Foundation 04: Das galaktische Imperium
Was?«
»Könnten wir auch über die letzte Belohnung
sprechen – selbstverständlich nur im Falle des Erfolges.
Des totalen Erfolges.«
»Könnten wir das nicht, was wesentlich logischer
wäre, so lange aufschieben, bis der totale Erfolg errungen ist
oder wenigstens einigermaßen nahe?«
»Im rationalen Sinne, ja. Aber ich bin nicht nur ein Mensch
der Vernunft, sondern habe auch meine Träume. Ich würde
gern ein wenig träumen.«
»Nun«, sagte Amadiro, »was würden Sie gern
träumen?«
»Mir scheint, Dr. Amadiro, daß es Dr. Fastolfe jetzt
keineswegs gutgeht. Er hat lange gelebt und kann den Tod nicht mehr
sehr viele Jahre hinauszögern.«
»Und wenn das so ist?«
»Sobald er stirbt, wird Ihre Partei aggressiver werden, und
die weniger überzeugten Mitglieder von Fastolfes Partei werden
es vielleicht als zweckmäßig empfinden, eine neue Bindung
einzugehen. Wenn Fastolfe nicht mehr ist, werden ohne Zweifel Sie die
nächste Wahl gewinnen.«
»Das ist möglich. Und wenn das so kommt?«
»Werden Sie de facto zum Führer des Rates werden und
damit derjenige, der die Außenpolitik Auroras bestimmt; und das
wiederum bedeutet praktisch die Außenpolitik der Spacer-Welten
im allgemeinen. Und wenn meine Pläne gelingen, wird diese von
Ihnen ausgeübte Führung so erfolgreich sein, daß der
Rat kaum verfehlen wird, bei erster sich bietender Gelegenheit Sie
zum Vorsitzenden zu wählen.«
»Sie haben hochfliegende Träume, junger Mann. Und wenn
alles das, was Sie vorhersehen, Wirklichkeit werden sollte – was
dann?«
»Dann würden Sie kaum die Zeit haben, Aurora zu leiten und das Robotik-Institut. Also bitte ich darum, daß Sie,
wenn Sie am Ende zu dem Entschluß gelangen, Ihre
augenblickliche Position als Direktor des Instituts aufzugeben,
darauf vorbereitet sein sollen, mich als Ihren Nachfolger auf diesem
Posten zu unterstützen. Ihre persönliche Wahl würde
man wohl schwerlich ablehnen.«
»Es gibt so etwas wie Qualifikation für den
Posten«, sagte Amadiro.
»Die werde ich haben.«
»Wir wollen abwarten und sehen.«
»Ich bin bereit, abzuwarten und zu sehen, aber Sie werden
feststellen, daß Sie, lange bevor der völlige Erfolg unser
ist, den Wunsch haben werden, diese meine Bitte zu erfüllen.
Bitte fangen Sie deshalb an, sich an diese Vorstellung zu
gewöhnen.«
»Und alles das, bevor ich auch nur ein Wort von Ihren
Plänen bezüglich Karthago gehört habe«, murmelte
Amadiro. »Nun, Sie sind Mitglied des Instituts, und ich werde
mir Mühe geben, mich an Ihren persönlichen Traum zu
gewöhnen. Aber jetzt sollten wir den Vorreden ein Ende machen,
und Sie sollten mir sagen, wie Sie beabsichtigen, die Erde zu
vernichten.«
Fast automatisch machte Amadiro die Handbewegung, die seinen
Robotern zeigte, daß sie diesen Teil des Gesprächs nicht
speichern sollten. Und Mandamus tat es ihm mit einem kleinen
Lächeln gleich.
»Dann lassen Sie uns beginnen!« sagte Mandamus.
Aber ehe er fortfahren konnte, ging Amadiro zum Angriff über.
»Sind Sie sicher, daß Sie nicht pro Erde sind?«
Mandamus blickte verblüfft auf. »Ich komme zu Ihnen mit
einem Vorschlag, die Erde zu zerstören.«
»Und doch sind Sie ein Nachkomme der solarianischen Frau
– fünfte Generation, soweit mir bekannt ist.«
»Ja, Sir. Das ist aus den Akten ersichtlich. Und?«
»Die solarianische Frau ist seit langer Zeit eine enge
Vertraute – Freundin – ein Protege – Fastolfes. Ich
frage mich deshalb, weshalb Sie nicht mit seinen pro-irdischen
Ansichten sympathisieren.«
»Wegen meiner Herkunft?« Mandamus schien ehrlich
erstaunt. Einen Augenblick lang schien so etwas wie Verstimmung,
vielleicht sogar Zorn seine Gesichtszüge zu verzerren; aber das
verschwand schnell, und er sagte ruhig: »Eine ähnlich
langjährige Vertraute – Freundin – Protege –
Ihrer Person ist Dr. Vasilia Fastolfe, die Dr. Fastolfes Tochter ist.
Sie ist ein Abkömmling erster Generation. Ich frage mich,
weshalb sie nicht mit seinen Absichten
sympathisiert.«
»Das habe ich mich in der Vergangenheit auch gefragt«,
sagte Amadiro. »Aber sie sympathisiert nicht mit ihnen, und in
ihrem Falle habe ich aufgehört, mich darüber zu
wundern.«
»Das können Sie in meinem Fall auch, Sir. Ich bin ein
Spacer, und ich wünsche mir, daß die Spacer die Kontrolle
über die Galaxis haben.«
»Also gut. Fahren Sie mit der Beschreibung Ihres Planes
fort!«
»Das will ich, Sir«, sagte Mandamus. »Aber wenn es
Ihnen nichts ausmacht, ganz von vorne.
Dr. Amadiro,
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