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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Teleprinters unterbrach ihn.
Ohne hinzusehen, griff Amadiro automatisch nach dem Ausgabeschlitz.
Er sah auf den dünnen Papierstreifen, der sich hervorschob, und
lächelte.
    »Die zwei Siedler-Schiffe, die auf Solaria gelandet
sind…« sagte er.
    »Ja, Sir?« fragte Mandamus und runzelte die Stirn.
    »Vernichtet! Beide vernichtet!«
    »Wie?«
    »In einer Strahlenexplosion, die leicht aus dem Weltraum
geortet werden konnte. Begreifen Sie, was das bedeutet? Die
Solarianer sind gar nicht abgezogen, und die schwächste unserer
Welten wird leicht mit Siedler-Schiffen fertig. Die Siedler haben
sich eine blutige Nase geholt und werden das nicht so schnell
vergessen. Da, Mandamus, lesen Sie selbst!«
    Mandamus schob das Papier beiseite. »Aber das bedeutet doch
nicht notwendigerweise, daß die Solarianer noch auf dem
Planeten sind. Vielleicht haben sie ihn irgendwie vermint.«
    »Welchen Unterschied macht das schon? Ob nun
persönlicher Angriff oder Mine – die Schiffe sind
jedenfalls vernichtet worden.«
    »Diesmal hat man sie überrascht. Was aber nächstes
Mal, wenn sie vorbereitet sind? Und was, wenn sie die Vernichtung der
beiden Schiffe als vorsätzlichen Spacer-Angriff
betrachten?«
    »Darauf werden wir antworten, daß die Solarianer sich
nur gegen eine vorsätzliche Siedler-Invasion verteidigt
haben.«
    »Aber, Sir, wollen Sie etwa ein Wortgefecht vorschlagen? Was,
wenn die Siedler sich gar nicht erst die Mühe machen, lange
Reden zu halten, sondern die Zerstörung ihrer Schiffe als
kriegerische Handlung betrachten und sofort Vergeltung
üben?«
    »Warum sollten sie das?«
    »Weil sie ebenso verrückt sind, wie wir das sein
können, sobald einmal ihr Stolz verletzt ist; in höherem
Maße sogar, da sie eine viel unmittelbarere Tradition der
Gewalt haben.«
    »Sie werden geschlagen werden.«
    »Sie selbst räumen doch ein, daß sie uns, selbst
wenn sie besiegt werden, großen Schaden zufügen
können.«
    »Was soll ich denn tun? Aurora hat doch diese Schiffe nicht
zerstört.«
    »Überzeugen Sie den Vorsitzenden. Er darf keine Zweifel
daran lassen, daß Aurora nichts damit zu tun hatte; daß
keine der Spacer-Welten etwas damit zu tun hatte; daß einzig
und allein Solaria die Verantwortung trägt.«
    »Dann sollen wir Solaria aufgeben? Das wäre
feige.«
    Mandamus’ Erregung flammte auf. »Dr. Amadiro, haben Sie
nie etwas von strategischem Rückzug gehört? Überreden
Sie die Spacer-Welten, daß sie sich unter irgendeinem
plausiblen Vorwand auf kurze Zeit zurückziehen. Es ist doch nur
eine Frage weniger Monate, bis unser Plan mit der Erde Früchte
trägt. Allen anderen fällt es vielleicht schwer, sich
zurückzuziehen und sich vor den Siedlern zu erniedrigen, weil
sie nicht wissen, was kommt – aber wir können es!
Tatsächlich können sie und ich diesen Zwischenfall sogar
als etwas bezeichnen, was man früher einmal beschenk der
Götter< nannte. Sollen die Siedler sich doch auf Solana
konzentrieren, während für sie unsichtbar auf der Erde ihre
Vernichtung vorbereitet wird. – Oder würden Sie es
vorziehen, daß wir an der Schwelle des Sieges ruiniert
werden?«
    Amadiro ertappte sich dabei, wie er vor dem starren Blick der
tiefliegenden Augen seines Gegenübers unwillkürlich
zurückwich.

 
52
     
     
    Amadiro hatte nie eine schlimmere Zeit erlebt als in der Periode,
die der Zerstörung der Siedler-Schiffe folgte. Zum Glück
gelang es, den Vorsitzenden zu einer Politik zu überreden, die
Amadiro als ›meisterhaftes Nachgeben‹ bezeichnete. Die
Formulierung gefiel dem Vorsitzenden – vielleicht weil er sich
dem Wesen nach für meisterhaftes Nachgeben eignete.
    Der Rest des Rates machte es ihm schwerer. Amadiro kämpfte
bis zur Erschöpfung darum, die Schrecken des Krieges auszumalen
und allen klarzumachen, wie wichtig es war, den richtigen Augenblick
zum Losschlagen zu wählen und nicht den falschen, wenn schon
Krieg sein mußte. Er erfand immer mehr Begründungen, warum
dieser Augenblick noch nicht gekommen sei, und gebrauchte diese
Begründungen in Diskussionen mit den Führern der anderen
Spacer-Welten. Auroras natürliche Hegemonie mußte bis zum
letzten ausgereizt werden, um sie zum Nachgeben zu veranlassen.
    Aber als Captain D. G. Baley mit seinem Schiff und seiner
Forderung eintraf, hatte Amadiro das Gefühl, nicht mehr
weiterzukönnen. Das war selbst ihm zuviel.
    »Das ist einfach unmöglich«, sagte er. »Sollen
wir wirklich zulassen, daß dieser Wilde auf Aurora landet, mit
seinem Bart, seiner

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