Foundation 04: Das galaktische Imperium
lächerlichen Kleidung, seinem
unverständlichen Gebrabbel? Erwartet man von mir, daß ich
den Rat auffordere, ihm eine Spacer-Frau zu überlassen? So etwas
wäre in unserer ganzen Geschichte ohne Präzedenz. Eine
Spacer-Frau!«
»Bisher haben Sie diese Spacer-Frau immer als ›diese
solarianische Frau‹ bezeichnet«, meinte Mandamus
trocken.
»Für uns ist sie das auch. Aber wenn es um einen Siedler
geht, wird sie immer eine Spacer-Frau sein. Wenn sein Schiff auf
Solaria landet, so wie er das vorgeschlagen hat, kann es sein,
daß es zerstört wird, so wie das mit den anderen passiert
ist; und mit ihm wird auch die Frau ums Leben kommen. Dann
könnten meine Feinde mich mit einiger Berechtigung des Mordes
bezichtigen – und das würde meine politische Karriere nicht
überleben.«
Mandamus schüttelte den Kopf. »Sie sollten statt dessen
an die Tatsache denken, daß wir uns beinahe sieben Jahre darum
bemüht haben, die endgültige Zerstörung der Erde
herbeizuführen, und daß wir nur noch einige wenige Monate
von der Vollendung dieses Projektes entfernt sind. Sollen wir jetzt
Krieg riskieren und auf einen Schlag alles zerstören, was wir
geschaffen haben, wo wir dem Endsieg doch so nahe sind?«
Amadiro blieb hartnäckig. »Aber ich habe in dieser Sache
doch keine Wahl, mein Freund. Der Rat würde mir nicht folgen,
wenn ich ihn dazu überreden wollte, die Frau einem Siedler
auszuliefern. Nein, man würde schon die bloße Tatsache,
daß ich den Vorschlag eingebracht habe, gegen mich nutzen.
Meine politische Laufbahn wäre erschüttert, und den Krieg
würden wir dennoch bekommen. Außerdem ist mir der Gedanke,
daß eine Spacer-Frau in Diensten eines Siedlers stirbt,
unerträglich.«
»Man könnte ja fast glauben, daß Sie ›diese
solarianische Frau‹ mögen.«
»Sie wissen, daß es nicht so ist. Ich wünschte von
ganzem Herzen, daß sie vor zwanzig Dekaden gestorben wäre
– aber nicht so, nicht auf einem dreckigen Siedler-Schiff.
– Aber ich sollte vielleicht daran denken, daß sie eine
Ahnin von Ihnen ist, in der fünften Generation.«
Mandamus blickte noch etwas finsterer, als er das gewöhnlich
tat. »Was bedeutet das für mich? Ich bin ein Spacer, ein
Individuum, bin mir meiner selbst und meiner Gesellschaft
bewußt. Schließlich gehöre ich keinem
Stammes-Konglomerat an, das Ahnenverehrung betreibt.«
Einen Augenblick lang verstummte Mandamus, und sein schmales
Gesicht wirkte plötzlich ungeheuer konzentriert. »Dr.
Amadiro«, sagte er dann, »könnten Sie dem Rat nicht
erklären, daß diese meine Ahnin nicht als Spacer-Geisel
mit dem Siedler geht, sondern nur wegen ihrer besonderen Kenntnisse
in bezug auf Solaria? Schließlich hat sie ihre Kindheit und
ihre Jugend dort verbracht. Das macht sie zu einem wesentlichen
Bestandteil seines Vorhabens – ein Vorhaben, das uns ebenso
nützlich sein könnte wie den Siedlern. Schließlich
– wäre es denn nicht wirklich wünschenswert, wenn wir
erfahren würden, was diese jämmerlichen Solarianer
vorhaben? Wahrscheinlich wird die Frau doch einen Bericht von den
Ereignissen bringen, falls sie überlebt.«
Amadiro schob die Unterlippe vor. »Das könnte
funktionieren, falls die Frau freiwillig an Bord geht; falls sie
allen klarmachte, daß sie weiß, wie wichtig diese Arbeit
ist, und daß es ihr Wunsch sei, ihre patriotische Pflicht zu
erfüllen. Aber sie gewaltsam an Bord zu bringen, ist
undenkbar.«
»Nun, was würden Sie denn davon halten, wenn ich meine
Ahnin aufsuchen und dazu überreden würde? Außerdem
schlage ich Ihnen vor, daß Sie über Hyperwelle mit diesem
Siedler-Kapitän sprechen und ihm sagen, daß er auf Aurora
landen und die Frau haben kann, falls er sie dazu
überreden kann, freiwillig mit ihm zu gehen – oder
daß sie zumindest sagt, daß sie freiwillig
mitkommt, ob das nun zutrifft oder nicht.«
»Nun, schaden kann es jedenfalls nicht, wenn wir das
versuchen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß wir es
schaffen.«
Und doch schafften sie es zu Amadiros großer
Überraschung. Er hatte erstaunt zugehört, wie Mandamus ihm
die Einzelheiten berichtete.
»Ich bin auf die humanoiden Roboter eingegangen«, sagte
Mandamus, »und sie wußte ganz offensichtlich nichts davon,
woraus ich schloß, daß auch Fastolfe nichts davon
wußte. Mich hatte das schon eine Weile beschäftigt. Und
dann habe ich eine ganze Menge über meine Herkunft gesprochen,
um sie dazu zu zwingen, über diesen Erdenmenschen, diesen Elijah
Baley, zu reden.«
»Was ist
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