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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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werden. Ich arbeitete in
dieser Richtung mit Giskard und experimentierte mit seiner
Programmierung. Ich habe es auch sehr gut gemacht, nicht wahr,
Giskard?«
    »Ja, das haben Sie, Little Miß«, sagte
Giskard.
    »Aber ich konnte erkennen, daß dieser Mann, den Sie
meinen Vater nennen, in mir nicht das menschliche Wesen sah. Er war
eher bereit zuzusehen, wie ich für das ganze Leben verbogen und
verkorkst wurde, als seine Objektivität aufs Spiel zu setzen.
Seine Beobachtungen bedeuteten ihm mehr als meine Normalität.
Von diesem Augenblick an wußte ich, was ich war und was er war
– und verließ ihn.«
    Das Schweigen war schwer und lastend.
    Baleys Kopf dröhnte. Er wollte fragen: Konnten Sie denn die
Selbstbezogenheit eines großen Wissenschaftlers nicht ins
Kalkül ziehen? Die Wichtigkeit eines großen Problems?
Konnten Sie ihm nicht etwas nachsehen, das er vielleicht in gereiztem
Zustand gesagt hatte, gereizt darüber, weil man ihn gezwungen
hatte, etwas zu diskutieren, was er nicht diskutieren wollte? War
denn Vasilias augenblicklicher Zorn nicht ganz dasselbe? Stellte denn
Vasilias Konzentration auf ihre eigene ›Normalität‹
(was auch immer sie darunter verstand) eine Konzentration, die
vielleicht die zwei wichtigsten Probleme der Menschheit
verdrängte – die Natur des menschlichen Gehirns und die
Besiedlung der Galaxis –, eine ähnliche Ichbezogenheit dar,
die man noch viel weniger entschuldigen konnte?
    Aber diese Fragen konnte er nicht stellen. Er wußte nicht,
wie er sie formulieren sollte, damit sie für diese Frau etwas
bedeuteten, und war auch gar nicht sicher, ob er sie, falls sie
antworten sollte, verstehen würde.
    Was hatte er auf dieser Welt verloren? Er konnte das, was diese
Spacer bewegte, einfach nicht begreifen, so sehr sie sich auch um
Erklärungen bemühten. Und sie konnten ihn nicht begreifen,
ihn und das, was ihn bewegte.
    So sagte er müde: »Tut mir leid, Dr. Vasilia. Ich
verstehe, daß Sie zornig sind, aber wenn Sie Ihren Zorn einen
Augenblick verdrängen und statt dessen über Dr. Fastolfe
und den ermordeten Roboter nachdenken könnten, könnten Sie
dann nicht verstehen, daß wir mit zwei ganz unterschiedlichen
Dingen zu tun haben? Mag sein, daß Dr. Fastolfe den Wunsch
hatte, Sie distanziert und objektiv zu beobachten, selbst um den
Preis Ihres Glücks – und daß er dennoch Lichtjahre
weit von dem Wunsch entfernt sein kann, einen fortgeschrittenen
humaniformen Roboter zu zerstören.«
    Vasilias Gesicht rötete sich. Sie schrie: »Verstehen Sie
denn nicht, was ich Ihnen sage, Erdenmensch? Glauben Sie denn, ich
habe Ihnen das, was ich Ihnen gerade gesagt habe, nur deshalb
erzählt, weil ich glaube, Sie – oder sonst jemand –
würden sich für die traurige Geschichte meines Lebens
interessieren? Glauben Sie denn überhaupt, daß es mir
Freude macht, mich auf diese Weise bloßzustellen?
    Ich sage Ihnen alles dies nur, um Ihnen zu zeigen, daß Dr.
Han Fastolfe – mein biologischer Vater, wie Sie nie müde
werden zu betonen – Jander zerstört hat. Natürlich hat
er es getan. Ich habe mich zurückgehalten, es zu sagen, weil
niemand – vor Ihnen – dumm genug war, mich zu fragen, und
ich mir einen blöden Rest an Rücksicht für diesen Mann
bewahrt habe. Aber jetzt, wo Sie mich gefragt haben, sage ich es und
– bei der Galaxis! – werde fortfahren, es zu sagen –
jedem und allen zu sagen, in aller Öffentlichkeit, wenn
nötig.
    Dr. Han Fastolfe hat Jander Panell zerstört. Dessen
bin ich sicher. Sind Sie jetzt zufrieden?«

 
42
     
     
    Baley starrte die erregte Frau erschrocken an.
    Er stotterte, fing noch einmal an: »Jetzt verstehe ich
überhaupt nichts mehr, Dr. Vasilia. Beruhigen Sie sich und
überlegen Sie. Warum sollte Dr. Fastolfe den Roboter
zerstören? Was hat das damit zu tun, wie er Sie behandelt hat?
Meinen Sie, das sei eine Art Vergeltung gegen Sie?«
    Vasilias Atem ging heftig (Baley stellte abwesend und ohne es zu
wollen fest, daß Vasilia ebenso feinknochig wie Gladia war,
aber große Brüste hatte), und sie schien förmlich an
ihrer Stimme zu zerren, um sie unter Kontrolle zu halten.
    »Ich sagte Ihnen doch, Erdenmensch, oder nicht, daß Han
Fastolfe sich dafür interessierte, das menschliche Gehirn zu
beobachten?« sagte sie. »Er zögerte nicht, es
Belastungen auszusetzen, um die Ergebnisse beobachten zu können.
Und er zog Gehirne vor, die von der Norm abwichen – zum Beispiel
das eines Säuglings –, um ihre Entwicklung verfolgen zu
können.

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