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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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verhört. Sie unterschreiben ihre Aussagen. Sie zu finden, hat mich fast verrückt gemacht. Sah seltsam aus, daß Sie nicht da waren.«
    »Daß ich nicht da war?« rief Baley aus.
    »Jeder, der nicht da war. Jemand in der Abteilung hat es getan, und das wird noch einen Riesenärger geben. Scheußlich! Richtig widerlich!«
    Er hob die Hände, als wollte er den Himmel zum Zeugen anrufen, und dabei fiel sein Blick auf R. Daneel.
    Baley dachte mit einem Anflug von Sarkasmus: Das erste Mal, daß du Daneel ins Gesicht gesehen hast. Sieh ihn dir nur gut an, Julius!
    Der Commissioner meinte mit halblauter Stimme: »Er wird auch eine Aussage machen müssen. Selbst ich mußte das tun. Ich!«
    »Was macht Sie eigentlich so sicher, daß R. Sammy nicht einfach eine Sicherung durchgebrannt ist, Commissioner?« fragte Baley. »Wie kommt man denn auf absichtliche Zerstörung?«
    Der Commissioner ließ sich schwer in seinen Sessel sinken. »Fragen Sie ihn«, sagte er und wies auf Dr. Gerrigel.
    Der räusperte sich. »Ich weiß nicht so recht, wie ich das anpacken soll, Mr. Baley. Ihrem Gesichtsaudruck nach zu schließen überrascht es Sie, mich hier zu sehen.«
    »Ein bißchen«, gab Baley zu.
    »Nun, ich hatte es nicht besonders eilig, nach Washington zurückzukehren, und ich komme selten genug nach New York und wollte deshalb ein wenig verweilen. Und was noch wichtiger ist: Ich hatte das sichere Gefühl, daß es geradezu ein Verbrechen sein würde, die City zu verlassen, ohne wenigstens einen weiteren Versuch gemacht zu haben, Ihren faszinierenden Roboter zu analysieren, den Sie, wie ich sehe«, fuhr er eifrig fort, »bei sich haben.«
    Baley schüttelte den Kopf. »Völlig unmöglich.«
    Der Robotiker schien enttäuscht. »Jetzt, ja. Vielleicht später?«
    Baleys langes Gesicht blieb hölzern und ausdruckslos.
    »Ich habe Sie gesucht«, fuhr Dr. Gerrigel fort, »aber Sie waren nicht da, und keiner wußte, wo man Sie finden könnte. Also habe ich nach dem Commissioner gefragt, und er hat mich aufgefordert, in die Zentrale zu kommen und hier auf Sie zu warten.«
    Der Commissioner warf schnell ein: »Ich dachte, es könnte wichtig sein. Ich wußte, daß Sie den Mann sprechen wollten.«
    Baley nickte. »Vielen Dank.«
    »Unglücklicherweise war mein Leitstab etwas verstellt«, meinte Dr. Gerrigel, »oder ich habe vielleicht in meinem Eifer die Temperatur falsch eingeschätzt. Jedenfalls bin ich in einen falschen Korridor eingebogen und fand mich in einem kleinen Zimmer…«
    Wieder unterbrach ihn der Commissioner. »Einer der Räume, in dem fotografische Materialien lagern, Lije.«
    »Ja«, sagte Dr. Gerrigel. »Und in dem Raum lag eine Gestalt auf dem Boden, bei der es sich ganz offensichtlich um einen Roboter handelte. Nach kurzer Untersuchung war mir klar, daß er unwiderruflich deaktiviert war. Tot, könnte man sagen. Es war auch nicht besonders schwierig, die Ursache der Deaktivierung festzustellen.«
    »Nämlich?« fragte Baley.
    »In der teilweise geschlossenen rechten Faust des Roboters«, sagte Dr. Gerrigel, »befand sich ein glänzender, eiförmiger Gegenstand von etwa zwei Zoll Länge und einem halben Zoll Durchmesser, mit einem Glimmerfenster am einen Ende. Die Faust berührte seinen Schädel, als hätte die letzte Handlung des Roboters darin bestanden, seinen Kopf zu berühren. Das Ding, das er in der Hand hielt, war ein Alpha-Strahler. Sie wissen doch, was das ist, nehme ich an?«
    Baley nickte. Er brauchte weder ein Wörterbuch noch ein Lexikon, um zu wissen, was ein Alpha-Strahler ist. Er hatte in seinen Physik-Kursen selbst welche benutzt: ein Gehäuse aus einer Blei-Legierung mit einer längs angebrachten Vertiefung, in der ein winziges Stück Plutonium-Salz eingebettet war. Die Höhlung war mit Glimmer abgedeckt, das für Alpha-Partikel durchlässig war. In dieser einen Richtung wurde harte Strahlung abgegeben.
    Es gab viele Dinge, wofür Alpha-Strahler benutzt wurden; aber das Töten von Robotern gehörte nicht dazu, wenigstens nicht auf legale Weise.
    »Er hat sich den Strahler mit dem Glimmer-Fenster voraus an den Kopf gehalten, nehme ich an«, sagte Baley.
    »Ja«, sagte Dr. Gerrigel und nickte eifrig, »und seine positronischen Gehirnbahnen wurden augenblicklich randomisiert. (* randomized (von random = Zufall), d.i. zufallsmäßig verändert, d.h. ihre Ordnung wurde zerstört – Anm. d. Hrsg.) Sofortiger Tod sozusagen.«
    Baley wandte sich dem blaß gewordenen Commissioner zu. »Und ein Irrtum ist

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