Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Problem entmystifiziert hatte, so wie der Blitz die Nacht erhellt hatte.
Und dieses Etwas war so kurz bei ihm geblieben wie der Blitz.
Was war es?
Würde es sich wieder einstellen?
Dieses Mal versuchte er bewußt, es zu packen, die flüchtige Wahrheit einzufangen – oder war es die flüchtige Illusion? War es das Entgleiten bewußter Vernunft, das Kommen attraktiven Unsinns, das man in Abwesenheit eines korrekt denkenden Verstandes nicht richtig analysieren konnte?
Die Suche nach jenem Etwas, was auch immer es sein mochte und wie auch immer, entglitt ihm langsam. Es stellte sich ebensowenig auf seinen Ruf hin ein, wie sich ein Einhorn nicht in einer Welt einstellen würde, in der es keine Einhörner gab.
Es war leichter, an Gladia zu denken und daran, wie sie sich angefühlt hatte: Die unmittelbare Berührung des Seidenstoffs ihrer Bluse, darunter die schlanken, zarten Arme und ihr glatter Rücken.
Ob er es gewagt hätte, sie zu küssen, wenn seine Beine ihm den Dienst nicht fast versagt hätten? Oder wäre er damit zu weit gegangen?
Er hörte, wie ihm der Atem in einem weichen Schnarchlaut entwich, und das war ihm, wie jedesmal, unangenehm. Er zwang sich wieder in den Wachzustand und dachte erneut an Gladia. Er würde ganz sicherlich, ehe er abreiste – aber nicht, wenn er ihr als Gegenleistung nicht etwas für sie gew… Würde das Bezahlung für geleistete Dien… Wieder hörte er das weiche Schnarchen, und diesmal machte es ihm weniger aus.
Gladia – er hatte nie geglaubt, daß er sie wiedersehen würde – geschweige denn, sie berühren – geschweige denn sie in den Armen halten… sie halten…
Er wußte nicht, an welchem Punkt er vom bewußten Denken in den Traum hinübergeglitten war.
Er hielt sie wieder in den Armen, wie zuvor – aber diesmal trug sie keine Bluse – und ihre Haut war warm und weich – und seine Hand bewegte sich langsam über den Abhang ihres Schulterblatts und über die verborgenen Vorsprünge ihrer Rippen…
Das Ganze hatte die Aura völliger Realität an sich. All seine Sinne waren eingeschaltet. Er roch ihr Haar, und seine Lippen nahmen den schwachen Salzgeschmack ihrer Haut wahr – und irgendwie standen sie nicht mehr. Hatten sie sich hingelegt, oder waren sie schon von Anfang an gelegen? Und was war mit dem Licht passiert?
Er spürte die Matratze unter sich und die Decke über sich – Dunkelheit – und sie war immer noch in seinen Armen, und ihr Körper war nackt.
Er erschrak so, daß er plötzlich hellwach war. »Gladia?«
In fragendem Ton… ungläubig…
»Sch, Elijah.« Sie legte die Finger einer Hand sanft auf seine Lippen. »Sag jetzt nichts!«
Ebensogut hätte sie ihn auffordern können, seinen Blutstrom zum Stillstand zu bringen.
»Was machen Sie?« sagte er.
»Weißt du nicht, was ich tue?« sagte sie. »Ich bin im Bett – mit dir.«
»Aber warum?«
»Weil ich es will!« Ihr Körper bewegte sich gegen den seinen.
Sie berührte sein Nachtgewand am Hals, und der Saum, der es zusammenhielt, öffnete sich.
»Beweg dich nicht, Elijah. Du bist müde, und ich möchte nicht, daß du dich noch mehr anstrengst.«
Elijah spürte eine warme Aufwallung in sich. Er beschloß, Gladia nicht gegen sich selbst zu beschützen. Er sagte: »So müde bin ich nicht, Gladia.«
»Nein«, sagte sie scharf. »Ruh dich aus! Ich möchte, daß du dich ausruhst. Laß mich nur machen. Beweg dich nicht.«
Ihr Mund war jetzt auf dem seinen, als wollte sie ihn zwingen, ruhig zu bleiben. Er entspannte sich, und der winzige Gedanke zog an ihm vorbei, daß er Anweisungen befolgte, daß er wirklich müde war und willens, etwas tun zu lassen, anstatt etwas zu tun. Und mit ein wenig Schamgefühl kam ihm in den Sinn, daß das seine Schuld etwas milderte. (Ich konnte nichts dagegen tun, hörte er sich sagen. Sie hat mich dazu genötigt.) Jehoshaphat, wie feige! Wie unerträglich armselig!
Aber auch jene Gedanken verflogen. Irgendwie war da weiche Musik in der Luft, und es war ein wenig wärmer geworden. Die Zudecke war verschwunden, und ebenso auch sein Nachtgewand. Er spürte, wie sein Kopf in die Wiege ihrer Arme bewegt und gegen Weiches gepreßt wurde.
Überrascht und so, als geschähe das gar nicht ihm, wußte er von der Haltung, die sie einnahm, daß das Weiche ihre linke Brust war, und daß wie im Kontrast dazu die Brustwarze hart gegen seine Lippen drückte.
Leise sang sie zu der Musik eine schläfrig vergnügte Melodie, die er nicht erkannte.
Sie wiegte ihn sanft vor und
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