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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ein
nicht-asenionischer Roboter tun oder nicht tun könnte – es
ist völlig sicher, daß R. Daneel mit dem Ersten Gesetz
ausgestattet ist.«
    »Könnte er nicht seine Antworten gefälscht
haben?« Baley wußte, daß er jetzt nach Strohhalmen
tastete.
    »Selbstverständlich nicht. Das ist ja der Unterschied
zwischen einem Roboter und einem Menschen. Ein menschliches Gehirn
oder jedes Gehirn eines Säugetiers kann mit Hilfe der heute
bekannten mathematischen Kenntnisse nicht völlig analysiert
werden. Man kann daher auf keine Reaktion mit Sicherheit rechnen. Das
Robotergehirn ist völlig analysierbar, sonst könnte man es
nicht konstruieren. Wir wissen genau, wie die Reaktionen auf gegebene
Reize ausfallen müssen. Kein Roboter kann wirklich Antworten
fälschen. Was Sie Fälschung nennen, existiert im geistigen
Horizont des Roboters einfach nicht.«
    »Dann wollen wir doch konkret werden. R. Daneel hat einen
Blaster auf eine Menschenmenge gerichtet, das habe ich gesehen, ich
war selbst dabei. Selbst wenn man einräumt, daß er nicht
geschossen hat – würde das Erste Gesetz ihn nicht trotzdem
in eine Art von Neurose getrieben haben? Das war nämlich nicht
der Fall, müssen Sie wissen. Er war nachher völlig
normal.«
    Der Robotiker griff sich zögernd mit der Hand ans Kinn.
»Das ist anomal.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte R. Daneel plötzlich.
»Partner Elijah, würden Sie sich den Blaster ansehen, den
Sie mir weggenommen haben?«
    Baley blickte auf den Blaster, den er mit der linken Hand
hielt.
    »Öffnen Sie die Ladungskammer«, drängte R.
Daneel. »Sehen Sie sie sich genau an!«
    Baley wog seine Chancen ab und legte dann langsam den eigenen
Blaster neben sich auf den Tisch. Mit einer schnellen Bewegung
klappte er den Blaster des Roboters auf.
    »Die Kammer ist leer«, sagte er ausdruckslos.
    »Sie ist ohne Ladung«, pflichtete R. Daneel ihm bei.
»Wenn Sie genauer hinsehen, werden Sie feststellen, daß in
der Kammer noch nie eine Ladung war. Der Blaster hat keinen
Zündkontakt und kann nicht benutzt werden.«
    »Sie haben die Menge mit einem ungeladenen Blaster
bedroht?« sagte Baley.
    »Ich mußte einen Blaster haben, sonst hätte ich
meine Rolle als Ermittlungsbeamter nicht spielen können«,
sagte R. Daneel. »Wenn ich andererseits einen geladenen und
daher einsatzfähigen Blaster bei mir getragen hätte, dann
wäre es möglich gewesen, daß ich durch Zufall, also
versehentlich, ein menschliches Wesen verletzte, und das ist
natürlich undenkbar. Ich hätte Ihnen das seinerzeit
erklärt, aber Sie waren zornig und wollten nicht
zuhören.«
    Baley starrte finster auf den nutzlosen Blaster, den er in der
Hand hielt, und sagte dann leise: »Ich glaube, das wäre
alles, Dr. Gerrigel. Danke, daß Sie mir geholfen
haben.«
     
    Baley ließ sich sein Mittagessen ins Büro kommen. Aber
als es dann kam (Hefekuchen und ein ziemlich extravagant aussehendes
Stück gebratenes Hühnchen auf Knäckebrot), konnte er
es nur anstarren.
    Seine Gedanken drehten sich im Kreise. Die Falten in seinem langen
Gesicht wirkten noch tiefer eingegraben und ließen ihn finster
und trübsinnig erscheinen.
    Er lebte in einer unwirklichen Welt, einer grausamen Welt, in der
das Oberste zuunterst gekehrt war.
    Wie war es dazu gekommen? Die unmittelbare Vergangenheit streckte
sich wie ein nebelhafter, unwahrscheinlicher Traum bis zu dem
Augenblick, in dem er Julius Enderbys Büro betreten und sich
plötzlich in einem Alptraum wiedergefunden hatte, einem
Alptraum, der von Mord und Robotik geprägt war.
    Jehoshaphat! Erst fünfzig Stunden war das her.
    Hartnäckig hatte er in Spacetown die Lösung gesucht.
Zweimal hatte er R. Daneel beschuldigt; einmal, er sei ein
menschliches Wesen in Verkleidung, und einmal als Roboter; und
jedesmal als Mörder. Zweimal war die Anklage zurückgewiesen
und mit Leichtigkeit zerpflückt worden.
    Ob er es nun wollte oder nicht, er mußte seine Gedanken auf
die City richten, und das wagte er seit dem vergangenen Abend nicht.
Bestimmte Fragen trommelten auf sein Bewußtsein ein, aber er
wollte nicht zuhören; er hatte das Gefühl, dazu nicht
imstande zu sein. Wenn er sie hörte, würde er sie
beantworten müssen, und dann… – O Gott – er
wollte den Antworten nicht ins Auge sehen, die er dann würde
geben müssen.
    »Lije, Lije!« eine Hand rüttelte unsanft an Baleys
Schulter.
    Baley zuckte zusammen und sagte: »Was ist denn,
Phil?«
    Philip Norris, Ermittlungsbeamter der Rangstufe C-5, setzte sich,
legte die

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