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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Stirn.
»Obwohl…«
    »Ja?«
    »Ich habe den Eindruck, daß mir kurz vor dem
Einschlafen – im Dämmerzustand zwischen Schlafen und
Wachen, in dem man frei assoziiert –, daß ich da das
Gefühl hatte, etwas zu haben.«
    »Tatsächlich? Was?«
    »Ich weiß nicht. Der Gedanke hat mich wieder
aufgeweckt, aber dann entschwand er mir. Oder irgendein
Geräusch, das ich mir eingebildet habe, hat mich abgelenkt. Ich
kann mich nicht erinnern. Ich habe versucht, nach dem Gedanken zu
schnappen, aber ich bekam ihn nicht mehr zu fassen. Er ist
verschwunden. Ich glaube, so etwas ist gar nicht
ungewöhnlich.«
    Fastolfe musterte ihn nachdenklich. »Sind Sie da
sicher?«
    »Eigentlich nicht. Der Gedanke verblaßte so schnell,
daß ich nicht einmal sicher sein konnte, daß ich ihn
tatsächlich gehabt habe. Und selbst wenn, dann hat er für
mich vielleicht nur deshalb scheinbar einen Sinn ergeben, weil ich
halb schlief. Wenn man ihn mir jetzt am hellichten Tag wiederholte,
würde er vielleicht überhaupt keinen Sinn
ergeben.«
    »Aber was auch immer es war und wie flüchtig auch immer,
es würde doch ganz sicher eine Spur hinterlassen
haben.«
    »Ich denke schon, Dr. Fastolfe. Und wenn, dann wird es mir
auch wieder einfallen. Darauf vertraue ich ganz sicher.«
    »Sollten wir warten?«
    »Was bleibt uns denn sonst übrig?«
    »Es gibt da etwas, was man Psychosonde nennt.«
    Baley lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte Fastolfe
einen Augenblick lang an. Dann sagte er: »Davon habe ich
gehört, aber das wird in der Polizeiarbeit auf der Erde nicht
eingesetzt.«
    »Wir sind nicht auf der Erde, Mr. Baley«, sagte Fastolfe
mit leiser Stimme.
    »Diese Behandlung kann zu Gehirnschädigungen
führen. Habe ich nicht recht?«
    »Das ist unwahrscheinlich, wenn sorgfältig gearbeitet
wird.«
    »Aber nicht unmöglich, selbst wenn sorgfältig
gearbeitet wird«, sagte Baley. »Nach meiner Kenntnis darf
die Sonde auf Aurora nur unter genau definierten Bedingungen benutzt
werden. Leute, an denen man sie einsetzt, müssen sich eines
Kapitalverbrechens schuldig gemacht haben oder…«
    »Ja, Mr. Baley, aber das gilt für Auroraner. Sie sind
kein Auroraner.«
    »Sie meinen, weil ich ein Erdenmensch bin, darf ich wie ein
Unmensch behandelt werden?«
    Fastolfe lächelte und spreizte die Hände. »Kommen
Sie, Mr. Baley! Es war ja nur ein Gedanke. Letzte Nacht waren Sie
immerhin verzweifelt genug, den Vorschlag zu machen, unser Dilemma
dadurch zu lösen, indem wir Gladia in eine schreckliche und
tragische Situation bringen. Und deshalb frage ich mich jetzt, ob Sie
verzweifelt genug sind, um sich selbst zu riskieren?«
    Baley rieb sich die Augen und blieb eine Weile stumm. Dann sagte
er mit völlig veränderter Stimme: »Gestern abend hatte
ich unrecht. Das habe ich zugegeben. Was jetzt diese Sache angeht,
gibt es keinerlei Sicherheit, daß das, woran ich im Halbschlaf
dachte, irgendeine Beziehung zu unserem Problem hatte.
Möglicherweise war es reine Phantasie, unlogischer Unsinn.
Vielleicht war es gar kein Gedanke. Nichts. Würden Sie es
für klug halten, bei einer so geringen Erfolgswahrscheinlichkeit
eine Schädigung meines Gehirns zu riskieren, wo Sie doch nach
Ihren eigenen Worten auf eben dieses Gehirn bauen, um eine
Lösung für das Problem zu finden?«
    Fastolfe nickte. »Sie vertreten Ihren Fall sehr beredt –
und ich hatte es nicht wirklich ernstgemeint.«
    »Danke, Dr. Fastolfe.«
    »Aber wie machen wir jetzt weiter?«
    »Zunächst einmal möchte ich noch einmal mit Gladia
sprechen. Es gibt da einige Punkte, die noch näherer
Aufklärung bedürfen.«
    »Die hätten Sie gestern abend besprechen
sollen?«
    »Ja, das hätte ich, aber gestern abend war da für
mich mehr, als ich aufnehmen konnte. Es gab Punkte, die mir entgangen
sind. Ich bin ein Ermittler, kein unfehlbarer Computer.«
    »Ich wollte Sie nicht tadeln«, sagte Fastolfe. »Ich
würde nur sehr ungern sehen, daß Gladia unnötig
beunruhigt wird. Angesichts dessen, was Sie mir gestern abend sagten,
kann ich nur vermuten, daß sie sich in einem Zustand tiefer
Verzweiflung befinden muß.«
    »Bestimmt. Aber sie ist auch verzweifelt darauf aus
herauszufinden, was geschehen ist – wer, wenn es überhaupt
jemand war, den getötet hat, den sie als ihren Mann betrachtete.
Auch das ist verständlich. Ich bin sicher, daß sie bereit
sein wird, mir zu helfen. Und dann möchte ich noch mit jemandem
sprechen.«
    »Mit wem?«
    »Mit Ihrer Tochter Vasilia.«
    »Mit Vasilia? – Warum?

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