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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Attlebish war groß, schlank und hatte eine bronzene Hautfarbe. Seine Augen waren hellbraun, sein Kinn ausgeprägt und hart.
    Er ähnelte entfernt Daneel. Aber wo Daneel idealisiert, fast gottähnlich war, waren Corwin Attlebish’ Züge menschlich.
    Attlebish war mit Rasieren beschäftigt. Das kleine, bleistiftgroße Gerät versprühte seine winzigen Partikel, die über seine Wangen und sein Kinn strichen und sein Haar sauber entfernten und es in fast mikroskopisch feinen Staub auflöste.
    Baley hatte schon von solchen Instrumenten gehört, aber bislang noch nie eines in Gebrauch gesehen.
    »Sind Sie der Erdenmensch?« fragte Attlebish aus kaum geöffneten Lippen, während der Schmirgelstaub seine Oberlippe bearbeitete.
    »Ich bin Elijah Baley, Detektiv C-7. Ich komme von der Erde«, stellte Baley sich vor.
    »Sie sind zu früh dran.« Attlebish klappte seinen Rasierer zu und warf ihn irgendwohin, wo Baley ihn nicht mehr sehen konnte. »Was gibt es, Erdenmensch?«
    Baley hätte den Tonfall des Mannes selbst in bester Laune als unangenehm empfunden. Jetzt war er wütend. »Wie geht es Agent Gruer?« fragte er.
    »Er lebt noch«, erklärte Attlebish. »Vielleicht bleibt er am Leben.«
    Baley nickte bedächtig. »Ihre Giftmischer hier auf Solaria verstehen nichts von Dosierung. Mangelnde Erfahrung. Sie haben Gruer viel zuviel gegeben, und deshalb hat er sich erbrochen. Die Hälfte der Dosis hätte ihn umgebracht.«
    »Giftmischer? Es gibt keine Beweise dafür, daß eine Vergiftung vorlag.«
    Baley starrte ihn an. »Jehoshaphat! Was meinen Sie denn, was es war?«
    »Alles mögliche.« Er rieb sich das Gesicht und suchte mit den Fingerspitzen nach rauhen Stellen. »Was verstehen Sie denn schon von den Stoffwechselproblemen, die man nach zweihundertfünfzig Jahren haben kann!«
    »Wenn das der Fall ist, haben Sie sich kompetenten ärztlichen Rat besorgt?«
    »Dr. Thools Bericht…«
    Das brachte das Faß zum Überlaufen. Der Zorn, der sich in Baley seit dem Aufwachen angesammelt hatte, platzte aus ihm heraus. Er schrie: »Dr. Thool kann mir gestohlen bleiben! Ich sagte, kompetenter ärztlicher Rat. Ihre Ärzte wissen überhaupt nichts, genauso wie Ihre Detektive nichts wüßten, wenn Sie überhaupt welche hätten. Sie mußten sich einen Detektiv von der Erde kommen lassen. Holen Sie sich auch noch einen Arzt!«
    Der Solarianer musterte ihn kühl. »Wollen Sie mir sagen, was ich zu tun habe?«
    »Ja. Und der Rat ist gratis. Schreiben Sie sich das hinter die Ohren! Gruer ist vergiftet worden. Ich habe selbst dabei zugesehen. Er hat getrunken, gewürgt und geschrien, seine Kehle würde brennen. Wie nennen Sie das, wenn Sie bedenken, daß er mit Ermittlungen…« Baley verstummte plötzlich.
    »Welche Ermittlungen?« Attlebish schien ungerührt.
    Plötzlich wurde Baley bewußt, und die Erkenntnis bereitete ihm Unbehagen, daß Daneel die üblichen zehn Fuß von ihm entfernt war. Gruer hatte nicht gewollt, daß Daneel als Auroraner von den Ermittlungen erfuhr. Und so meinte er etwas lahm: »Es hat politische Implikationen gegeben.«
    Attlebish verschränkte die Arme und sah ihn gelangweilt und etwas feindselig an. »Es gibt hier auf Solaria keine Politik, wenigstens nicht in dem Sinne, wie wir das von anderen Welten hören. Hannis Gruer war ein guter Bürger, aber manchmal ist die Phantasie mit ihm durchgegangen. Er war es, der, weil er irgendeine Geschichte über Sie gehört hatte, darauf bestand, daß wir Sie hierherholen. Er hat sich sogar damit einverstanden erklärt, einen auroranischen Begleiter für Sie zu akzeptieren. Ich hielt das nicht für notwendig. Es gibt hier nichts Geheimnisvolles. Rikaine Delmarre ist von seiner Frau getötet worden, und wir werden herausfinden, weshalb und wie sie das getan hat. Selbst wenn wir das nicht erfahren sollten, wird man sie genetisch analysieren und dann die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Was Gruer betrifft, so ist das, was Sie da von wegen Vergiftung phantasieren, ohne Belang.«
    Baleys Augen weiteten sich ungläubig. »Wollen Sie damit andeuten, daß man mich hier nicht benötigt?«
    »Ich glaube nicht. Wenn Sie zur Erde zurückkehren wollen, können Sie das tun. Ich könnte sogar sagen, daß wir Ihnen das nahelegen.«
    Baley staunte über seine eigene Reaktion. Er rief: »Nein, Sir, ich gebe nicht auf!«
    »Wir haben Sie geholt, Detektiv. Wir können Sie auch entlassen. Sie werden zu Ihrem Planeten zurückkehren.«
    »Nein! Hören Sie mir zu! Das rate ich Ihnen gut. Sie sind

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