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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ihm die Kinnlade heruntersank und seine Stimme in ein Stottern überging. »Aber die würden doch ganz sicher nicht…«
    »Doch würden sie das! Sie selbst waren vor gar nicht langer Zeit wenigstens zur Hälfte dazu geneigt, so zu denken.«
    »Aber doch nur als äußerste…«
    »Meine Gegner würden das gar nicht so unwahrscheinlich empfinden und würden es jedenfalls nicht so darstellen.«
    Baley wußte, daß sich sein Gesicht gerötet hatte. Er spürte die Aufwallung von Wärme und hatte das Gefühl, Fastolfe nicht in die Augen sehen zu können. Er räusperte sich und sagte: »Sie haben recht. Ich habe mir einen Ausweg gesucht ohne nachzudenken, und ich kann Sie nur um Verzeihung bitten. Ich schäme mich zutiefst – wahrscheinlich gibt es keinen anderen Ausweg als die Wahrheit, wenn wir sie finden können.«
    »Verzweifeln Sie nicht«, sagte Fastolfe. »Sie haben bereits jetzt in Verbindung mit Jander Ereignisse aufgedeckt, von denen ich nie geträumt habe. Vielleicht decken Sie noch mehr auf, und am Ende wird sich möglicherweise das, was uns jetzt wie ein Geheimnis erscheint, aufklären lassen und für uns offenkundig werden. Was beabsichtigen Sie als nächsten Schritt?«
    Aber Baley schämte sich über sein Fiasko so, daß er zu keinem klaren Gedanken fähig war. »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte er niedergeschlagen.
    »Nun, es war auch ziemlich unfair von mir, das zu fragen. Sie haben einen langen Tag hinter sich, einen Tag, der nicht leicht für Sie war. Es überrascht nicht, daß Ihr Gehirn jetzt schon etwas träge ist. Warum ruhen Sie sich nicht aus, sehen sich einen Film an, schlafen? Morgen fühlen Sie sich bestimmt wohler.«
    Baley nickte und murmelte: »Vielleicht haben Sie recht. Aber im Augenblick hatte er nicht das Gefühl, daß er sich am Morgen wohler fühlen würde.«

 
30
     
     
    Das Zimmer war kalt, nicht nur was die herrschende Temperatur anging. Baley fröstelte ein wenig. Eine so niedrige Temperatur im Innern eines Raums verlieh ihm das unangenehme Gefühl, Draußen zu sein. Die Wände waren in einem gebrochenen Weiß gehalten und – was für Fastolfes Niederlassung ungewöhnlich war – nicht dekoriert. Vom Ansehen her wirkte der Boden, als bestünde er aus glattem Elfenbein, aber für die bloßen Füße fühlte er sich wie mit Teppich belegt an. Das Bett war weiß, und die glatte Decke fühlte sich kalt an.
    Er setzte sich auf den Matratzenrand und stellte fest, daß die Matratze unter seinem Gewicht etwas nachgab.
    Er sagte zu Daneel, der mit ihm eingetreten war: »Daneel, stört es dich, wenn ein menschliches Wesen lügt?«
    »Mir ist bewußt, daß menschliche Wesen gelegentlich lügen, Partner Elijah. Manchmal kann es sein, daß eine Lüge nützlich ist, ja sogar erforderlich. Mein Empfinden bezüglich einer Lüge hängt vom Lügner, den Umständen und dem Grund ab.«
    »Kannst du es immer feststellen, wenn ein menschliches Wesen lügt?«
    »Nein, Partner Elijah.«
    »Scheint es dir, daß Dr. Fastolfe oft lügt?«
    »Ich hatte nie den Eindruck, daß Dr. Fastolfe lügt.«
    »Selbst im Zusammenhang mit dem Tod Janders nicht?«
    »Soweit ich das feststellen kann, spricht er in jeder Hinsicht die Wahrheit.«
    »Vielleicht hat er dir Anweisung gegeben, das zu sagen – falls ich fragen sollte?«
    »Das hat er nicht, Partner Elijah.«
    »Vielleicht hat er dir auch Anweisung gegeben, das zu sagen.«
    Er hielt inne. Wiederum – welchen Nutzen hatte es, einen Roboter ins Kreuzverhör zu nehmen? Und in diesem besonderen Fall forderte er doch geradezu zu endlosem Rückzug auf.
    Plötzlich wurde ihm bewußt, daß die Matratze langsam unter ihm nachgegeben hatte, bis sie jetzt seine Hüften halb umfing. Er stand plötzlich auf und sagte: »Gibt es eine Möglichkeit, das Zimmer wärmer zu bekommen, Daneel?«
    »Es wird sich wärmer anfühlen, wenn Sie unter der Decke sind und das Licht ausgeschaltet ist, Partner Elijah.«
    »Ah.« Er blickte argwöhnisch in die Runde. »Würdest du das Licht ausschalten, Daneel, und dann im Raum bleiben?«
    Das Licht ging fast im selben Augenblick aus, und Baley erkannte, daß seine Annahme, der Raum sei undekoriert, falsch gewesen war. Sobald es dunkel geworden war, hatte er das Gefühl, Draußen zu sein. Er meinte das weiche Rascheln des Windes in den Bäumen zu hören und das schläfrige Murmeln irgendwelcher weit entfernter Lebewesen. Dann war da auch die Illusion von Sternen über ihm und gelegentlich eine dahintreibende Wolke, die kaum sichtbar

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