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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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bestimmten Stromkreis überprüfte. Wenn jemand, der weder Dr. Delmarre noch dem Roboter verdächtig erschien, plötzlich einen Mordversuch unternommen hat, ist es durchaus möglich, daß es eine bestimmte Zeitspanne gedauert hat, ehe der Roboter das Potential des Ersten Gesetzes einsetzen konnte, um Dr. Delmarres ursprünglichen Befehl zu löschen. Wie lange diese Zeitspanne gedauert hat, würde in dem Fall von der Art des Angriffs abhängen und davon, wie Dr. Delmarre seinen ursprünglichen Befehl erteilt hatte. Ich könnte mir ein Dutzend Erklärungen dafür vorstellen, weshalb der Roboter außerstande war, den Mord zu verhindern. Trotzdem war diese Unfähigkeit eine Verletzung des Ersten Gesetzes, und das reichte aus, um jede Positronenbahn im Bewußtsein des Roboters zu sprengen.«
    »Aber wenn der Roboter physisch außerstande war, den Mord zu verhindern, war er dann verantwortlich? Verlangt das Erste Gesetz Unmögliches?«
    Leebig zuckte die Achseln. »Das Erste Gesetz schützt, trotz Ihrer Versuche, es zu bagatellisieren, die Menschheit mit jedem einzelnen Atom seiner Kraft. Es läßt keine Ausreden zu. Wenn das Erste Gesetz gebrochen wird, ist der Roboter zerstört.«
    »Das ist eine allgemeine Regel, Sir?«
    »Ebenso allgemein und universell, wie die Roboter es sind.«
    »Dann habe ich etwas gelernt«, sagte Baley.
    »Dann sollten Sie noch etwas lernen. Ihre Theorie eines Mordes durch eine Folge robotischer Handlungen, die jede für sich harmlos sind, wird Ihnen im Falle des Todes von Dr. Delmarre nicht weiterhelfen.«
    »Warum nicht?«
    »Der Tod ist nicht durch Gift, sondern durch einen Schlag auf den Schädel eingetreten. Jemand mußte den Gegenstand halten, mit dem Dr. Delmarre der Schädel eingeschlagen wurde, und das mußte ein menschlicher Arm sein. Kein Roboter wäre imstande, einen Schädel einzuschlagen.«
    »Nehmen Sie einmal an«, sagte Baley, »ein Roboter würde einen ganz unschuldigen Knopf drücken, und daraufhin würde ein Gewicht auf Dr. Delmarres Kopf fallen.«
    Leebig lächelte säuerlich. »Erdenmensch, ich habe den Schauplatz des Verbrechens gesichtet. Ich habe alle Nachrichten gehört. Dieser Mord war hier auf Solaria eine große Sache, wissen Sie. Also weiß ich, daß es am Schauplatz des Verbrechens keine Spuren von irgendwelchen Maschinen gab oder heruntergefallenen Gewichten.«
    »Auch keine Spuren eines stumpfen Gegenstandes?« fragte Baley.
    Leebig nickte langsam und meinte: »Sie sind der Detektiv. Finden Sie ihn doch!«
    »Wenn wir einmal einräumen, daß kein Roboter für den Tod Dr. Delmarres verantwortlich war, wer war es dann?«
    »Das weiß doch jeder!« schrie Leebig. »Seine Frau! Gladia!«
    In dem Punkt wenigstens herrscht Einmütigkeit, dachte Baley. Und laut sagte er: »Und wer war der Drahtzieher hinter den Robotern, die Gruer vergiftet haben?«
    »Ich nehme an…« Leebig verstummte.
    »Sie glauben doch nicht, daß es zwei Mörder gibt, oder? Wenn Gladia für das eine Verbrechen verantwortlich war, muß sie auch für den zweiten Anschlag verantwortlich sein.«
    »Ja. Da müssen Sie recht haben.« Seine Stimme klang jetzt wieder selbstbewußter. »Daran ist kein Zweifel.«
    »Kein Zweifel?«
    »Niemand sonst hätte Dr. Delmarre nahe genug kommen können, um ihn zu töten. Er ließ keine persönliche Anwesenheit zu, ebensowenig wie ich, nur daß er zugunsten seiner Frau eine Ausnahme machte, und ich keine Ausnahmen mache. Weil ich klüger bin.« Der Robotiker lachte heiser.
    »Ich nehme an, Sie kennen sie gut«, sagte Baley abrupt.
    »Wen?«
    »Sie. Wir sprechen nur von einer ›sie‹: Gladia!«
    »Wer hat Ihnen gesagt, daß ich sie besser als sonst jemand kenne?« wollte Leebig wissen. Er griff sich mit der Hand an die Kehle. Seine Finger bewegten sich und öffneten den Saum am Hals, um leichter atmen zu können.
    »Gladia selbst. Sie sind doch häufig mit ihr spazieren gegangen.«
    »So? Wir sind Nachbarn. Das ist etwas durchaus Übliches. Sie schien mir immer eine angenehme Person.«
    »Sie schätzen sie also.«
    Leebig zuckte die Achseln. »Mit ihr zu reden, war für mich stets entspannend.«
    »Worüber redeten Sie denn?«
    »Über Robotik.« Das Wort klang irgendwie überrascht, als wunderte er sich, daß man so etwas überhaupt fragen konnte.
    »Und sie spricht auch über Robotik?«
    »Sie weiß nichts über Robotik. Ignorant! Aber sie hört zu. Sie hat da irgendeine Feldstärken-Spielerei, womit sie sich beschäftigt; feldkolorieren nennt sie das. Ich

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