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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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entwickelt und konstruiert hat.«
    »Ja, das haben wir; insgesamt fünfzig. Das liegt jetzt
zwischen fünfzehn und zwanzig Dekaden zurück.«
    »So lang? Und was ist aus ihnen geworden?«
    »Sie haben versagt«, sagte Amadiro
gleichgültig.
    Mandamus sank mit erschrecktem Ausdruck in seinen Sessel
zurück. »Man hat sie vernichtet?«
    Amadiros Augenbrauen schossen in die Höhe. »Vernichtet?
Niemand vernichtet teure Roboter. Sie sind eingelagert. Man hat die
Energiezellen entfernt und ihnen spezielle langlebige
Mikrofusions-Batterien eingesetzt, um die Positronenbahnen auf
minimalem Niveau aktiv zu halten.«
    »Man kann sie wieder voll aktivieren?«
    »Ich bin sicher, daß man das kann.«
    Mandamus’ rechte Hand trommelte einen schnellen Wirbel auf
der Armlehne seines Sessels. Dann sagte er grimmig: »Dann
können wir gewinnen.«

 
     
XII. DER PLAN UND DIE TOCHTER

 
46
     
     
    Es war lange Zeit her, daß Amadiro das letzte Mal an die
humanoiden Roboter gedacht hatte. Es war ein Gedanke, der ihm
Schmerzen bereitete, und den er deshalb mit einiger Mühe
verdrängt hatte. Und jetzt hatte Mandamus dieses Thema
völlig unerwartet aufs Tapet gebracht.
    Der humanoide Roboter war Fastolfes große Trumpfkarte
gewesen – damals, in jenen lange vergangenen Tagen, als Amadiro
dem Sieg bis auf einen Millimeter nahegerückt war, trotz der
Trumpfkarte. Fastolfe hatte zwei humanoide Roboter (wovon einer immer
noch existierte) entwickelt und gebaut, und sonst gab es niemanden,
der dazu imstande war. Die ganze Mitgliedschaft des Robotik-Instituts
konnte sie nicht bauen.
    Alles, was Amadiro aus seiner großen Niederlage hatte retten
können, war jene Trumpfkarte gewesen. Fastolfe war gezwungen
worden, seine Konstruktion zu veröffentlichen.
    Das bedeutete, daß humanoide Roboter gebaut werden konnten
und auch gebaut wurden. Und siehe da, niemand wollte sie. Die
Auroraner wollten sie in ihrer Gesellschaft nicht haben.
    Amadiros Mund verzog sich bei der Erinnerung an dieses Leid. Die
Geschichte der solarianischen Frau war irgendwie bekanntgeworden
– die Tatsache, daß sie Jander, einen der beiden
humanoiden Roboter Fastolfes, hatte benützen können und
daß das auch ein sexuelles Benutzen gewesen war. Die Auroraner
hatten – zumindest theoretisch – gegen eine solche
Situation nichts einzuwenden; aber als sie dann anfingen,
gründlicher darüber nachzudenken, bereitete es den
auroranischen Frauen kein Vergnügen, sich vorzustellen, sie
müßten mit Roboter-Frauen in Wettbewerb treten; und
ebensowenig wünschten sich die auroranischen Männer einen
solchen Wettbewerb mit Robot-Männern.
    Das Institut hatte sich die größte Mühe gegeben,
allen zu erklären, daß die humanoiden Roboter keineswegs
für Aurora selbst bestimmt waren, sondern vielmehr als erste
Welle von Pionieren eingesetzt werden sollten, um auf neuen,
bewohnbaren Planeten Saat auszubringen und sie für den
späteren Gebrauch durch Auroraner anzupassen; viel später,
nachdem sie für sie hinreichend behaglich gemacht worden
waren.
    Auch das wurde abgewiesen, und Argwohn und Widerstand nährten
sich gegenseitig. ›Keil‹ hatte jemand die Humanoiden
genannt; der Ausdruck verbreitete sich, und das Institut sah sich
gezwungen, aufzugeben, um keine gegen Roboter gerichteten
Ressentiments aufkommen zu lassen.
    Amadiro hatte darauf bestanden, die bereits existierenden Typen
für möglichen späteren Gebrauch einzumotten –
einen Gebrauch, zu dem es bis jetzt noch nicht gekommen war.
    Warum dieser Widerstand gegen die Humanoiden? Amadiro spürte,
wie sich wieder jene Verstimmung einstellte, die vor so vielen
Dekaden sein Leben beinahe vergiftet hätte. Fastolfe selbst
hatte sich, wenn auch widerstrebend, einverstanden erklärt, das
Projekt zu unterstützen, und, um ihm Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen, hatte das auch getan, wenn auch ohne die Eloquenz, die er
jenen Dingen widmete, denen wahrhaft sein Herz galt. – Aber auch
das hatte nichts geholfen.
    Und doch – und doch – wenn Mandamus jetzt wirklich ein
Projekt im Sinne hatte, das Aussicht auf Erfolg hatte und den Einsatz
der Roboter erforderte…
    Amadiro hielt nicht viel von mystischen Ausrufen, wie: ›Es
war besser so! Es hatte so sein sollen.‹ Und doch kostete es ihn
einige Mühe, nicht genau das zu denken, während der Aufzug
sie in die untersten Geschosse des Instituts trug – dem einzigen
Ort auf Aurora, der – wenn auch entfernt – den sagenhaften
›Stahlhöhlen‹ der Erde glich.
    Mandamus

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