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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Kosenamen, um zu sehen, welche Auswirkungen das auf mich
haben würde), ›du hast eine geniale Einsicht in
Muster.‹ Ich glaube, das hatte ich…«
    Amadiro unterbrach sie: »Das können Sie mir ersparen.
Ich akzeptiere Ihr Genie. Aber ich darf Sie vielleicht darauf
hinweisen, daß ich noch nicht zu Abend gegessen habe –
wissen Sie das?«
    »Nun«, sagte Vasilia scharf, »dann bestellen Sie
sich Ihr Abendessen und laden Sie mich dazu ein.«
    Amadiro hob mit einem Stirnrunzeln gebieterisch den Arm und machte
eine schnelle Handbewegung. Sofort konnte man die leisen Bewegungen
arbeitender Roboter feststellen.
    Und Vasilia fuhr fort: »Ich spielte immer mit Bahnenmustern
für Giskard und ging zu Fastolfe – meinem Vater, als den
ich ihn damals empfand – und zeigte ihm ein Muster. Er
schüttelte dann den Kopf und lachte und sagte: ›Wenn du das
dem Gehirn des armen Giskard zuschaltest, wird er nicht mehr reden
können und ziemlich schlimme Schmerzen empfinden‹. Ich
erinnere mich daran, daß ich damals fragte, ob Giskard wirklich
Schmerzen empfinden könnte, und mein Vater sagte: ›Wir
wissen nicht, was er empfinden würde, aber er würde
so handeln, wie wir handeln würden, wenn wir große
Schmerzen hätten; also können wir ebensogut sagen,
daß er Schmerzen empfinden würde.‹
    Ein anderes Mal trug ich eines meiner Muster zu ihm, und er
lächelte nachsichtig und sagte: ›Nun, das wird ihm nicht
wehtun, kleine Vas, und es könnte interessant sein, das
auszuprobieren.‹
    Und das tat ich dann. Manchmal nahm ich es wieder heraus, und
manchmal ließ ich es drinnen. Ich fummelte nicht einfach an
Giskard herum, weil es mir sadistische Freude bereitete, wie ich mir
gut vorstellen kann, daß jemand anderer als ich das vielleicht
hätte tun können. Tatsächlich mochte ich Giskard sehr
gerne und hatte nicht das Bestreben, ihm Schaden zuzufügen. Wenn
es den Anschein hatte, daß eine meiner Verbesserungen –
für Verbesserungen hielt ich das, was ich machte, immer –
Giskard dazu brachte, freier zu sprechen oder schneller zu reagieren
oder interessanter, und wenn es so schien, als würde es keinen
Schaden bereiten, dann ließ ich es dabei.
    Und dann, eines Tages…«
    Ein Roboter, der bei Amadiros Ellbogen stand, hätte nie
gewagt, einen Gast zu unterbrechen, solange dies nicht unbedingt
nötig war; aber Amadiro erkannte sofort, was das Warten zu
bedeuten hatte. »Ist das Essen fertig?« fragte er.
    »Ja, Sir«, sagte der Roboter.
    Amadiro machte eine recht ungeduldige Handbewegung in Richtung auf
Vasilia. »Sie sind eingeladen, mit mir zu Abend zu
essen.«
    Sie gingen in Amadiros Speisesaal, den Vasilia bisher noch nie
betreten hatte. Amadiro war schließlich ein sehr
zurückhaltender Mensch und dafür bekannt, daß er
für gesellschaftliche Feinheiten nicht viel übrig hatte.
(Man hatte ihm mehr als einmal gesagt, daß er in der Politik
viel erfolgreicher sein würde, wenn er Gäste zu Hause
empfinge, und er hatte stets höflich gelächelt und gesagt:
›Der Preis ist zu hoch.‹)
    Vielleicht lag es daran, dachte Vasilia, daß das Mobiliar
keine Spur von Originalität oder Kreativität zeigte. Man
konnte sich nichts Einfacheres als den Tisch, das Geschirr und das
Besteck vorstellen. Was die Wände betraf, so waren das einfach
vertikale Ebenen in einfachen Farben. Das alles zusammen nahm einem
fast den Appetit, dachte sie.
    Die Suppe, mit der sie begannen, war ebenso einfach wie das
Mobiliar: eine klare Bouillon; und Vasilia löffelte sie ohne
Begeisterung in sich hinein.
    Amadiro meinte: »Meine liebe Vasilia, Sie sehen, daß
ich sehr geduldig bin. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie,
sofern Sie das wünschen, Ihre Autobiographie schreiben. Aber
haben Sie wirklich vor, mir daraus einige Kapitel vorzutragen? Wenn
ja, dann muß ich Ihnen ganz offen sagen, daß ich
völlig desinteressiert bin.«
    »Haben Sie noch eine kleine Weile Geduld, dann werden Sie
höchst interessiert sein«, sagte Vasilia. »Dennoch,
wenn es Ihnen wirklich Freude macht, ein Versager zu sein, und Sie
nichts von dem erreichen wollen, was Sie sich zum Ziel gesetzt haben,
dann brauchen Sie es nur zu sagen. Ich werde dann stumm essen und
gehen. Ist es das, was Sie sich wünschen?«
    Amadiro seufzte. »Nun, dann fahren Sie fort,
Vasilia!«
    Und das tat Vasilia. »Und dann stieß ich eines Tages
auf ein wesentlich komplizierteres, angenehmeres und irgendwie
faszinierenderes Muster, als ich es je zuvor gesehen hatte oder
– um die

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