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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Appetit
vergällt, wenn man mir sagt, daß die Alternative zu einem
Scheitern meiner Bemühungen ein Mordversuch ist.«

 
32
     
     
    Fastolfe lächelte Baley über den
Frühstückstisch hinweg zu. »Haben Sie gut geschlafen,
Mr. Baley?«
    Baley studierte fasziniert die dünne Schinkenscheibe. Man
mußte sie mit einem Messer abgeschnitten haben. Sie war
faserig. An einer Seite war ganz deutlich ein Streifen Fett zu
erkennen. Kurz gesagt, sie war nicht künstlich bearbeitet
worden. Die Folge war, daß sie sozusagen ›schinkiger‹
schmeckte.
    Und dann gab es noch Spiegeleier, wo der Dotter in der Mitte eine
abgeflachte Halbkugel bildete, eingerahmt von Weiß, so
ähnlich wie Gänseblümchen, die Ben ihm auf dem Feld
auf der Erde gezeigt hatte. Intellektuell wußte er, wie ein Ei
vor der Bearbeitung aussah, und wußte auch, daß es sowohl
einen Dotter als auch Eiweiß enthielt, aber er hatte so etwas
in eßfertigem Zustand noch nie getrennt gesehen. Selbst auf dem
Schiff auf der Herreise und selbst auf Solaria waren Eier, wenn man
sie zu Tisch brachte, immer als Rühreier zubereitet gewesen.
    Er blickte scharf zu Fastolfe auf. »Wie bitte?«
    »Haben Sie gut geschlafen?« fragte Fastolfe
geduldig.
    »Ja. Recht gut. Wahrscheinlich würde ich immer noch
schlafen, wenn das Antisomnin nicht gewesen wäre.«
    »Ah ja. Nicht gerade die Gastfreundlichkeit, die ein Gast
erwarten darf, aber ich hatte das Gefühl, Sie würden
vielleicht früh anfangen wollen.«
    »Da haben Sie völlig recht. Ich bin hier auch nicht
gerade ein Gast.«
    Fastolfe aß ein paar Augenblicke lang stumm. Dann nippte er
an seinem heißen Getränk und sagte: »Ist Ihnen in der
Nacht irgendeine Erleuchtung gekommen? Sind Sie vielleicht mit einer
neuen Perspektive, einem neuen Gedanken aufgewacht?«
    Baley sah Fastolfe argwöhnisch an, aber das Gesicht seines
Gegenübers ließ keine Spur von Sarkasmus erkennen.
Während Baley sein Glas an die Lippen führte, sagte er:
»Ich fürchte, nein. Ich bin jetzt genauso uneffektiv, wie
ich das gestern abend war.« Er nahm einen Schluck und schnitt
unwillkürlich eine Grimasse.
    »Es tut mir leid«, sagte Fastolfe. »Schmeckt Ihnen
das Getränk nicht?«
    Baley knurrte etwas Unverständliches und kostete vorsichtig
noch einmal.
    »Das ist einfach Kaffee, wissen Sie«, sagte Fastolfe.
»Koffeinfrei.«
    Baley runzelte die Stirn. »Es schmeckt nicht wie Kaffee und
– entschuldigen Sie, Dr. Fastolfe, ich will wirklich nicht,
daß Sie den Eindruck bekommen, ich wäre paranoid, aber
Daneel und ich hatten gerade halb im Scherz einen Wortwechsel
über die Möglichkeit von Gewaltanwendung gegen mich –
halb im Scherz meinerseits natürlich, nicht auf Seiten Daneels
–, und mir kam plötzlich in den Sinn, daß man am
besten an mich herankäme…«
    Er sprach nicht weiter.
    Fastolfes Augenbrauen schoben sich in die Höhe. Er griff mit
einem entschuldigenden Murmeln nach Baleys Kaffee und roch daran.
Dann nahm er mit seinem Löffel ein wenig davon und kostete.
»Völlig normal«, sagte er dann. »Das ist kein
Versuch, Sie zu vergiften.«
    »Tut mir leid, daß ich mich so dumm benommen habe, wo
ich doch weiß, daß das von Ihren Robotern zubereitet
wurde – aber sind Sie auch sicher?«
    Fastolfe lächelte. »Man hat sich schon früher an
Robotern zu schaffen gemacht – aber diesmal ganz bestimmt nicht.
Es ist nur so, daß Kaffee, obwohl er auf den verschiedenen
Welten allgemein populär ist, in verschiedenen
Geschmacksrichtungen vorkommt. Es ist allgemein bekannt, daß
jedes menschliche Wesen den Kaffee seiner eigenen Welt vorzieht. Es
tut mir leid, Mr. Baley, ich habe hier keine Sorte von der Erde, die
ich Ihnen anbieten könnte. Würden Sie Milch vorziehen? Die
ist von Welt zu Welt relativ konstant. Fruchtsaft? Auroras
Traubensaft gilt im allgemeinen als ganz hervorragend. Es gibt
einige, die finstere Andeutungen machen, daß wir ihn etwas
fermentieren lassen, aber das ist natürlich nicht wahr.
Wasser?«
    »Ich werde Ihren Traubensaft versuchen.« Baley warf
einen zweifelnden Blick auf den Kaffee. »Ich denke, ich sollte
versuchen, mich daran zu gewöhnen.«
    »Aber ganz und gar nicht«, sagte Fastolfe. »Warum
das Unangenehme suchen, wenn es unnötig ist? Und so…«
– sein Lächeln wirkte ein wenig gequält, als er auf
seine vorangegangene Bemerkung zurückkam – »haben
Ihnen die Nacht und der Schlaf keine nützlichen
Überlegungen gebracht?«
    »Tut mir leid«, sagte Baley. Dann runzelte er die

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