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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Theorie ist. Ich möchte wissen, ob zwei Roboter nicht imstande sein könnten, zwei separate Handlungen zu begehen, von denen jede einzelne in sich harmlos ist, während die beiden zusammengenommen zu Mord führen. Sie sind der Experte, Dr. Leebig. Ist es möglich?«
    Und Leebig sagte mit hohler Stimme, als wäre eine Welt für ihn zusammengebrochen: »Ja.« Er sagte es so leise, daß Baley ihn kaum hören konnte.
    »Also gut«, meinte der. »Soviel zum Ersten Gesetz.«
    Leebig starrte Baley an, und sein herunterhängendes Augenlid zuckte ein paarmal. Seine Hände, die er ineinander verschlungen hatte, lösten sich voneinander, aber seine Finger veränderten ihre Haltung nicht, so als hielten sie noch eine Phantomhand. Dann sanken seine Handflächen langsam herunter, bis sie auf seinen Knien lagen, und erst dann entspannten die Finger sich.
    Baley sah die ganze Zeit zu.
    »Theoretisch ja«, sagte Leebig. »Theoretisch! Aber Sie sollten das Erste Gesetz nicht so leicht abtun, Erdenmensch. Man müßte den Robotern ihre Befehle sehr geschickt erteilen, um das Erste Gesetz zu umgehen.«
    »Zugegeben«, sagte Baley. »Ich bin nur ein Erdenmensch.
    Ich weiß praktisch überhaupt nichts über Roboter. Und die Art und Weise, wie ich jetzt die Befehle formuliert habe, war natürlich nur ein Beispiel. Ein Solarianer wäre da viel subtiler und könnte es ganz bestimmt besser.«
    Leebig hätte ebensogut nicht zuhören können. Er sagte jetzt lauter werdend: »Wenn man einen Roboter durch Manipulation dazu bringen kann, einem Menschen Schaden zuzufügen, dann bedeutet das nur, daß wir die Fähigkeiten des Positronengehirns ausweiten müssen. Man könnte sagen, daß wir eigentlich den Menschen verbessern sollten. Und nachdem das unmöglich ist, werden wir den Roboter noch narrensicherer machen.
    Wir erzielen dauernd Fortschritte. Unsere Roboter sind vielfältiger, spezialisierter, geschickter als vor einem Jahrhundert, in einem weiteren Jahrhundert werden wir noch größere Fortschritte erzielen. Warum einen Roboter dazu bringen, irgendwelche Kontrollen zu betätigen, wenn man in die Kontrollen selbst ein Positronengehirn einbauen kann? Das wäre Spezialisierung. Aber wir können auch generalisieren. Warum nicht einen Roboter mit austauschbaren Gliedmaßen bauen? Eh? Warum nicht? Wenn wir…«
    Baley unterbrach. »Sind Sie der einzige Robotiker auf Solaria?«
    »Was für eine absurde Annahme!«
    »Ich habe doch nur gefragt. Dr. Delmarre war der einzige… äh… Fötal-Ingenieur, abgesehen von einer Assistentin.«
    »Solaria hat über zwanzig Robotiker.«
    »Sind Sie der beste?«
    »Der bin ich«, sagte Leebig ohne den leisesten Hauch von Verlegenheit.
    »Delmarre hat mit Ihnen zusammengearbeitet?«
    »Das hat er.«
    »Soweit mir bekannt ist, beabsichtigte er die Partnerschaft aufzulösen.«
    »Davon ist mir nichts bekannt. Wie kommen Sie darauf?«
    »Angeblich mißbilligte er Ihr Junggesellentum.«
    »Das mag wohl sein. Er war ein sehr gründlicher Solarianer. Aber unsere berufliche Beziehung hat das nicht getrübt.«
    »Darf ich das Thema wechseln. – Abgesehen von der Entwicklung neuer Robotermodelle stellen Sie auch existierende Typen her und reparieren sie?«
    »Die Herstellung und die Reparatur erfolgen weitgehend durch Roboter«, sagte Leebig. »Auf meinem Anwesen befindet sich eine große Fabrik und eine Wartungswerkstätte.«
    »Brauchen Roboter übrigens umfangreichen Reparaturaufwand?«
    »Sehr wenig.«
    »Bedeutet das, daß die Roboter-Reparatur eine unterentwickelte Wissenschaft ist?«
    »Ganz und gar nicht.« Leebig sagte das sehr steif.
    »Was ist mit dem Roboter, der sich am Schauplatz der Ermordung Dr. Delmarres befand?«
    Leebig wandte den Blick ab, und seine Augenbrauen schoben sich zusammen, als wolle er einem schmerzlichen Gedanken den Zugang zu seinem Bewußtsein versperren. »Das war ein Totalverlust.«
    »Wirklich? Konnte er irgendwelche Fragen beantworten?«
    »Gar keine. Er war völlig unbrauchbar. Sein Positronengehirn wies einen Kurzschluß auf. Keine einzige Bahn war intakt geblieben. Überlegen Sie doch! Er war Zeuge eines Mordes geworden und hatte ihn nicht verhindern können…«
    »Warum hatte er den Mord denn eigentlich nicht verhindern können?«
    »Wer kann das sagen? Dr. Delmarre hat mit jenem Roboter experimentiert. Ich weiß nicht, in welchem mentalen Zustand er ihn gelassen hat. Vielleicht hat er ihm beispielsweise den Befehl erteilt, alle Operationen einzustellen, während er einen

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