Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
eine Abstraktion sein? Sie ist etwas, worauf man deuten kann. Denk darüber in Verbindung mit dem Nullten Gesetz nach, und du wirst erkennen, daß die Ausweitung der Gesetze der Robotik gerechtfertigt ist – durch deine eigene Erfahrung gerechtfertigt!«
    Diesmal entstand eine lange Pause, bis Giskard schließlich ganz langsam sagte, als müßte man jedes Wort aus ihm herauszerren: »Es mag sein, daß du recht hast, Freund Daneel – und doch, wenn wir jetzt auf der Erde landen, mit einem Nullten Gesetz, das wir vielleicht gebrauchen können, wissen wir doch immer noch nicht, wie wir es gebrauchen können. Uns scheint doch bis jetzt, daß die Krise, der die Erde ausgesetzt ist, mit dem Einsatz eines Nuklearverstärkers zu tun hat. Aber soweit uns bekannt ist, gibt es auf der Erde nichts von Bedeutung, worauf man einen Nuklearverstärker ansetzen könnte. Was werden wir also auf der Erde tun?«
    »Das weiß ich bis jetzt noch nicht«, sagte Daneel traurig.

 
75
     
     
    Lärm!
    Gladia lauschte erstaunt. Es war kein Lärm, der ihren Ohren wehtat; nicht das Geräusch von aufeinanderkrachenden Oberflächen; auch kein durchdringendes Kreischen oder Knallen oder irgend etwas anderes, das man durch ein onomatopoetisches Wort ausdrücken konnte.
    Es war weicher, nicht so bedrückend. Ein Geräusch, das sich hob und wieder fiel, mit gelegentlichen Unregelmäßigkeiten; ein Geräusch, das nicht mehr aufhörte.
    D. G. beobachtete sie, wie sie lauschte, den Kopf zur Seite geneigt, und sagte schließlich: »Ich nenne das das Dröhnen der City, Gladia.«
    »Hört es nie auf?«
    »Nein, niemals. Aber was kann man schon erwarten? Bist du je auf einem Feld gestanden und hast zugehört, wie der Wind in den Blättern raschelte und die Insekten durch die Luft schwirrten und Vögel zwitscherten und Wasser plätscherte? Das hört auch nie auf.«
    »Das ist anders.«
    »Nein, das ist es nicht; es ist dasselbe. Das Geräusch hier ist das Ineinanderverschmelzen von polternden Maschinen und den verschiedenen Geräuschen, die die Leute erzeugen. Aber das Prinzip ist genau dasselbe wie die natürlichen, nicht-menschlichen Geräusche eines Feldes. Du bist Felder gewöhnt, also hörst du die Geräusche dort nicht. Das hier bist du nicht gewöhnt, also hörst du es und empfindest es wahrscheinlich als lästig. Erdenmenschen hören es nicht, nur in den seltenen Fällen, wenn sie gerade vom Land hereinkommen, und dann sind sie sehr froh darüber, es wieder zu hören. Morgen wirst du es auch nicht mehr hören.«
    Sie standen auf einem kleinen Balkon, und Gladia sah sich jetzt nachdenklich um. »So viele Gebäude!«
    »Das kann man wohl sagen. Strukturen und Bauten in jeder Richtung – über Kilometer und Kilometer. Und nach oben und unten auch. Das ist nicht nur eine Stadt, wie es sie auf Aurora oder Baleys Welt gibt; das ist eine City – eine City von der Art, wie sie es nur auf der Erde gibt.«
    »Das also sind die Stahlhöhlen«, sagte Gladia. »Ich weiß. Wir sind hier unter der Erde, nicht wahr?«
    »Ja. Unbedingt. Ich muß dir sagen, daß ich auch eine Weile brauchte, um mich an das zu gewöhnen, als ich die Erde zum erstenmal besuchte. Wohin auch immer man in einer City geht – es sieht immer überfüllt aus. Gänge und Brücken und Straßen und Ladenfassaden und Menschenmassen. Und alles scheint von den Leuchtröhren in weichen, schattenlosen Sonnenschein getaucht – aber das ist nicht Sonnenschein, und ich weiß nicht einmal, ob droben auf der Oberfläche überhaupt im Augenblick die Sonne scheint oder ob sie von Wolken bedeckt ist oder vielleicht gar gerade auf der anderen Seite des Planeten steht, so daß dieser Teil der Welt in Nacht und Dunkelheit gehüllt ist.«
    »Damit ist die City doch etwas Eingeschlossenes. Die Leute atmen die Luft, die andere ausgeatmet haben.« Ihr stockte der Atem bei dieser Vorstellung.
    »Das tun wir alle und stets auf jeder Welt.«
    »Aber nicht so.« Sie schnüffelte. »Das riecht.«
    »Jede Welt riecht. Jede City auf der Erde riecht anders. Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Werde ich das? Warum ersticken die Leute nicht?«
    »Ausgezeichnete Ventilation.«
    »Und was passiert, wenn die versagt?«
    »Das tut sie nie.«
    Gladia sah sich wieder um und sagte: »Jedes Gebäude scheint mit Balkons überladen.«
    »Das ist ein Statussymbol. Nur sehr wenige Leute haben Wohnungen mit Blick nach draußen; und wenn sie welche haben, dann wollen sie auch den Vorteil davon. Die meisten City-Leute haben

Weitere Kostenlose Bücher