Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
sein.«
    »Ja, Sir.« Die Augen des Roboters – sie
glühten schwach, stellte Baley fest, ganz im Gegensatz zu denen
Daneels – wandten sich kurz R. Daneel zu, als suchten sie nach
Anweisungen seitens eines überlegenen Wesens.
    Und R. Daneel sagte leise: »Es wird angemessen sein, Freund
Giskard, vor der Tür zu bleiben.«
    »Das werde ich, Freund Daneel«, sagte R. Giskard.
    Er ging hinaus, und Baley fragte ein wenig gereizt: »Warum
muß er vor der Tür bleiben? Bin ich ein
Gefangener?«
    »In dem Sinn«, sagte R. Daneel, »daß Ihnen
nicht erlaubt ist, sich während dieser Reise unter die
Passagiere des Schiffes zu mischen, bedauere ich
gezwungenermaßen sagen zu müssen, sind Sie in der Tat ein
Gefangener. Aber das ist nicht der Grund für die Anwesenheit von
Giskard. Und ich sollte Ihnen vielleicht an diesem Punkt sagen,
daß es ratsam wäre, Partner Elijah, wenn Sie Giskard
– oder jeden anderen Roboter – nicht als ›Boy‹
ansprechen.«
    Baley runzelte die Stirn. »Stört ihn der
Ausdruck?«
    »Giskard stört keine Handlung eines menschlichen Wesens.
Es ist nur einfach so, daß ›Boy‹ auf Aurora nicht die
gebräuchliche Anredeform für Roboter ist. Und es wäre
nicht ratsam, Reibungen mit den Auroranern zu erzeugen, indem Sie
unbeabsichtigt infolge unwesentlicher Redegewohnheiten Ihre Herkunft
betonten.«
    »Wie soll ich ihn dann ansprechen?«
    »So wie Sie mich ansprechen, indem Sie seinen akzeptierten,
ihn identifizierenden Namen gebrauchen. Das ist schließlich nur
ein Geräusch, das die jeweilige Person identifiziert, die Sie
ansprechen – und warum sollte ein Geräusch einem anderen
vorzuziehen sein? Es ist lediglich eine Angelegenheit der Konvention.
Und dann ist es auch auf Aurora nicht Sitte, die Initiale
›R‹ zu gebrauchen, ausgenommen bei sehr formellen
Gelegenheiten, wo der ganze Name des Roboters angemessen ist –
und selbst dann läßt man heutzutage die Initiale
häufig weg.«
    »In dem Fall… Daneel« – Baley
unterdrückte den plötzlichen Impuls, ›R. Daneel‹
zu sagen –, »wie unterscheidet ihr dann zwischen Robotern
und menschlichen Wesen?«
    »Die Unterscheidung ist gewöhnlich offenkundig, Partner
Elijah. Deshalb besteht selten das Bedürfnis, sie unnötig
hervorzuheben. Zumindest ist das die auroranische Betrachtungsweise,
und da Sie Giskard um Filme über Aurora gebeten haben, nehme ich
an, daß Sie sich mit den auroranischen Gepflogenheiten vertraut
machen wollen, soweit Sie das für die Aufgabe benötigen,
die Sie übernommen haben.«
    »Die Aufgabe, die man mir angehängt hat, ja. Und was
ist, wenn die Unterscheidung zwischen Roboter und menschlichen Wesen nicht offenkundig ist, Daneel? So wie in deinem
Fall?«
    »Warum dann die Unterscheidung machen, wenn die Situation
nicht von einer Art ist, in der sie von Bedeutung
wäre?«
    Baley atmete tief. Es würde schwierig sein, sich dieser
auroranischen Fiktion anzupassen, daß es keine Roboter gab.
»Aber wenn Giskard nicht hier ist, um mich als Gefangenen zu
bewachen«, fragte er, »warum ist er dann vor der
Tür?«
    »Das geschieht auf Anweisung von Dr. Fastolfe, Partner
Elijah. Giskard soll Sie beschützen.«
    »Mich beschützen? Gegen was? Oder gegen
wen?«
    »Dr. Fastolfe hat sich in dem Punkt nicht präzise
geäußert, Partner Elijah. Immerhin haben sich die
menschlichen Leidenschaften in der Angelegenheit von Jander Panell
sehr erregt…«
    »Jander Panell?«
    »Das ist der Roboter, dessen Nützlichkeit gewaltsam
beendet worden ist.«
    »Der Roboter, mit anderen Worten, den man getötet
hat?«
    »Getötet, Partner Elijah, ist ein Begriff, den man
gewöhnlich in bezug auf menschliche Wesen gebraucht.«
    »Aber auf Aurora vermeidet man Unterscheidungen zwischen
Robotern und menschlichen Wesen, nicht wahr?«
    »Ja, das tut man! Dennoch hat sich die Möglichkeit einer
Unterscheidung oder mangelnder Unterscheidungsmöglichkeiten im
speziellen Fall der Funktionsbeendigung nie ergeben – meines
Wissens. Ich weiß nicht, wie die Regeln da sind.«
    Baley dachte über die Sache nach. Es war ein Punkt ohne
wirkliche Bedeutung, lediglich eine Frage der Semantik. Aber er
wollte die Denkweise der Auroraner ergründen. Anders würde
er nie weiterkommen.
    So sagte er langsam: »Ein menschliches Wesen, das
funktioniert, lebt. Wenn jenes Leben gewaltsam durch die
bewußte Handlung eines anderen menschlichen Wesens beendet
wird, nennen wir das ›Mord‹ oder ›Totschlag‹.
›Mord‹ ist irgendwie das stärkere Wort. Wenn

Weitere Kostenlose Bücher