Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
wissen, oder?«
    »Ein humaniformer Roboter? Sicher würde ich das. Und er
hat uns nicht begleitet – niemals.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Völlig sicher.« Gremionis runzelte die Stirn.
»Wahrscheinlich hielt sie ihn für viel zu wertvoll, um ihn
für Aufgaben einzusetzen, die jeder gewöhnliche Roboter
verrichten konnte.«
    »Sie scheinen verstimmt. Haben Sie das auch so
gesehen?«
    »Er war ihr Roboter. Ich habe mir keine Gedanken darüber
gemacht.«
    »Und wenn Sie in Gladias Niederlassung waren, haben Sie ihn
nie gesehen?«
    »Niemals.«
    »Hat sie je etwas über ihn gesagt? Über ihn
gesprochen?«
    »Nicht, daß ich mich erinnere.«
    »Kam Ihnen das nicht eigenartig vor?«
    Gremionis schüttelte den Kopf. »Nein. Warum über
Roboter reden?«
    Baleys ernste Augen fixierten das Gesicht seines Gegenübers.
»Hatten Sie eine Ahnung, welche Beziehung zwischen Gladia und
Jander herrschte?«
    Gremionis sah ihn an. »Werden Sie mir jetzt sagen, daß
die beiden sexuelle Beziehungen hatten?«
    »Würde Sie das überraschen, wenn ich das
sagte?« fragte Baley dagegen.
    Gremionis schien ungerührt. »Das kommt vor. Es ist nicht
ungewöhnlich. Man kann manchmal einen Roboter benutzen, wenn
einem danach ist. Und ein humaniformer Roboter – völlig
humaniform, glaube ich…«
    »Völlig«, sagte Baley mit einer entsprechenden
Handbewegung.
    Gremionis zog die Mundwinkel herunter. »Nun, dann würde
es einer Frau ja schwerfallen, da zu widerstehen.«
    »Ihnen hat sie widerstanden. Stört es Sie nicht,
daß Gladia Ihnen einen Roboter vorgezogen hat?«
    »Nun, wenn es darauf hinausläuft, bin ich nicht sicher,
daß ich es überhaupt glaube – aber wenn es so ist, so
gibt es daran nichts, worüber man sich aufzuregen brauchte. Ein
Roboter ist eben nur ein Roboter. Eine Frau und ein Roboter –
oder ein Mann und ein Roboter –, das ist doch nur
Masturbation.«
    »Sie haben ehrlich nichts von der Beziehung gewußt, Mr.
Gremionis? Niemals etwas geargwöhnt?«
    »Ich habe nie darüber nachgedacht«, beharrte
Gremionis.
    »Sie haben es nicht gewußt? Oder es gewußt, aber
ihm keine Bedeutung beigemessen?«
    Gremionis blickte finster. »Jetzt wollen Sie mich wieder in
die Enge treiben. Was wollen Sie denn, daß ich sage? Jetzt, wo
Sie es mir in den Mund gelegt haben, scheint mir, wenn ich
zurückblicke, daß ich vielleicht gelegentlich über so
etwas nachgedacht habe. Trotzdem, ich hatte nie das Gefühl,
daß etwas geschah, ehe Sie anfingen, diese Fragen zu
stellen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, ich bin sicher. Sie sollen mich nicht
bedrängen.«
    »Ich bedränge Sie nicht. Ich frage mich nur, ob Sie
wußten, daß Gladia regelmäßige sexuelle
Beziehungen mit Jander hatte, ob Sie wußten, daß Sie nie,
solange das so war, als ihr Liebhaber akzeptiert werden würden,
und sie so sehr begehrten, daß Sie vor nichts haltgemacht
hätten, um Jander auszuschalten, daß Sie, kurz gesagt, so
eifersüchtig waren, daß Sie…«
    Und in dem Augenblick warf sich Gremionis – als hätte
sich eine straff gespannte Feder in ihm, die minutenlang unter
Mühe festgehalten worden war, plötzlich gelöst –
mit einem lauten Schrei auf Baley, der, völlig überrascht,
instinktiv zurückfuhr, daß sein Stuhl umkippte.

 
51
     
     
    Starke Arme hielten ihn. Baley spürte, wie man ihn aufhob,
den Stuhl wieder aufrichtete, und dann wurde ihm bewußt,
daß er sich im Griff eines Roboters befand. Wie leicht man doch
vergaß, daß sie sich im Raum befanden, wenn sie stumm und
reglos in ihren Nischen standen.
    Aber es war weder Daneel noch Giskard, der ihm zu Hilfe gekommen
war. Es war Gremionis’ Roboter, Brundij.
    »Sir«, sagte Brundij, und seine Stimme klang ein wenig
unnatürlich. »Ich hoffe, Sie sind nicht verletzt.«
    Wo waren Daneel und Giskard?
    Die Frage beantwortete sich sofort. Die Roboter hatten sich die
Arbeit sauber und schnell geteilt. Daneel und Giskard,
abschätzend, daß ein umgekippter Stuhl die geringere
Wahrscheinlichkeit eines Schadens für Baley bot als ein
Gremionis, der die Kontrolle über sich verloren hatte, hatten
sich auf den Gastgeber gestürzt. Brundij, sofort erkennend,
daß er in jener Richtung nicht benötigt wurde,
kümmerte sich um das Wohlbefinden des Gastes.
    Gremionis hing schwer atmend und völlig bewegungsunfähig
im vorsichtigen Doppelgriff von Baleys Robotern.
    Gremionis sagte mit einer Stimme, die kaum lauter als ein
Flüstern war: »Laßt mich los! Ich habe mich unter
Kontrolle.«
    »Ja, Sir«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher