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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Teil seines Vorhabens. Er zählte die Schritte, bis er den ersten Schneller-Streifen unter sich spürte.
    Er hielt einen Augenblick lang inne, während R. Daneel mühelos aufholte.
    »Sind die immer noch hinter uns, Daneel?« fragte Baley im Flüsterton.
    »Ja. Sie rücken näher.«
    »Das wird sich schnell ändern«, sagte Baley zuversichtlich. Er blickte auf die Streifen, die sich zu beiden Seiten von ihm erstreckten und die mit ihrer menschlichen Last links von ihm schneller und immer schneller dahinzischten, je weiter sie von ihm entfernt waren. Fast jeden Tag seines Lebens hatte er die Streifen mehrere Male täglich unter seinen Füßen gespürt, und doch waren es mindestens siebentausend Tage, daß er sich nicht mehr in den Knien federnd darauf vorbereitet hatte, über sie zu laufen. Er spürte den alten, vertrauten Nervenkitzel, und sein Atem ging schneller.
    Das eine Mal, als er Ben bei dem Spiel erwischt hatte, vergaß er völlig. Er hatte ihm einen endlosen Vortrag gehalten und ihm damit gedroht, ihn polizeilich überwachen zu lassen.
    Locker, elegant, doppelt so schnell, wie es als ›sicher‹ galt, eilte er die Streifen hinauf. Er beugte sich scharf gegen die Beschleunigung nach vorne. Der Localway summte an ihm vorbei. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er ihn betreten; aber dann sank er plötzlich zurück, bahnte sich geschickt seinen Weg durch die Menge, die links und rechts von ihm auf den Langsamer-Streifen immer dichter wurde.
    Er blieb stehen und ließ sich mit gemächlichen fünfzehn Meilen die Stunde dahintragen.
    »Wie viele sind noch bei uns, Daneel?«
    »Nur einer, Elijah.« Der Roboter stand neben ihm, ohne zu atmen, jedes Härchen auf seinem Kopf an Ort und Stelle.
    »Der muß zu seiner Zeit gut gewesen sein. Aber den hängen wir auch noch ab.«
    Voll Selbstvertrauen verspürte er eine Empfindung, an die er sich aus seinen jüngeren Tagen erinnerte. Zum Teil gehörte das Gefühl dazu, in einen mystischen Ritus einzutauchen, von dem andere ausgeschlossen waren; zum Teil auch das rein physische Empfinden des Fahrtwindes im Gesicht. Und dann kam ein unbestimmtes Ahnen der Gefahr hinzu.
    »Man nennt das den Seitschritt«, sagte er leise zu R. Daneel.
    Seine langen Schritte fraßen die Entfernung auf; aber er blieb auf einem Streifen und wich den Passagieren mit einem Mindestmaß an Anstrengung aus. Dieses Tempo behielt er bei, wobei er sich immer näher an den Rand des Streifens heranarbeitete, bis die beständige Bewegung seines Kopfes durch die Menge in ihrer gleichmäßigen Geschwindigkeit geradezu hypnotisch gewirkt haben mußte – wie es auch durchaus seine Absicht war.
    Und dann schob er sich, ohne innezuhalten, zwei Zoll zur Seite und befand sich auf dem benachbarten Streifen. Er spürte ein leichtes Zerren in den Schenkelmuskeln, blieb aber im Gleichgewicht.
    Er drängte sich durch eine Anzahl von Passagieren und befand sich auf dem Fünfundvierzig-Meilen-Streifen.
    »Wie steht’s, Daneel?« fragte er.
    »Er ist immer noch hinter uns«, antwortete dieser ruhig.
    Baleys Lippen preßten sich zusammen. Jetzt blieb nichts anderes, als die beweglichen Plattformen selbst zu benutzen, und das erforderte wirklich gute Koordination; mehr vielleicht, als er noch zu leisten imstande war.
    Er sah sich schnell um. Wo genau waren sie jetzt? Die Zweiundzwanzigste Straße huschte vorbei. Er stellte eine schnelle Berechnung an und wechselte den Streifen. Schnell die restlichen Streifen hinauf, elegant und gleichmäßig, dann auf die Localway-Plattform abgebogen.
    Die unpersönlichen Gesichter von Männern und Frauen, gezeichnet von der Langeweile des gewohnten Nachhauseweges, verzogen sich zu so etwas wie Indigniertheit, als Baley und R. Daneel sich an Bord schwangen und sich durch das Geländer zwängten.



»He, was soll das?« rief eine Frau schrill und griff nach ihrem Hut.
    »’tschuldigung!« sagte Baley atemlos.
    Er bahnte sich seinen Weg durch die Stehenden und verließ die Plattform mit einem leichten Hüftschwung auf der anderen Seite. Im letzten Augenblick schlug ihm ein Passagier, der sich von ihm bedrängt gefühlt hatte, mit der Faust zornig auf den Rücken. Er stolperte.
    Verzweifelt versuchte er auf den Beinen zu bleiben. Er taumelte quer über einen Begrenzungsstreifen, und der plötzliche Geschwindigkeitswechsel zwang ihn in die Knie.
    In seiner Panik sah er sich bereits mit Menschen kollidieren, umstürzen, sah wachsendes Chaos auf den Streifen, einen der

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