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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die Astronomen stimmen darin überein, daß
es in unserer Galaxis Millionen von erdähnlichen Planeten gibt;
Planeten, auf denen menschliche Wesen leben könnten, sobald sie
sich der Umgebung angepaßt haben, aber ohne daß es einer
geologischen Terraformung bedarf. Ihre Atmosphäre ist atembar,
es gibt Meere, Land und Klima sind geeignet, und es gibt Leben.
Tatsächlich könnte die Atmosphäre keinen freien
Sauerstoff enthalten, ohne daß zumindest Meeresplankton
vorhanden ist.
    Das Land ist häufig karg und unfruchtbar. Aber sobald die
Meere einer biologischen Terraformung unterzogen sind – das
heißt, sobald man in ihnen irdisches Leben ausgesetzt hat
–, gedeiht dieses Leben, und dann kann der Planet besiedelt
werden. Man hat Hunderte solcher Planeten registriert und studiert,
und etwa die Hälfte von ihnen ist bereits von Siedlern
besetzt.
    Und doch besitzt kein einziger bewohnbarer Planet unter all jenen,
die wir entdeckt haben, die ungeheure Vielfalt, ja den
Überfluß an Leben, wie die Erde ihn besitzt. Nirgends gibt
es etwas Größeres oder Komplexeres als ein paar
wurmähnliche oder insektenartige Invertebraten oder in der
Pflanzenwelt etwas höher Entwickeltes als farnähnliches
Gestrüpp. Ganz zu schweigen von Intelligenz oder von irgend
etwas, das der Intelligenz auch nur nahekommt.«
    Amadiro hörte sich die schwerfälligen Sätze an und
dachte: Der rezitiert. Er hat das alles auswendig gelernt. Er hob die
Hand und sagte: »Ich bin kein Planetologe, Dr. Mandamus, bitte
Sie aber, mir zu glauben, daß Sie mir nichts sagen, was mir
nicht schon bekannt ist.«
    »Wie schon gesagt, Dr. Amadiro, ich fange ganz vorn an. Die
Astronomen gelangen zunehmend zu der Ansicht, daß wir einen
hinreichend großen Querschnitt der bewohnbaren Planeten in der
Galaxis erforscht haben und daß alle – oder fast alle
– sich deutlich von der Erde unterscheiden. Aus irgendeinem
Grund ist die Erde ein überraschend ungewöhnlicher Planet,
und die Entwicklung hat sich auf ihr radikal schnell und radikal
abnormal vollzogen.«
    Amadiro unterbrach ihn: »Gewöhnlich sagt man, wenn es in
der Galaxis eine andere intelligente Spezies gäbe, die
ebensoweit fortgeschritten wäre wie die unsere, so hätte
die inzwischen von uns Kenntnis genommen und sich uns irgendwie zu
erkennen gegeben.«
    »Ja, Sir.« Mandamus nickte. »Tatsächlich
hätten wir, wenn es eine andere intelligente Spezies in der
Galaxis gäbe, die weiter fortgeschritten wäre als wir, gar
keine Gelegenheit gehabt, uns auszudehnen. Damit scheint es sicher,
daß wir die einzige Spezies in der Galaxis sind, die dazu
imstande ist, durch den Hyperraum zu reisen. Daß wir die
einzige intelligente Spezies in der Galaxis sind, ist vielleicht noch
nicht ganz sicher; aber auch dafür ist die Wahrscheinlichkeit
recht groß.«
    Amadiro hörte ihm jetzt mit einem müden und fast
gelangweilten Lächeln zu. Der junge Mann fing an, lehrhaft zu
werden, wie ein Mann, der den Rhythmus seiner Monomanie in dumpfem
Takt stampft. Das war eines der sicheren Anzeichen, die auf einen
verschrobenen Kauz deuteten, und Amadiros milde Hoffnung, Mandamus
könnte tatsächlich etwas in der Hand haben, womit man der
Geschichte eine andere Wendung geben könnte, begann zu
verblassen.
    »Sie fahren fort, mir Dinge zu erzählen, die bereits
bekannt sind, Dr. Mandamus«, sagte er unwirsch. »Jedermann
weiß, daß die Erde anscheinend einmalig ist und daß
wir wahrscheinlich die einzige intelligente Spezies in der Galaxis
sind. Na und?«
    »Aber niemand scheint die einfache Frage zu stellen, warum
das so ist! Die Erdenmenschen und die Siedler stellen sie nicht
– sie akzeptieren das einfach als Tatsache. Ihre Haltung
gegenüber der Erde ist beinahe mystisch, sie sehen in ihr eine
heilige Welt, eine Art Urmutter, und betrachten das, was an ihr
ungewöhnlich ist, daher als selbstverständlich. Wir Spacer
stellen aber die Frage ebenfalls nicht; wir ignorieren sie. Wir geben
uns sogar große Mühe, überhaupt nicht an die Erde zu
denken, da wir, wenn wir es tun, gleich weitergehen würden und
dann uns daran erinnern müßten, daß wir von
Erdenmenschen abstammen.«
    »Ich sehe keinen Nutzen in der Frage«, meinte Amadiro.
»Es besteht kein Bedürfnis, nach komplexen Antworten auf
dieses ›Warum?‹ zu suchen. In der Entwicklung spielen
Zufallsvorgänge eine bedeutende Rolle und in gewissem Maße
sogar in allen Dingen. Wenn es Millionen bewohnbarer Welten gibt,
dann kann die Entwicklung auf jeder einzelnen

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