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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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an Jessie zu denken. Sie wird als Verbrecherin abgestempelt werden. Und Bentley…«
    R. Daneel unterbrach ihn. »Sie dürfen nicht glauben, Elijah, daß ich Ihre Lage nicht verstehe. Im Dienste des größeren Nutzens der Menschheit muß man kleinere Ungerechtigkeiten hinnehmen. Dr. Sarton hinterläßt eine Witwe, zwei Kinder, Eltern, eine Schwester und viele Freunde. Alle leiden bestimmt unter seinem Tod und dem Gedanken, daß der Mord an ihm ungesühnt bleibt.«
    »Weshalb bleiben Sie dann nicht und suchen den Mörder?«
    »Das ist nicht länger nötig.«
    Baley sagte bitter: »Warum geben Sie dann nicht zu, daß die ganze Ermittlung nur ein Vorwand war, um uns zu studieren? Ihnen war es von Anfang an gleichgültig, wer Dr. Sarton getötet hat.«
    »Wir hätten es gerne gewußt«, sagte R. Daneel kühl, »aber wir haben uns nie Illusionen darüber gemacht, was wichtiger wäre: ein Individuum oder die ganze Menschheit. Jetzt die Ermittlungen weiterzuführen, würde bedeuten, daß wir eine Situation stören müssen, die uns sehr gelegen kommt. Wir könnten nicht vorhersehen, welchen Schaden wir damit vielleicht anrichten würden.«
    »Sie meinen, es könnte sich herausstellen, daß der Mörder ein prominenter Traditionalist ist, und im Augenblick wollen die Spacer nichts tun, was ihre neuen Freunde verstimmen könnte?«
    »Ich würde das nicht so ausdrücken, aber in Ihren Worten steckt Wahrheit.«
    »Wo bleibt da Ihr Gerechtigkeitsschaltkreis, Daneel? Ist das Gerechtigkeit?«
    »Es gibt verschiedene Grade von Gerechtigkeit, Elijah. Wenn der geringere Grad sich nicht mit dem größeren vereinbaren läßt, muß der geringere nachgeben.«
    Es war, als umkreiste Baleys Bewußtsein die undurchdringliche Logik von R. Daneels Positronen-Gehirn und suchte dort nach einem Schlupfloch, einer Schwäche.
    »Und empfinden Sie gar keine persönliche Neugierde, Daneel?« fragte er. »Sie haben sich als Detektiv bezeichnet. Wissen Sie, was das besagt? Verstehen Sie, daß eine Ermittlung mehr als nur ein Auftrag, mehr als nur Arbeit ist? Eine Ermittlung ist eine Herausforderung. Ihr Geist gegen den des Verbrechers. Ein intellektuelle Auseinandersetzung, so etwas wie ein Duell. Können Sie den Kampf einfach aufgeben und zugeben, daß Sie besiegt worden sind?«
    »Wenn die Weiterführung keinen Nutzen bringt, sicher.«
    »Würden Sie nicht das Gefühl haben, etwas zu verlieren? Würde da nicht ein Hauch von Unzufriedenheit zurückbleiben? Enttäuschte Neugierde?«
    Baleys Hoffnung, die von Anfang an nicht sehr ausgeprägt gewesen war, schwand, während er sprach. Das Wort ›Neugierde‹ erinnerte ihn bei der zweiten Wiederholung an das, was er vor vier Stunden zu Francis Clousarr gesagt hatte. In jenem Augenblick hatte er die Eigenschaften, die einen Menschen von einer Maschine unterschieden, sehr gut erkannt. Die Neugierde mußte eine davon sein. Ein sechs Wochen altes Kätzchen war neugierig – aber konnte es eine neugierige Maschine geben, und wäre sie auch noch so menschenähnlich?
    R. Daneel wirkte wie ein Echo auf diese Gedanken, als er sagte: »Was verstehen Sie unter Neugierde?«
    Baley verlieh ihr das beste Etikett, das ihm zur Verfügung stand. »Unter Neugierde verstehen wir das Bestreben, unser Wissen auszuweiten.«
    »Ein solches Bestreben existiert in mir, wenn die Ausweitung des Wissens zur Erfüllung eines mir erteilten Auftrages notwendig ist.«
    »Ja«, sagte Baley sarkastisch, »beispielsweise, wenn Sie Fragen über Bentleys Kontaktlinsen stellen, um noch mehr über die eigenartigen Gebräuche der Erde zu erfahren.«
    »Exakt das«, sagte R. Daneel, und es war ihm nicht anzumerken, ob er den Sarkasmus bemerkt hatte. »Andrerseits ist eine ziellose Ausweitung des Wissens – und das scheinen Sie unter dem Begriff Neugierde zu verstehen – lediglich Ineffizienz. Ich bin so konstruiert, um Ineffizienz zu vermeiden.«
    Und mit diesen Worten kam der ›Satz‹, auf den Elijah Baley gewartet hatte, zu ihm, und der Nebel lichtete sich, und alles um ihn wurde plötzlich klar.
    Während R. Daneel sprach, fiel Baleys Kinn herab und sein Mund blieb offen stehen.
    Das Ganze konnte nicht plötzlich in ganzer Größe in seinem Bewußtsein aufgetaucht sein. So funktionierten die Dinge nicht. Irgendwo tief in seinem Unterbewußtsein hatte er einen Fall aufgebaut, ihn sorgfältig und detailliert aufgebaut; aber da war etwas, das nicht zum Rest der Fakten paßte, und das hatte ihn aufgehalten; etwas, über das man nicht einfach

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