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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dachte sie, ich werd’ schon zurechtkommen.
    »Giskard«, sagte sie müde, »sieh nach, welche
dieser Türen zum Badezimmer führt und wie die Dusche
funktioniert. Ich muß jetzt duschen.«
    Sie setzte sich – vorsichtig, weil sie wußte, daß
sie über und über naß war, und den Stuhl nicht mit
ihrem Schweiß benetzen wollte. Die unnatürliche Starre
ihrer Sitzhaltung begann ihr allmählich Schmerzen zu bereiten,
als Giskard wieder zurückkam.
    »Madam, die Dusche läuft«, sagte er, »und die
Temperatur ist eingestellt. Es gibt da ein festes Material, von dem
ich annehme, daß es Seife ist, und eine primitive Art von
Abtrockenmaterial und verschiedene andere Artikel, die vielleicht
nützlich sein können.«
    »Danke, Giskard!« sagte Gladia, der wohl bewußt
war, daß sie sich zwar beredt darüber ausgelassen hatte,
daß Roboter wie Giskard keine persönlichen Handreichungen
verrichteten, aber daß sie ihn gerade zu genau so etwas
veranlaßt hatte. Aber der Zweck heiligt die Mittel…
    Wenn sie nie so dringend eine Dusche gebraucht hatte, kam ihr vor,
so hatte ihr auch nie ein Bad solche Freude bereitet. Sie blieb viel
länger in der Kabine, als sie das mußte, und als es
schließlich vorbei war, kam ihr nicht einmal in den Sinn, sich
zu fragen, ob die Handtücher in irgendeiner Weise durch
Strahlung sterilisiert worden waren – zumindest nicht, bis sie
sich abgetrocknet hatte. Und bis dahin war es bereits zu
spät.
    Sie wühlte in dem Material herum, das Giskard für sie
herausgelegt hatte – Puder, Deodorant, Kamm, Zahnpasta,
Haartrockner; das alles fand sie, konnte aber nichts entdecken, das
sich als Zahnbürste benutzen ließ, und mußte daher
den Finger gebrauchen, was sie als sehr unbefriedigend empfand. Eine
Haarbürste gab es auch nicht, und auch das war unbefriedigend.
Sie rieb den Kamm mit Seife ein, ehe sie ihn gebrauchte, zuckte aber
dennoch davor zurück. Da war auch etwas, das so aussah, als
würde es sich dazu eignen, im Bett getragen zu werden. Es roch
sauber, hing aber viel zu locker herunter, entschied sie.
    Daneel sagte leise: »Madam, der Captain möchte wissen,
ob er Sie besuchen darf.«
    »Ich denke schon«, sagte Gladia, die immer noch nach
einem anderen Nachtgewand herumsuchte. »Laß ihn
ein!«
    D. G. sah erschöpft, ja abgehärmt aus; aber als sie sich
umdrehte, um ihn zu begrüßen, lächelte er ihr
müde zu und sagte: »Es fällt schwer zu glauben,
daß Sie dreiundzwanzigeinhalb Dekaden alt sind.«
    »Was? In diesem Ding?«
    »Ja, das auch. Es ist halb durchsichtig – oder haben Sie
das nicht gewußt?«
    Sie blickte etwas verunsichert an sich herunter und sagte dann:
»Nun, wenn es Ihnen Spaß macht… Aber trotzdem lebe
ich schon seit zwei und drei Achtel Jahrhunderten.«
    »Das würde keiner ahnen, wenn er Sie sieht. Sie
müssen in Ihrer Jugend sehr schön gewesen sein.«
    »Das hat man mir nie gesagt, D. G. Ich habe immer geglaubt,
es liefe allerhöchstens auf stillen Charme hinaus. -
Übrigens, wie benutzt man dieses Instrument?«
    »Die Rufbox? Sie berühren nur die Kontaktstelle an der
rechten Seite, und dann wird jemand fragen, wie er Ihnen behilflich
sein kann. Alles weitere liegt dann bei Ihnen.«
    »Gut. Ich brauche eine Zahnbürste, eine Haarbürste
und Kleidung.«
    »Die Zahnbürste und Haarbürste werde ich Ihnen
besorgen lassen. Was Kleidung betrifft, so hat man daran gedacht. In
Ihrem Schrank hängt eine Kleidertasche. Sie werden feststellen,
daß sie das Beste enthält, was die Mode von Baleys Welt
bietet – was natürlich nicht heißt, daß es
Ihnen gefallen wird. Und daß die Kleider passen, kann ich auch
nicht garantieren. Die meisten Frauen hier sind größer als
Sie und ganz sicher breiter und dicker. – Aber das macht nichts.
Ich glaube, Sie werden eine Weile abgeschlossen bleiben.«
    »Warum?«
    »Nun, my Lady, mir scheint, Sie haben heute abend eine Rede
gehalten und wollten sich, wie ich mich erinnere, nicht setzen,
obwohl ich Ihnen das mehr als einmal vorgeschlagen habe.«
    »Mir schien die Rede recht erfolgreich, D. G.«
    »Das war sie auch. Ein überwältigender Erfolg
sogar.« D. G. lächelte breit und kratzte sich den Bart, als
müßte er sich das Wort sorgfältig überlegen.
»Allerdings hat ein solcher Erfolg auch seine Nachteile. Im
Augenblick, würde ich sagen, sind Sie die berühmteste
Person auf Baleys Welt, und jeder ihrer Bewohner will Sie sehen und
Sie berühren. Und wenn wir Sie irgendwohin bringen, dann
führt das sofort zu einem Aufruhr;

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