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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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namens Stephen
Byerley, der einen hohen Posten in der Regierung eingenommen
hat.«
    »Das muß eine reine Erfindung sein, Madam
Quintana«, sagte Daneel bestimmt. »Auf keiner der
Spacer-Welten gibt es Roboter in Regierungspositionen. Wir sind nur
– Roboter.«
    »Es erleichtert mich, das zu hören, und deshalb werde
ich fortfahren. Das, wonach Sie fragen, hat seine Wurzeln in der
Geschichte. Als der Hyperantrieb entwickelt wurde, hatten wir
Mikrofusion, und deshalb haben die Menschen, die die Erde verlassen
haben, auch Mikrofusions-Anlagen mitgenommen. Man brauchte sie auf
Raumschiffen und in den Generationen, in denen die neuen Planeten
für die menschlichen Bewohner angepaßt wurden, auch dort.
Es erfordert viele Jahre, um ein ausreichendes Netz an
Solarenergie-Stationen im Orbit aufzubauen, und die Emigranten
scheuten vor einer solchen Aufgabe zurück und blieben daher bei
der Mikrofusion. So war es seinerzeit mit den Spacern und so ist es
heute mit den Siedlern.
    Auf der Erde andererseits wurden die Mikrofusion und die
Solarenergie-Stationen im Weltraum etwa zur gleichen Zeit entwickelt,
und beide wurden mehr und mehr eingesetzt. Schließlich konnten
wir unsere Wahl treffen und entweder Mikrofusion oder Solarenergie
oder selbstverständlich beide einsetzen. Und wir haben uns
für die Solarenergie entschieden.«
    »Das erscheint mir seltsam, Madam Quintana«, meinte
Daneel. »Warum nicht beide?«
    »Die Frage ist eigentlich gar nicht so schwer zu beantworten.
Die Erde hatte in der Zeit vor dem Hyperraumflug mit einer primitiven
Form der Kernenergie Erfahrung – und zwar keine besonders
angenehme. Als die Zeit kam, um zwischen Solarenergie und Mikrofusion
zu entscheiden, sahen die Menschen auf der Erde die Mikrofusion als
eine Form der Nuklearenergie an und stimmten gegen sie. Andere
Welten, die nicht unsere direkten Erfahrungen mit dieser Primitivform
der Kernenergie hatten, hatten keinen Anlaß, die Mikrofusion
abzulehnen.«
    »Darf ich fragen, was das für eine primitive Form von
Kernenergie war, Madam?«
    »Uranspaltung«, sagte Quintana. »Das ist etwas
völlig anderes als Mikrofusion. Bei der Uranspaltung geht es um
die Zertrümmerung massiver Atomkerne wie die des Urans. Bei der
Mikrofusion geht es um die Verschmelzung leichter Kerne wie die des
Wasserstoffs; beides aber sind Formen von Kernenergie.«
    »Ich nehme an, daß Uran der Brennstoff für
Spaltungsanlagen ist.«
    »Ja, oder andere massive Kerne wie die von Thorium oder
Plutonium.«
    »Aber Uran und diese beiden anderen Elemente sind doch
außergewöhnlich selten. Könnten Sie denn eine
Zivilisation mit genügend Treibstoff versorgen?«
    »Auf anderen Welten sind diese Elemente selten; auf der Erde
sind sie nicht gerade weitverbreitet, aber auch nicht besonders rar.
Uran und Thorium sind in kleinen Mengen weithin in der Erdkruste
verteilt und konzentrieren sich an einigen Orten.«
    »Und gibt es jetzt auf der Erde irgendwelche Kraftwerke auf
Basis von Kernspaltung, Madam?«
    »Nein«, sagte Quintana. »Nirgends und in keiner
Art. Menschliche Wesen würden lieber Öl verbrennen oder
selbst Holz, als Uran spalten. Allein schon das Wort ›Uran‹
ist sozusagen ein Tabuwort. Sie würden mir diese Fragen nicht
stellen und ich Ihnen nicht Antwort auf sie geben, wenn Sie ein
menschliches Wesen und ein Erdenmensch wären.«
    Daneel ließ nicht locker. »Aber sind Sie ganz sicher,
Madam? Gibt es keine geheimen Geräte auf Kernspaltungsbasis, die
um der nationalen Sicherheit willen…«
    »Nein, Roboter«, sagte Quintana mit gerunzelter Stirn.
»Ich sage es Ihnen doch – keine derartigen Geräte. Gar
keine!«
    Daneel stand auf. »Ich danke Ihnen, Madam, und bitte Sie um
Nachsicht, daß ich Ihre Zeit beansprucht und Sie mit einem so
empfindlichen Thema belästigt habe. Wenn Sie gestatten, werde
ich jetzt gehen.«
    Quintana machte eine gleichgültige Handbewegung. »Keine
Ursache, R. Daneel.«
    Sie wandte sich wieder ihrem Nachbarn zu, sicher in dem Wissen,
daß auf der überfüllten Erde Menschen nie versuchten,
ein fremdes Gespräch zu belauschen, oder wenn sie es taten, das
nie zugaben. »Könnten Sie sich vorstellen, ein
Gespräch über Energetik mit einem Roboter zu
führen?« fragte sie.
     
    Daneel kehrte an seinen ursprünglichen Platz zurück und
sagte leise zu Giskard: »Nichts, Freund Giskard. Nichts, was uns
weiterhilft.«
    Und dann fügte er traurig hinzu: »Vielleicht habe ich
die falschen Fragen gestellt. Partner Elijah hätte die

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