast du ihm gesagt, was ein Erdenmensch ist?«
    »Ja, Herr.«
    »Was ist ein Erdenmensch?«
    »Eine minderwertige Art von Mensch, die man eigentlich auf
Solaria nicht dulden sollte, weil von ihm Krankheitskeime ausgehen,
Herr.«
    »Und wer hat dir das gesagt, Boy?«
    Der Roboter bewahrte Stillschweigen.
    »Weißt du, wer dir das gesagt hat?« fragte
Baley.
    »Nein, Herr. Es ist in meinem
Gedächtnisspeicher.«
    »Du hast dem Jungen also gesagt, ich sei ein minderwertiger
Krankheitsherd, und daraufhin hat er sofort auf mich geschossen.
Warum hast du ihn nicht daran gehindert?«
    »Das hätte ich ja getan, Herr. Ich hätte nicht
zugelassen, daß einem Menschen Schaden zugefügt wird,
selbst einem Erdenmenschen nicht. Er hat sich zu schnell bewegt, und
ich war nicht schnell genug.«
    »Vielleicht dachtest du, ich sei ja nur ein Erdenmensch, also
nicht ganz menschlich, und hast etwas gezögert.«
    »Nein, Herr.«
    Das sagte der Roboter ganz ruhig, aber Baleys Lippen verzogen sich
etwas. Der Roboter mochte das guten Glaubens leugnen; aber Baley
hatte das Gefühl, daß es genau um diesen Faktor ging.
    »Was hast du mit dem Jungen getan?« fragte Baley.
    »Ich habe seine Pfeile getragen, Herr.«
    »Darf ich sie sehen?«
    Er streckte die Hand aus. Der Roboter kam auf ihn zu und gab ihm
ein Dutzend. Baley legte den ursprünglichen Pfeil, den, der den
Baum getroffen hatte, sorgfältig zu seinen Füßen ab
und sah sich die anderen einen nach dem anderen an. Dann reichte er
sie zurück und hob wieder den ersten Pfeil auf.
    »Warum hast du dem Jungen gerade diesen Pfeil gegeben?«
fragte er.
    »Ohne besonderen Grund, Herr. Er hatte vor einer Weile einen
Pfeil verlangt, und diesen hier hat meine Hand als ersten
berührt. Er sah sich nach einem Ziel um, dann hat er Sie bemerkt
und fragte mich, wer der fremde Mensch wäre. Ich
erklärte…«
    »Ich weiß, was du ihm erklärt hast. Dieser Pfeil,
den du ihm gereicht hast, ist der einzige, der eine graue Fiederung
hat. Die anderen haben eine schwarze Fiederung.«
    Der Roboter starrte ihn bloß an.
    »Hast du den Jungen hierhergeführt?« fragte
Baley.
    »Wir sind ohne Ziel herumgeschlendert, Herr.«
    Der Erdenmensch blickte durch die Lücke zwischen zwei
Bäumen, durch die der Pfeil sein Ziel gefunden hatte. Dann
meinte er: »Könnte es etwa sein, daß dieser Junge,
dieser Bik, zufälligerweise der beste Bogenschütze ist, den
ihr hier habt?«
    Der Roboter beugte den Kopf. »Er ist der beste,
Herr.«
    Klorissa riß den Mund auf. »Wie haben Sie das
erraten?«
    »Das folgt ganz logisch«, meinte Baley trocken.
»Und jetzt sehen Sie sich bitte diesen Pfeil mit der grauen
Fiederung und die anderen an. Der graugefiederte Pfeil ist der
einzige, der an der Spitze ölig aussieht. Ich gehe das Risiko
ein, melodramatisch zu wirken, Ma’am, indem ich sage, daß
Ihre Warnung mir das Leben gerettet hat. Dieser Pfeil, der mich
verfehlt hat, ist

Weitere Kostenlose Bücher