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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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bedeckt.
Das Oberteil der Bluse bedeckte seinen Hals und lief in eine Kapuze
aus, mit der er, falls er das wünschte, seinen Kopf bedecken
konnte. Er wußte natürlich, daß er nicht zu seiner
Bequemlichkeit so bedeckt wurde, sondern um die Gefahr zu verringern,
die er für die Spacer darstellte.
    Während er sich den Anzug ansah, dachte er, daß er sich
eigentlich unbehaglich eingeschlossen fühlen sollte, unbehaglich
warm, unbehaglich feucht. Aber das war nicht der Fall. Zu seiner
ungeheuren Erleichterung schwitzte er nicht einmal.
    Er zog daraus den naheliegenden vernünftigen Schluß. Er
sagte zu dem Roboter, der ihn zum Schiff begleitet hatte und immer
noch bei ihm war: »Boy, sind diese Kleider
temperaturreguliert?«
    »Das sind sie in der Tat, Sir«, sagte der Roboter.
»Das ist Allwetterkleidung und gilt als sehr angenehm. Diese
Kleidung ist außergewöhnlich teuer. Wenige auf Aurora
können sich so etwas leisten.«
    »Wirklich? Jehoshaphat!«
    Er starrte den Roboter an. Es schien sich um ein ziemlich
primitives Modell zu handeln, das sich tatsächlich kaum von den
Erdenmodellen unterschied. Trotzdem war da eine gewisse Feinheit im
Ausdruck, der den Erdenmodellen fehlte. So konnte es zum Beispiel den
Gesichtsausdruck in begrenztem Maße verändern. Er hatte
ganz leicht gelächelt, als er darauf hinwies, daß man
Baley etwas gegeben hatte, das sich nur wenige Auroraner leisten
konnten.
    Seine Körperstruktur ähnelte Metall und sah doch eher
wie etwas Gewebeartiges aus, etwas, das sich bei der Bewegung ganz
leicht veränderte, mit Farben, die in angenehmer Weise
zueinander paßten oder kontrastierten. Kurz gesagt, wenn man
nicht sehr genau und scharf hinsah, schien der Roboter, wenn er auch ganz eindeutig nicht humaniform war, Kleider zu
tragen.
    »Wie sollte ich dich ansprechen, Boy?« sagte Baley.
    »Ich bin Giskard, Sir.«
    »R. Giskard?«
    »Wenn Sie wünschen, Sir.«
    »Gibt es auf diesem Schiff eine Bibliothek?«
    »ja, Sir.«
    »Kannst du mir Buchfilme über Aurora besorgen?«
    »Welche Art, Sir?«
    »Geschichte – politische Wissenschaften –
Geographie – alles, woraus ich mehr über den Planeten
lernen kann.«
    »Ja, Sir.«
    »Und einen Betrachter.«
    »Ja, Sir.«
    Der Roboter verließ den Raum durch die Doppeltür, und
Baley nickte sich selbst grimmig zu. Auf seiner Reise nach Solaria
war es ihm nie in den Sinn gekommen, die nutzlose Zeit, die das
Durchqueren des Weltraums erforderte, damit zu verbringen, etwas
Nützliches zu lernen. Er hatte in den letzten zwei Jahren ganz
schön hinzugelernt.
    Er versuchte die Tür zu öffnen, durch die der Roboter
gerade hinausgegangen war. Sie war abgesperrt und gab nicht nach.
Alles andere hätte ihn ungemein überrascht.
    Er erforschte das Zimmer, trat an den Hyperwellenschirm. Er drehte
verspielt an den Knöpfen, worauf ihm schrille Musik
entgegenschlug. Nach einer Weile gelang es ihm, die Lautstärke
zu vermindern, und er hörte mißbilligend zu. Schrill und
unharmonisch. Die Instrumente des Orchesters klangen eigenartig
verzerrt.
    Er berührte einige andere Kontakte und schaffte es
schließlich, das Bild zu wechseln. Jetzt sah er ein
Weltraumfußballspiel, das, wie es schien, im Zustand der
Schwerelosigkeit gespielt wurde. Der Ball flog in einer geraden
Linie, und die Spieler (zu viele auf jeder Seite – mit Flossen
am Rücken, den Ellbogen und den Knien, die vermutlich dazu
dienten, die Bewegungen unter Kontrolle zu halten) schwebten in
eleganten Bögen. Die ungewöhnlichen Bewegungen erzeugten in
Baley ein Gefühl der Übelkeit. Er beugte sich vor und hatte
gerade den Aus-Schalter gefunden und betätigt, als er
hörte, wie die Tür hinter ihm sich öffnete.
    Er drehte sich um und wurde sich zunächst, weil er damit
gerechnet hatte, R. Giskard zu sehen, nur bewußt, daß es nicht R. Giskard war. Er blinzelte ein paarmal und stellte
fest, daß er eine durch und durch menschliche Gestalt vor sich
hatte, mit einem breiten Gesicht mit hohen Backenknochen und kurzem,
bronzefarbenem Haar, das dicht am Schädel anlag, jemand, der
konservativ geschnittene Kleidung von ebenso konservativer
Färbung trug.
    »Jehoshaphat!« sagte Baley mit einer Stimme, als wollte
ihn jemand erwürgen.
    »Partner Elijah«, sagte der andere und trat vor, ein
seltsam würdevolles Lächeln im Gesicht.
    »Daneel!« rief Baley, schlang die Arme um den Roboter
und drückte ihn an sich. »Daneel!«

 
7
     
     
    Baley hielt Daneel immer noch umfangen, den einzigen

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