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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Höflichkeit.
    »Man hat mir gegenüber angedeutet, daß Ihnen Ihre
Arbeit bezüglich der Gehirnfunktion über alles andere geht,
daß Sie…«
    »Lassen Sie mich diesen Satz für Sie beenden, Mr. Baley.
Daß ich es nicht dulde, wenn sich mir irgend etwas in den Weg
stellt, daß ich völlig rücksichtslos bin, in dem
Zusammenhang alle ethischen und moralischen Erwägungen beiseite
schiebe und vor nichts haltmachen würde, und im Namen der
Bedeutung meiner Arbeit das entschuldigen würde.«
    »Ja.«
    »Wer hat Ihnen das gesagt, Mr. Baley?« fragte
Fastolfe.
    »Ist das wichtig?«
    »Vielleicht nicht. Außerdem ist es nicht schwer zu
erraten. Es war meine Tochter Vasilia. Da bin ich ganz
sicher.«
    »Vielleicht«, sagte Baley. »Was ich wissen
möchte, ist, ob diese Einschätzung Ihres Charakters korrekt
ist?«
    Fastolfe lächelte betrübt. »Erwarten Sie von mir
bezüglich meines eigenen Charakters eine ehrliche Antwort? In
mancher Hinsicht sind die Anklagen gegen mich wahr. Ich betrachte
meine Arbeit wirklich als das Wichtigste, was es gibt, und ich habe
tatsächlich den Drang, ihr alles und jedes unterzuordnen. Ich
würde konventionelle Vorstellungen der Ethik und der Moral
ignorieren, wenn diese sich mir in den Weg stellten. – Es ist
nur so, daß ich es nicht tue. Ich kann mich nicht dazu bringen.
Und wenn man mir im besonderen vorwirft, ich hätte Jander
getötet, weil das in irgendeiner Weise meine Studien des
menschlichen Gehirns fördern würde, so stelle ich das in
Abrede. Es ist nicht so. Ich habe Jander nicht
getötet.«
    »Sie haben vorgeschlagen, ich solle mich psychosondieren
lassen, um damit an eine Information heranzukommen, die mir in meinem
Bewußtsein sonst nicht zugänglich ist. Ist es Ihnen in den
Sinn gekommen, daß man Ihre Unschuld beweisen könnte, wenn Sie sich einer solchen Behandlung unterzögen?«
    Fastolfe nickte nachdenklich. »Ich kann mir vorstellen,
daß Vasilia angedeutet hat, es sei ein Beweis meiner Schuld,
daß ich eine solche Behandlung nicht vorgeschlagen habe. Aber
das ist nicht so. Eine Psychosonde ist ein nicht ungefährliches
Ding, und ich habe dieselben Vorbehalte wie Sie, mich ohne Not dieser
Behandlung zu unterziehen. Dennoch hätte ich das trotz meiner
Ängste getan, wenn ich nicht zugleich wüßte,
daß dies der größte Wunsch meiner Widersacher
wäre. Sie würden gegen jeden Beweis argumentieren, der
meine Unschuld untermauert, und die Psychosonde ist kein ausreichend
empfindliches Instrument, um einen einwandfreien Unschuldsbeweis zu liefern. Aber wenn man die Sonde einsetzte,
würden sie Informationen über die Theorie und die
Konstruktion humaniformer Roboter bekommen. Das ist es, worauf
sie aus sind, und das werde ich ihnen nicht geben!«
    Baley nickte. »Sehr gut. Danke, Dr. Fastolfe.«
    »Gern geschehen«, sagte Fastolfe. »Und jetzt, wenn
ich auf das zurückkommen darf, was ich vorher sagte. Giskard
meldete mir, Sie wären, nachdem er Sie allein im Schweber
zurückgelassen hatte, von fremden Robotern bedrängt worden,
zumindest haben sie ziemlich zusammenhanglos von fremden Robotern
gesprochen, nachdem man Sie bewußtlos und dem Unwetter
ausgesetzt aufgefunden hatte.«
    »Die Roboter haben mich tatsächlich bedrängt, Dr.
Fastolfe. Ich habe es fertiggebracht, sie abzulenken und
wegzuschicken. Aber anschließend hielt ich es für klug,
lieber den Schweber zu verlassen, als ihre Rückkehr abzuwarten.
Vielleicht habe ich nicht ganz klar gedacht, als ich zu jener
Entscheidung gelangte. Giskard hat das zumindest gesagt.«
    Fastolfe lächelte. »Giskard hat ein ziemlich einfaches
Bild des Universums im Kopf. Haben Sie eine Vorstellung, wessen
Roboter das waren?«
    Baley rutschte unruhig herum und schien auf dem Stuhl keine ihm
angenehme Sitzposition zu finden. Dann fragte er: »Ist der
Vorsitzende schon eingetroffen?«
    »Nein, aber er wird jeden Augenblick kommen. Ebenso Amadiro,
der Chef des Instituts, den Sie, wie mir die Roboter sagten, gestern
kennengelernt haben. Ich bin nicht sicher, ob das klug war. Sie haben
ihn gereizt.«
    »Ich mußte ihn sprechen, Dr. Fastolfe, und mir schien
er nicht gereizt.«
    »Das sagt bei Amadiro nichts. Er hat als Folge dessen, was er
als Ihre Verleumdungen und Ihre unerträgliche Besudelung seiner
professionellen Reputation bezeichnet, den Vorsitzenden zum Handeln
gezwungen.«
    »In welcher Weise?«
    »Es ist Aufgabe des Vorsitzenden, dafür zu sorgen,
daß miteinander im Wettbewerb stehende Gruppen zusammenkommen
und Kompromisse

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