Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Robotforschung getrieben wird.«
Er hakte sich bei Baley ein und fuhr fort, vertraulich auf ihn einzureden.
»Sie haben sich gewaschen«, sagte Amadiro. »Sie haben Ihre Bedürfnisse erledigt. Möglicherweise gibt es hier weitere Robotiker, die Sie befragen wollen, und das würde ich begrüßen, da ich fest entschlossen bin, allen zu zeigen, daß ich Ihnen in der kurzen Zeit, in der Sie Ihre Ermittlungen durchführen dürfen, keine Hindernisse in den Weg gelegt habe. Tatsächlich gibt es keinen Grund, weshalb wir nicht zusammen zu Abend essen sollten.«
»Wenn Sie mir die Unterbrechung erlauben…«, sagte Giskard.
»Die erlaube ich nicht!« sagte Amadiro, unverkennbar entschlossen, und der Roboter verstummte. Dann meinte er zu Baley gewandt: »Mein lieber Mr. Baley, ich verstehe diese Roboter. Wer sollte sie besser kennen? – Mit Ausnahme des bedauerlichen Fastolfe natürlich. – Giskard wollte Sie ganz sicherlich an irgendeine Verabredung erinnern, ein Versprechen, eine geschäftliche Angelegenheit – und das hat jetzt keinen Sinn. Da die Ermittlung so gut wie beendet ist, verspreche ich Ihnen, daß nichts von dem, woran er Sie erinnern wollte, irgendeine Bedeutung haben wird. Wollen wir all den Unsinn vergessen und für die kurze Zeit Freunde sein.
Sie müssen verstehen, mein guter Mr. Baley«, fuhr er fort, »daß ich so etwas wie ein Fan der Erde und ihrer Kultur bin. Das ist nicht gerade das populärste Thema auf Aurora, aber ich finde es faszinierend. Ich interessiere mich ganz besonders für die Frühgeschichte der Erde, die Zeit, als es dort noch an die hundert Sprachen gab und Interstellar Standard noch nicht entwickelt worden war. - Darf ich Ihnen übrigens ein Kompliment dazu machen, wie gut Sie Interstellar sprechen?
Hier entlang, hier entlang«, sagte er und bog um eine Ecke. »Wir kommen jetzt zum Bahnsimulationsraum, der eine eigene, seltsame Schönheit hat. Und vielleicht gibt es hier einen Probeaufbau. Recht symphonisch übrigens. -Aber ich sprach davon, wie gut Sie Interstellar sprechen. Es ist eines der vielen auroranischen Vorurteile bezüglich der Erde, daß man dort eine nahezu unverständliche Abart des Interstellar spricht. Als das Hyperwellenstück über Sie produziert wurde, gab es viele, die behaupteten, die Schauspieler könnten keine Erdenmenschen sein, weil man sie verstehen konnte, und doch kann ich Sie sehr gut verstehen.« Er lächelte, als er das sagte.
»Ich habe versucht, Shakespeare zu lesen«, fuhr er mit vertraulicher Miene fort. »Aber ich kann ihn natürlich nicht im Original lesen, und die Übersetzung ist eigenartig ausdruckslos. Wahrscheinlich liegt das aber an der Übersetzung und nicht an Shakespeare. Bei Dickens und Tolstoj ist das besser, aber das liegt vielleicht daran, weil es Prosa ist, obwohl die Namen der wichtigen Personen in beiden Fällen unaussprechlich für mich sind.
Worauf ich hinausmöchte, Mr. Baley, ist, daß ich ein Freund der Erde bin. Das bin ich wirklich. Ich will ihr Bestes. Verstehen Sie?« Er sah Baley an, und wieder lauerte der Wolf hinter seinen funkelnden Augen.
Baley hob die Stimme und brachte damit Amadiro zum Schweigen. »Ich fürchte, ich muß Ihnen widersprechen, Dr. Amadiro. Ich muß meinen Geschäften nachgehen, und ich habe keine weiteren Fragen, weder an Sie noch an sonst jemanden hier. Wenn Sie…« Baley hielt inne. Ein schwaches, eigenartiges Poltern war zu hören. Er blickte erschreckt auf. »Was ist das?«
»Was ist was?« fragte Amadiro. »Ich kann nichts wahrnehmen.« Er sah die Roboter an, die den beiden Menschen stumm gefolgt waren. »Nichts!« sagte er heftig. »Nichts.«
Baley erkannte das als das Äquivalent eines Befehls. Keiner der beiden Roboter konnte jetzt behaupten, das Poltern gehört zu haben, wo dies doch im direkten Widerspruch zur Aussage eines menschlichen Wesens stehen würde, es sei denn, Baley selbst übte Gegendruck aus – und er war sicher, daß er das angesichts Amadiros professionellem Geschick nicht schaffen würde.
Aber es hatte ohnehin nichts zu besagen. Er hatte etwas gehört, und er war kein Roboter. Er würde es sich nicht ausreden lassen. »Nach Ihrer eigenen Aussage, Dr. Amadiro«, sagte Baley, »steht mir nur noch wenig Zeit zur Verfügung. Ein Grund mehr für mich…« Wieder das Poltern, lauter.
Nun wurde Baleys Stimme scharf, schneidend. »Ich nehme an, das ist exakt das, was Sie vorher nicht gehört haben und was Sie auch jetzt nicht hören. Lassen Sie mich gehen, Sir, oder
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