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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Man verwendet
nur den Titel. Das soll die Kontinuität der Regierung
hervorheben. Die Amtsträger haben jeweils ihre Amtsperioden,
aber ›der Vorsitzende‹ existiert immer.«
    »Und dieser Vorsitzende – wie alt ist er?«
    »Ziemlich alt, Sir. Dreihunderteinunddreißig«,
sagte Giskard, der typischerweise statistische Daten jederzeit auf
Abruf bereit hatte.
    »In guter Gesundheit?«
    »Ich weiß nichts Gegenteiliges, Sir.«
    »Irgendwelche besonderen persönlichen Eigenheiten, auf
die ich vielleicht vorbereitet sein sollte?«
    Das schien Giskard aus der Fassung zu bringen. Er brauchte eine
kleine Pause, ehe er sagte: »Das ist schwer für mich zu
sagen, Sir. Er befindet sich in seiner zweiten Amtsperiode. Er gilt
als tüchtiger Vorsitzender, ein harter Arbeiter, der Ergebnisse
erzielt.«
    »Ist er ungeduldig? Eine dominante Persönlichkeit?
Geduldig? Verständnisvoll?«
    Darauf antwortete Giskard: »Solche Dinge müssen Sie
selbst beurteilen, Sir.«
    Und Daneel fügte hinzu: »Partner Elijah, der Vorsitzende
steht über den Parteien. Er ist per Definition gerecht und von
ausgleichender Natur.«
    »Sicher ist er das«, murmelte Baley. »Aber
Definitionen sind abstrakt, sowie ›der Vorsitzende‹,
während individuelle Vorsitzende – mit Namen – konkret
sind, persönliche Eigenschaften besitzen.«
    Er schüttelte den Kopf. Er selbst wünschte sich, er
könnte im Augenblick etwas konkreter sein. Nachdem er dreimal an
etwas gedacht und es dreimal wieder verloren hatte, kannte er jetzt
seinen eigenen Kommentar zu dem Zeitpunkt, als der Gedanke ihn
beschäftigt hatte, und das half immer noch nichts.
    Er war als erster da.
    Wer war als erster da? – Wann?
    Baley hatte keine Antwort.

 
74
     
     
    Fastolfe erwartete Baley an der Tür seiner Niederlassung, mit
einem Roboter hinter sich, der höchst unrobotisch unruhig
schien, als wäre er außerstande, seine angemessene
Funktion zu erfüllen, die darin bestand, einen Besucher zu
begrüßen, und als verstimmte ihn das.
    (Aber dann las man natürlich immer menschliche Motivationen
und Reaktionen in Roboter hinein. Vermutlich lag hier gar keine
Verstimmung vor – überhaupt keinerlei Gefühl –,
lediglich ein leichtes Schwanken der positronischen Potentiale, was
aus der Tatsache resultierte, daß seine Befehle darin
bestanden, alle Besucher zu begrüßen und zu inspizieren,
und er diese Aufgabe nicht ganz erfüllen konnte, ohne Fastolfe
zur Seite zu schieben, was er bei Fehlen einer besonderen
Notwendigkeit ebenfalls nicht tun konnte. Also setzte er immer zum
einen oder anderen an, und das verlieh ihm den Anschein der Unruhe
und Nervosität.)
    Baley ertappte sich dabei, wie er den Roboter geistesabwesend
anstarrte, und einige Mühe hatte, den Blick wieder Fastolfe
zuzuwenden. (Er dachte an Roboter, wußte aber nicht warum.)
    »Es freut mich, Sie wiederzusehen, Dr. Fastolfe«, sagte
er und streckte die Hand aus. Nach seiner Begegnung mit Gladia hatte
er einige Mühe, sich daran zu erinnern, daß Spacern
physische Kontakte mit Erdenmenschen ziemlich zuwider waren.
    Fastolfe zögerte einen Augenblick lang, aber dann siegten die
guten Manieren über seine Vorsicht, und er nahm die angebotene
Hand, hielt sie kurz und ließ sie wieder los. Er sagte:
»Meine Freude, Sie zu sehen, Mr. Baley, ist noch viel
größer. Ich war über das, was Sie gestern abend
erlebt haben, sehr bestürzt. Es war kein besonders schlimmes
Gewitter, aber auf einen Erdenmenschen muß es erschütternd
gewirkt haben.«
    »Sie wissen also, was geschehen ist?«
    »Daneel und Giskard haben mich in der Beziehung
vollständig informiert. Mir wäre wohler gewesen, wenn sie
unmittelbar hierhergekommen wären und Sie am Ende mitgebracht
hätten, aber ihre Entscheidung basierte auf der Tatsache,
daß Gladias Niederlassung näher bei dem Landeort des
Schwebers war und daß Ihre Anweisungen äußerst
eindringlich waren und Sie Daneels Sicherheit vor Ihre eigene
gestellt hatten. Die haben das doch nicht falsch
interpretiert?«
    »Nein. Ich habe sie gezwungen, mich zu verlassen.«
    »War das klug?« Fastolfe ging ins Haus voraus und wies
auf einen Stuhl.
    Baley setzte sich. »Mir schien es in dem Augenblick richtig.
Wir wurden verfolgt.«
    »Das hat mir Giskard gemeldet. Außerdem hat er noch
gemeldet, daß…«
    Baley unterbrach ihn. »Dr. Fastolfe, bitte, ich habe sehr
wenig Zeit, und da sind einige Fragen, die ich Ihnen stellen
muß.«
    »Bitte stellen Sie sie«, sagte Fastolfe sofort in seiner
makellosen

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